Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Siebendes Buch. euch hat können so verwägen machen/ daß ihr einen freyen mächtigen Fürsten vor Gerichtzu fodern/ und einige Urtel anzudräuen/ euch unterstehen dürffet/ noch ehe und bevor seine Sache erörtert ist? Siegward gab ihm zur Antwort: Was bedarff eure Sache des er- örterns? stehet eure freche übeltaht nicht Sonnenklar vor Augen? so müsset ihr demnach billich leiden/ was ihr dem Großmächtigsten Groß Fürsten/ welcher euch und die eurigen niemahls beleidiget hat/ zugemässen habet/ welchen ihr ausser zweiffel umb keiner andern Ursach willen diebischer weise aus seinem Reiche hinweg geführet/ als daß ihr durch seine schändliche ermordung alle Rache von euch abkehretet/ und euch wol gar zum Groß Für- sten über die Teutschen machetet/ nachdem ihr den Wahn hattet ergriffen/ daß keine Teut- sche junge Herschaft mehr im Leben währe. Dieses ist ja eine solche Taht die ohn allen zwei- fel das Leben verwirket/ und an deren bestraffung andere eures gleichen ein Beyspiel neh- men und sich spiegeln müssen/ auff daß sie hinfort sich scheuhen/ solcher boßheit sich zu un- terfangen. Weil ihr dann gleich jetzo die Urtel selbst über euren Sohn gesprochen habt/ daß ihm recht geschehen sey/ und derselbe doch viel bessere entschuldigung einzuwenden gehabt hätte/ so werdet ihr ja erkennen/ daß euch als vornehmsten Uhrheber dieser schändlichen Entführung/ weder unrecht noch gewalt geschehe/ wann ihr mit gleichmässiger Straffe beleget werdet. Daß ihr aber auff euren freien Fürstenstand euch beruffet/ so müsset ihr be- denken/ das Gott und das Schwert euer Oberherr sey/ welche euch als einen Räuber und Menschendieb aus solchem Stand gehoben und in die Fessel gelegt/ auch gleich jetzo fertig sind/ eure begangene schlimme Boßheit abzustraffen. Krito redete ihm ein/ er solte sich mässi- gen einen so grossen und gewaltigen Fürsten vor einen boßhafften/ und desgleichen auszu- ruffen/ seine Taht währe bey weitem so schlim und unverantwortlich nicht/ als man sie ihm auslegen wolte/ würde ihm auch leicht seyn/ daß auffgebürdete von sich abzulehnen/ und der ganzen erbaren Welt darzutuhn/ daß er keines weges mit mörderischen Gedanken umb- gangen/ und also den Tod nicht verdienet hätte; dero behueff er keine längere/ als sechswö- chige Frist begehrete/ welche man ihm keines weges würde versagen können. Krito/ ant- wortete Siegward/ ihr suchet Zeit und weile/ nicht eure Taht zurechtfärtigen/ welches euch unmöglich ist; sondern euren Kopf zu retten/ welches nicht geschehen kan; lase ihm dem- nach die Urtel vor/ also lautend. Der gewesene Wendische Fürst Krito/ weil er an dem Großmächtigsten Groß Fürsten der Teutschen die allerschelmichste Verrähterey began- gen/ so jemahls von einem Fürsten ist erhöret worden/ und der gerechte Gott ihn in des verrahtenen Hände und gewalt zur Straffe