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Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.

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achtzehn verschiedene Manipulationen, von denen jede einem
besonderen Arbeiter übertragen werden kann. Smith findet,
daß in einer derartig kooperierenden Arbeitergruppe die
Leistung jedes Einzelnen gegenüber derjenigen des isoliert
das ganze Produkt herstellenden Arbeiters sich verhundert-
facht, ja vertausendfacht.

Dieses Beispiel ist bis zum Ueberdruß wiederholt
worden; es ist zum klassischen Paradigma der Arbeits-
teilung überhaupt geworden, und die meisten vermögen sich
dieselbe nur unter diesem einen Bilde vorzustellen, dem
Bilde einer Fabrik, in welcher die zur Herstellung des Fa-
brikats notwendige Gesamtarbeit in möglichst viele einfache
Verrichtungen zerlegt ist, die gleichzeitig von verschiedenen
Personen in derselben Wirtschaft vorgenommen werden 1).

Aber Adam Smith hat sich auf dieses Beispiel nicht
beschränkt. Er nennt es auch Arbeitsteilung, wenn in einem
Lande ein Produkt von der Gewinnung des Rohstoffes bis
zur Genußreife verschiedene Wirtschaften passieren muß, wie
z. B. die Wolle die Wirtschaften des Schafzüchters, des
Spinners, des Webers, des Färbers. In einem roheren
Zustande der Gesellschaft sei dies alles die Arbeit eines

1) Helmolt, De laboris divisione, 1840 (Utrechter Doktor-
dissertation), S. 38 f. definiert Arbeitsteilung: ubi plures operarii
simul opus quoddam conficiunt, singuli vero continue eadem
operis parte sunt occupati, ut, si aliquid perfecerint, eandem rem
de novo aggrediantur.
Und doch hatte schon Ferguson sein Ka-
pitel über die Arbeitsteilung überschrieben: On the separation of
arts and professions.

achtzehn verſchiedene Manipulationen, von denen jede einem
beſonderen Arbeiter übertragen werden kann. Smith findet,
daß in einer derartig kooperierenden Arbeitergruppe die
Leiſtung jedes Einzelnen gegenüber derjenigen des iſoliert
das ganze Produkt herſtellenden Arbeiters ſich verhundert-
facht, ja vertauſendfacht.

Dieſes Beiſpiel iſt bis zum Ueberdruß wiederholt
worden; es iſt zum klaſſiſchen Paradigma der Arbeits-
teilung überhaupt geworden, und die meiſten vermögen ſich
dieſelbe nur unter dieſem einen Bilde vorzuſtellen, dem
Bilde einer Fabrik, in welcher die zur Herſtellung des Fa-
brikats notwendige Geſamtarbeit in möglichſt viele einfache
Verrichtungen zerlegt iſt, die gleichzeitig von verſchiedenen
Perſonen in derſelben Wirtſchaft vorgenommen werden 1).

Aber Adam Smith hat ſich auf dieſes Beiſpiel nicht
beſchränkt. Er nennt es auch Arbeitsteilung, wenn in einem
Lande ein Produkt von der Gewinnung des Rohſtoffes bis
zur Genußreife verſchiedene Wirtſchaften paſſieren muß, wie
z. B. die Wolle die Wirtſchaften des Schafzüchters, des
Spinners, des Webers, des Färbers. In einem roheren
Zuſtande der Geſellſchaft ſei dies alles die Arbeit eines

1) Helmolt, De laboris divisione, 1840 (Utrechter Doktor-
diſſertation), S. 38 f. definiert Arbeitsteilung: ubi plures operarii
simul opus quoddam conficiunt, singuli vero continue eadem
operis parte sunt occupati, ut, si aliquid perfecerint, eandem rem
de novo aggrediantur.
Und doch hatte ſchon Ferguſon ſein Ka-
pitel über die Arbeitsteilung überſchrieben: On the separation of
arts and professions.
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[125/0147] achtzehn verſchiedene Manipulationen, von denen jede einem beſonderen Arbeiter übertragen werden kann. Smith findet, daß in einer derartig kooperierenden Arbeitergruppe die Leiſtung jedes Einzelnen gegenüber derjenigen des iſoliert das ganze Produkt herſtellenden Arbeiters ſich verhundert- facht, ja vertauſendfacht. Dieſes Beiſpiel iſt bis zum Ueberdruß wiederholt worden; es iſt zum klaſſiſchen Paradigma der Arbeits- teilung überhaupt geworden, und die meiſten vermögen ſich dieſelbe nur unter dieſem einen Bilde vorzuſtellen, dem Bilde einer Fabrik, in welcher die zur Herſtellung des Fa- brikats notwendige Geſamtarbeit in möglichſt viele einfache Verrichtungen zerlegt iſt, die gleichzeitig von verſchiedenen Perſonen in derſelben Wirtſchaft vorgenommen werden 1). Aber Adam Smith hat ſich auf dieſes Beiſpiel nicht beſchränkt. Er nennt es auch Arbeitsteilung, wenn in einem Lande ein Produkt von der Gewinnung des Rohſtoffes bis zur Genußreife verſchiedene Wirtſchaften paſſieren muß, wie z. B. die Wolle die Wirtſchaften des Schafzüchters, des Spinners, des Webers, des Färbers. In einem roheren Zuſtande der Geſellſchaft ſei dies alles die Arbeit eines 1) Helmolt, De laboris divisione, 1840 (Utrechter Doktor- diſſertation), S. 38 f. definiert Arbeitsteilung: ubi plures operarii simul opus quoddam conficiunt, singuli vero continue eadem operis parte sunt occupati, ut, si aliquid perfecerint, eandem rem de novo aggrediantur. Und doch hatte ſchon Ferguſon ſein Ka- pitel über die Arbeitsteilung überſchrieben: On the separation of arts and professions.

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Zitationshilfe: Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/147>, abgerufen am 21.11.2024.