Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.eine größere Zahl von Händen, als vorher, bis zu seiner Zwei so durchaus verschiedene wirtschaftliche Vorgänge Endlich führt Adam Smith noch ein drittes Beispiel Man wird nicht sofort die Berechtigung dieser Be- Offenbar denkt sich Smith als den Gegenstand der eine größere Zahl von Händen, als vorher, bis zu ſeiner Zwei ſo durchaus verſchiedene wirtſchaftliche Vorgänge Endlich führt Adam Smith noch ein drittes Beiſpiel Man wird nicht ſofort die Berechtigung dieſer Be- Offenbar denkt ſich Smith als den Gegenſtand der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0149" n="127"/> eine größere Zahl von Händen, als vorher, bis zu ſeiner<lb/> Vollendung; aber es wechſelt nicht den Eigentümer.</p><lb/> <p>Zwei ſo durchaus verſchiedene wirtſchaftliche Vorgänge<lb/> erfordern auch verſchiedene Namen. Wir wollen die Teilung<lb/> eines ganzen Produktionsprozeſſes in mehrere ſelbſtändige<lb/> Abſchnitte als <hi rendition="#g">Produktionsteilung</hi> bezeichnen, wäh-<lb/> rend wir die Auflöſung eines Produktionsabſchnittes in<lb/> einfache, für ſich nicht ſelbſtändige Arbeitselemente <hi rendition="#g">Ar-<lb/> beitszerlegung</hi> nennen.</p><lb/> <p>Endlich führt Adam Smith noch ein drittes Beiſpiel<lb/> an, das weder Produktionsteilung noch Arbeitszerlegung<lb/> iſt. Er ſtellt drei Schmiede einander gegenüber: einen ge-<lb/> wöhnlichen Grobſchmied, der wohl den Hammer führen kann,<lb/> aber nicht gewohnt iſt Nägel zu machen, einen anderen<lb/> Schmied, der wohl Nägel machen kann, dies aber nicht zu<lb/> ſeiner einzigen oder hauptſächlichen Beſchäftigung macht<lb/> und endlich einen Nagelſchmied, der nie etwas anderes ge-<lb/> macht hat als Nägel. Er findet, daß, wenn alle drei eine<lb/> beſtimmte Zeit Nägel machen, die Arbeitsleiſtung in dem<lb/> Maße wächſt, als ſich der Arbeiter auf die Herſtellung dieſes<lb/> einen Produkts beſchränkt, und eben dieſe Beſchränkung<lb/> auf die ausſchließliche Erzeugung einer einzelnen Güter-<lb/> ſpezies nennt er Arbeitsteilung.</p><lb/> <p>Man wird nicht ſofort die Berechtigung dieſer Be-<lb/> nennung einſehen. Was iſt denn hier geteilt worden?<lb/> Und wo ſind die Teile?</p><lb/> <p>Offenbar denkt ſich Smith als den Gegenſtand der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0149]
eine größere Zahl von Händen, als vorher, bis zu ſeiner
Vollendung; aber es wechſelt nicht den Eigentümer.
Zwei ſo durchaus verſchiedene wirtſchaftliche Vorgänge
erfordern auch verſchiedene Namen. Wir wollen die Teilung
eines ganzen Produktionsprozeſſes in mehrere ſelbſtändige
Abſchnitte als Produktionsteilung bezeichnen, wäh-
rend wir die Auflöſung eines Produktionsabſchnittes in
einfache, für ſich nicht ſelbſtändige Arbeitselemente Ar-
beitszerlegung nennen.
Endlich führt Adam Smith noch ein drittes Beiſpiel
an, das weder Produktionsteilung noch Arbeitszerlegung
iſt. Er ſtellt drei Schmiede einander gegenüber: einen ge-
wöhnlichen Grobſchmied, der wohl den Hammer führen kann,
aber nicht gewohnt iſt Nägel zu machen, einen anderen
Schmied, der wohl Nägel machen kann, dies aber nicht zu
ſeiner einzigen oder hauptſächlichen Beſchäftigung macht
und endlich einen Nagelſchmied, der nie etwas anderes ge-
macht hat als Nägel. Er findet, daß, wenn alle drei eine
beſtimmte Zeit Nägel machen, die Arbeitsleiſtung in dem
Maße wächſt, als ſich der Arbeiter auf die Herſtellung dieſes
einen Produkts beſchränkt, und eben dieſe Beſchränkung
auf die ausſchließliche Erzeugung einer einzelnen Güter-
ſpezies nennt er Arbeitsteilung.
Man wird nicht ſofort die Berechtigung dieſer Be-
nennung einſehen. Was iſt denn hier geteilt worden?
Und wo ſind die Teile?
Offenbar denkt ſich Smith als den Gegenſtand der
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