überliefert hat/ sol und mus der Gerechtig- keit/ allen seines gleichen Verrähtern zur Warnung und abscheuh/ ein genügen geschehen/ und dieser Verrähter durch des Henkers Schwert vom leben zum Tode gebracht werden. Krito wolte sich dawieder bedingen/ aber Leches winkete dem Scharfrichter/ welcher hin- ter dem Verurteileten stund/ daß er mit der Volstreckung verfahren solte; derselbe nun zo- he ganz leise das Richtschwert aus/ und schlug ihm also stehend den Kopf vom Rumpfe glat hinweg/ daß er ohn sonderliche Todesangst dahin fuhr. Worauff seinem Sohn der Kopf auch abgeschnitten/ und beyde auff Spiesse gestecket wurden/ da sie von dem ganzen Heer und allen Gefangenen musten beschauet werden; es wurden sonst noch 36 vornehme Wenden an Bäume/ nach empfangener harten Geisselung/ auffgeknüpffet/ als welche bey der
Siebendes Buch. euch hat koͤnnen ſo verwaͤgen machen/ daß ihr einen freyen maͤchtigen Fürſten vor Gerichtzu fodern/ und einige Urtel anzudraͤuen/ euch unterſtehen duͤrffet/ noch ehe und bevor ſeine Sache eroͤrtert iſt? Siegward gab ihm zur Antwort: Was bedarff eure Sache des er- oͤrterns? ſtehet eure freche übeltaht nicht Sonnenklar vor Augen? ſo muͤſſet ihr demnach billich leiden/ was ihr dem Großmaͤchtigſten Groß Fuͤrſten/ welcher euch und die eurigen niemahls beleidiget hat/ zugemaͤſſen habet/ welchen ihr auſſer zweiffel umb keiner andern Urſach willen diebiſcher weiſe aus ſeinem Reiche hinweg gefuͤhret/ als daß ihr durch ſeine ſchaͤndliche ermordung alle Rache von euch abkehretet/ und euch wol gar zum Groß Fuͤr- ſten uͤber die Teutſchen machetet/ nachdem ihr den Wahn hattet ergriffen/ daß keine Teut- ſche junge Herſchaft mehr im Leben waͤhre. Dieſes iſt ja eine ſolche Taht die ohn allen zwei- fel das Leben verwirket/ und an deren beſtraffung andere eures gleichen ein Beyſpiel neh- men und ſich ſpiegeln muͤſſen/ auff daß ſie hinfort ſich ſcheuhen/ ſolcher boßheit ſich zu un- terfangen. Weil ihr dann gleich jetzo die Urtel ſelbſt über euren Sohn geſprochen habt/ daß ihm recht geſchehen ſey/ und derſelbe doch viel beſſere entſchuldigung einzuwenden gehabt haͤtte/ ſo werdet ihr ja erkennen/ daß euch als vornehmſten Uhrheber dieſer ſchaͤndlichen Entfuͤhrung/ weder unrecht noch gewalt geſchehe/ wann ihr mit gleichmaͤſſiger Straffe beleget werdet. Daß ihr aber auff euren freien Fuͤrſtenſtand euch beruffet/ ſo muͤſſet ihr be- denken/ das Gott und das Schwert euer Oberherr ſey/ welche euch als einen Raͤuber und Menſchendieb aus ſolchem Stand gehoben und in die Feſſel gelegt/ auch gleich jetzo fertig ſind/ eure begangene ſchlim̃e Boßheit abzuſtraffen. Krito redete ihm ein/ er ſolte ſich maͤſſi- gen einen ſo groſſen und gewaltigen Fuͤrſten vor einen boßhafften/ und desgleichen auszu- ruffen/ ſeine Taht waͤhre bey weitem ſo ſchlim und unverantwortlich nicht/ als man ſie ihm auslegen wolte/ wuͤrde ihm auch leicht ſeyn/ daß auffgebuͤrdete von ſich abzulehnen/ uñ der ganzen erbaren Welt darzutuhn/ daß er keines weges mit moͤrderiſchen Gedanken umb- gangen/ und alſo den Tod nicht verdienet haͤtte; dero behueff er keine laͤngere/ als ſechswoͤ- chige Friſt begehrete/ welche man ihm keines weges wuͤrde verſagen koͤnnen. Krito/ ant- wortete Siegward/ ihr ſuchet Zeit und weile/ nicht eure Taht zurechtfaͤrtigen/ welches euch unmoͤglich iſt; ſondern euren Kopf zu retten/ welches nicht geſchehen kan; laſe ihm dem- nach die Urtel vor/ alſo lautend. Der geweſene Wendiſche Fuͤrſt Krito/ weil er an dem Großmaͤchtigſten Groß Fuͤrſten der Teutſchen die allerſchelmichſte Verraͤhterey began- gen/ ſo jemahls von einem Fuͤrſten iſt erhoͤret worden/ und der gerechte Gott ihn in des verrahtenen Haͤnde und gewalt zur Straffe uͤberliefert hat/ ſol und mus der Gerechtig- keit/ allen ſeines gleichen Verraͤhtern zur Warnung und abſcheuh/ ein genuͤgen geſchehen/ und dieſer Verraͤhter durch des Henkers Schwert vom leben zum Tode gebracht werden. Krito wolte ſich dawieder bedingen/ aber Leches winkete dem Scharfrichter/ welcher hin- ter dem Verurteileten ſtund/ daß er mit der Volſtreckung verfahren ſolte; derſelbe nun zo- he ganz leiſe das Richtſchwert aus/ und ſchlug ihm alſo ſtehend den Kopf vom Rumpfe glat hinweg/ daß er ohn ſonderliche Todesangſt dahin fuhr. Worauff ſeinem Sohn der Kopf auch abgeſchnitten/ und beyde auff Spieſſe geſtecket wurden/ da ſie von dem ganzen Heer und allen Gefangenen muſten beſchauet werden; es wurden ſonſt noch 36 vornehme Wenden an Baͤume/ nach empfangener harten Geiſſelung/ auffgeknuͤpffet/ als welche bey der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0557" n="551"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebendes Buch.</hi></fw><lb/> euch hat koͤnnen ſo verwaͤgen machen/ daß ihr einen freyen maͤchtigen Fürſten vor Gericht<lb/> zu fodern/ und einige Urtel anzudraͤuen/ euch unterſtehen duͤrffet/ noch ehe und bevor ſeine<lb/> Sache eroͤrtert iſt? Siegward gab ihm zur Antwort: Was bedarff eure Sache des er-<lb/> oͤrterns? ſtehet eure freche übeltaht nicht Sonnenklar vor Augen? ſo muͤſſet ihr demnach<lb/> billich leiden/ was ihr dem Großmaͤchtigſten Groß Fuͤrſten/ welcher euch und die eurigen<lb/> niemahls beleidiget hat/ zugemaͤſſen habet/ welchen ihr auſſer zweiffel umb keiner andern<lb/> Urſach willen diebiſcher weiſe aus ſeinem Reiche hinweg gefuͤhret/ als daß ihr durch ſeine<lb/> ſchaͤndliche ermordung alle Rache von euch abkehretet/ und euch wol gar zum Groß Fuͤr-<lb/> ſten uͤber die Teutſchen machetet/ nachdem ihr den Wahn hattet ergriffen/ daß keine Teut-<lb/> ſche junge Herſchaft mehr im Leben waͤhre. Dieſes iſt ja eine ſolche Taht die ohn allen zwei-<lb/> fel das Leben verwirket/ und an deren beſtraffung andere eures gleichen ein Beyſpiel neh-<lb/> men und ſich ſpiegeln muͤſſen/ auff daß ſie hinfort ſich ſcheuhen/ ſolcher boßheit ſich zu un-<lb/> terfangen. Weil ihr dann gleich jetzo die Urtel ſelbſt über euren Sohn geſprochen habt/ daß<lb/> ihm recht geſchehen ſey/ und derſelbe doch viel beſſere entſchuldigung einzuwenden gehabt<lb/> haͤtte/ ſo werdet ihr ja erkennen/ daß euch als vornehmſten Uhrheber dieſer ſchaͤndlichen<lb/> Entfuͤhrung/ weder unrecht noch gewalt geſchehe/ wann ihr mit gleichmaͤſſiger Straffe<lb/> beleget werdet. Daß ihr aber auff euren freien Fuͤrſtenſtand euch beruffet/ ſo muͤſſet ihr be-<lb/> denken/ das Gott und das Schwert euer Oberherr ſey/ welche euch als einen Raͤuber und<lb/> Menſchendieb aus ſolchem Stand gehoben und in die Feſſel gelegt/ auch gleich jetzo fertig<lb/> ſind/ eure begangene ſchlim̃e Boßheit abzuſtraffen. Krito redete ihm ein/ er ſolte ſich maͤſſi-<lb/> gen einen ſo groſſen und gewaltigen Fuͤrſten vor einen boßhafften/ und desgleichen auszu-<lb/> ruffen/ ſeine Taht waͤhre bey weitem ſo ſchlim und unverantwortlich nicht/ als man ſie ihm<lb/> auslegen wolte/ wuͤrde ihm auch leicht ſeyn/ daß auffgebuͤrdete von ſich abzulehnen/ uñ der<lb/> ganzen erbaren Welt darzutuhn/ daß er keines weges mit moͤrderiſchen Gedanken umb-<lb/> gangen/ und alſo den Tod nicht verdienet haͤtte; dero behueff er keine laͤngere/ als ſechswoͤ-<lb/> chige Friſt begehrete/ welche man ihm keines weges wuͤrde verſagen koͤnnen. Krito/ ant-<lb/> wortete Siegward/ ihr ſuchet Zeit und weile/ nicht eure Taht zurechtfaͤrtigen/ welches euch<lb/> unmoͤglich iſt; ſondern euren Kopf zu retten/ welches nicht geſchehen kan; laſe ihm dem-<lb/> nach die Urtel vor/ alſo lautend. Der geweſene Wendiſche Fuͤrſt Krito/ weil er an dem<lb/> Großmaͤchtigſten Groß Fuͤrſten der Teutſchen die allerſchelmichſte Verraͤhterey began-<lb/> gen/ ſo jemahls von einem Fuͤrſten iſt erhoͤret worden/ und der gerechte Gott ihn in des<lb/> verrahtenen Haͤnde und gewalt zur Straffe uͤberliefert hat/ ſol und mus der Gerechtig-<lb/> keit/ allen ſeines gleichen Verraͤhtern zur Warnung und abſcheuh/ ein genuͤgen geſchehen/<lb/> und dieſer Verraͤhter durch des Henkers Schwert vom leben zum Tode gebracht werden.<lb/> Krito wolte ſich dawieder bedingen/ aber Leches winkete dem Scharfrichter/ welcher hin-<lb/> ter dem Verurteileten ſtund/ daß er mit der Volſtreckung verfahren ſolte; derſelbe nun zo-<lb/> he ganz leiſe das Richtſchwert aus/ und ſchlug ihm alſo ſtehend den Kopf vom Rumpfe<lb/> glat hinweg/ daß er ohn ſonderliche Todesangſt dahin fuhr. Worauff ſeinem Sohn der<lb/> Kopf auch abgeſchnitten/ und beyde auff Spieſſe geſtecket wurden/ da ſie von dem ganzen<lb/> Heer und allen Gefangenen muſten beſchauet werden; es wurden ſonſt noch 36 vornehme<lb/> Wenden an Baͤume/ nach empfangener harten Geiſſelung/ auffgeknuͤpffet/ als welche bey<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [551/0557]
Siebendes Buch.
euch hat koͤnnen ſo verwaͤgen machen/ daß ihr einen freyen maͤchtigen Fürſten vor Gericht
zu fodern/ und einige Urtel anzudraͤuen/ euch unterſtehen duͤrffet/ noch ehe und bevor ſeine
Sache eroͤrtert iſt? Siegward gab ihm zur Antwort: Was bedarff eure Sache des er-
oͤrterns? ſtehet eure freche übeltaht nicht Sonnenklar vor Augen? ſo muͤſſet ihr demnach
billich leiden/ was ihr dem Großmaͤchtigſten Groß Fuͤrſten/ welcher euch und die eurigen
niemahls beleidiget hat/ zugemaͤſſen habet/ welchen ihr auſſer zweiffel umb keiner andern
Urſach willen diebiſcher weiſe aus ſeinem Reiche hinweg gefuͤhret/ als daß ihr durch ſeine
ſchaͤndliche ermordung alle Rache von euch abkehretet/ und euch wol gar zum Groß Fuͤr-
ſten uͤber die Teutſchen machetet/ nachdem ihr den Wahn hattet ergriffen/ daß keine Teut-
ſche junge Herſchaft mehr im Leben waͤhre. Dieſes iſt ja eine ſolche Taht die ohn allen zwei-
fel das Leben verwirket/ und an deren beſtraffung andere eures gleichen ein Beyſpiel neh-
men und ſich ſpiegeln muͤſſen/ auff daß ſie hinfort ſich ſcheuhen/ ſolcher boßheit ſich zu un-
terfangen. Weil ihr dann gleich jetzo die Urtel ſelbſt über euren Sohn geſprochen habt/ daß
ihm recht geſchehen ſey/ und derſelbe doch viel beſſere entſchuldigung einzuwenden gehabt
haͤtte/ ſo werdet ihr ja erkennen/ daß euch als vornehmſten Uhrheber dieſer ſchaͤndlichen
Entfuͤhrung/ weder unrecht noch gewalt geſchehe/ wann ihr mit gleichmaͤſſiger Straffe
beleget werdet. Daß ihr aber auff euren freien Fuͤrſtenſtand euch beruffet/ ſo muͤſſet ihr be-
denken/ das Gott und das Schwert euer Oberherr ſey/ welche euch als einen Raͤuber und
Menſchendieb aus ſolchem Stand gehoben und in die Feſſel gelegt/ auch gleich jetzo fertig
ſind/ eure begangene ſchlim̃e Boßheit abzuſtraffen. Krito redete ihm ein/ er ſolte ſich maͤſſi-
gen einen ſo groſſen und gewaltigen Fuͤrſten vor einen boßhafften/ und desgleichen auszu-
ruffen/ ſeine Taht waͤhre bey weitem ſo ſchlim und unverantwortlich nicht/ als man ſie ihm
auslegen wolte/ wuͤrde ihm auch leicht ſeyn/ daß auffgebuͤrdete von ſich abzulehnen/ uñ der
ganzen erbaren Welt darzutuhn/ daß er keines weges mit moͤrderiſchen Gedanken umb-
gangen/ und alſo den Tod nicht verdienet haͤtte; dero behueff er keine laͤngere/ als ſechswoͤ-
chige Friſt begehrete/ welche man ihm keines weges wuͤrde verſagen koͤnnen. Krito/ ant-
wortete Siegward/ ihr ſuchet Zeit und weile/ nicht eure Taht zurechtfaͤrtigen/ welches euch
unmoͤglich iſt; ſondern euren Kopf zu retten/ welches nicht geſchehen kan; laſe ihm dem-
nach die Urtel vor/ alſo lautend. Der geweſene Wendiſche Fuͤrſt Krito/ weil er an dem
Großmaͤchtigſten Groß Fuͤrſten der Teutſchen die allerſchelmichſte Verraͤhterey began-
gen/ ſo jemahls von einem Fuͤrſten iſt erhoͤret worden/ und der gerechte Gott ihn in des
verrahtenen Haͤnde und gewalt zur Straffe uͤberliefert hat/ ſol und mus der Gerechtig-
keit/ allen ſeines gleichen Verraͤhtern zur Warnung und abſcheuh/ ein genuͤgen geſchehen/
und dieſer Verraͤhter durch des Henkers Schwert vom leben zum Tode gebracht werden.
Krito wolte ſich dawieder bedingen/ aber Leches winkete dem Scharfrichter/ welcher hin-
ter dem Verurteileten ſtund/ daß er mit der Volſtreckung verfahren ſolte; derſelbe nun zo-
he ganz leiſe das Richtſchwert aus/ und ſchlug ihm alſo ſtehend den Kopf vom Rumpfe
glat hinweg/ daß er ohn ſonderliche Todesangſt dahin fuhr. Worauff ſeinem Sohn der
Kopf auch abgeſchnitten/ und beyde auff Spieſſe geſtecket wurden/ da ſie von dem ganzen
Heer und allen Gefangenen muſten beſchauet werden; es wurden ſonſt noch 36 vornehme
Wenden an Baͤume/ nach empfangener harten Geiſſelung/ auffgeknuͤpffet/ als welche bey
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |