Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.auf die stehenden Produktionsmittel aus, und die Arbeits- Damit dürfte genügend angedeutet sein, daß der Arbeits- Haben wir so in der Arbeitsteilung ein gewaltiges Bücher, Die Entstehung der Volkswirtschaft. 10
auf die ſtehenden Produktionsmittel aus, und die Arbeits- Damit dürfte genügend angedeutet ſein, daß der Arbeits- Haben wir ſo in der Arbeitsteilung ein gewaltiges Bücher, Die Entſtehung der Volkswirtſchaft. 10
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0167" n="145"/> auf die ſtehenden Produktionsmittel aus, und die Arbeits-<lb/> zerlegung läßt einen dauernd abhängigen Arbeiterſtand ent-<lb/> ſtehen. Sie gibt der „kapitaliſtiſchen Produktionsweiſe“<lb/> erſt den rechten Aufſchwung, und ſie vernichtet auf allen<lb/> Gebieten, denen ſie zugänglich iſt, vielfach wieder, was<lb/> vorher Berufsbildung und Berufsteilung geſchaffen hatten:<lb/> die Selbſtändigkeit der kleinen wirtſchaftlichen Exiſtenzen.<lb/> Ihr bevorzugtes Wirkungsfeld iſt der Großbetrieb in der<lb/> Fabrik und im Verlagsſyſtem.</p><lb/> <p>Damit dürfte genügend angedeutet ſein, daß der Arbeits-<lb/> teilung allein jene vielfache wechſelſeitige Abhängigkeit zu<lb/> danken iſt, in welcher die Sonderwirtſchaften bei unſerem<lb/> ökonomiſchen Syſtem zu einander ſtehen, daß ſie aber zu-<lb/> gleich auch die Kooperation vieler Einzelkräfte vorausſetzt<lb/> und ſich die mancherlei Verbindungsorgane ſchafft, welche<lb/> die zahlloſen verſchiedenartigen Wirtſchaften und Menſchen<lb/> zu einer lebensvollen Einheit von wunderbarer Feinheit des<lb/> Gliederbaus zuſammenfügen.</p><lb/> <p>Haben wir ſo in der Arbeitsteilung ein gewaltiges<lb/> ökonomiſches Entwicklungsprinzip von großer organbildender<lb/> Kraft zu erblicken, ſo treten doch für den gewöhnlichen<lb/> Beobachter ihre <hi rendition="#g">ſozialen Wirkungen</hi> weit mehr in<lb/> den Vordergrund. Denn von ihnen wird jeder Einzelne<lb/> perſönlich berüht; jeder hat ſich, wenn er nicht anders ein<lb/> unnützes Glied der menſchlichen Geſellſchaft ſein will, einer<lb/> ſpeziellen Arbeitsaufgabe anzupaſſen, und je vollkommener<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Bücher</hi>, Die Entſtehung der Volkswirtſchaft. 10</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0167]
auf die ſtehenden Produktionsmittel aus, und die Arbeits-
zerlegung läßt einen dauernd abhängigen Arbeiterſtand ent-
ſtehen. Sie gibt der „kapitaliſtiſchen Produktionsweiſe“
erſt den rechten Aufſchwung, und ſie vernichtet auf allen
Gebieten, denen ſie zugänglich iſt, vielfach wieder, was
vorher Berufsbildung und Berufsteilung geſchaffen hatten:
die Selbſtändigkeit der kleinen wirtſchaftlichen Exiſtenzen.
Ihr bevorzugtes Wirkungsfeld iſt der Großbetrieb in der
Fabrik und im Verlagsſyſtem.
Damit dürfte genügend angedeutet ſein, daß der Arbeits-
teilung allein jene vielfache wechſelſeitige Abhängigkeit zu
danken iſt, in welcher die Sonderwirtſchaften bei unſerem
ökonomiſchen Syſtem zu einander ſtehen, daß ſie aber zu-
gleich auch die Kooperation vieler Einzelkräfte vorausſetzt
und ſich die mancherlei Verbindungsorgane ſchafft, welche
die zahlloſen verſchiedenartigen Wirtſchaften und Menſchen
zu einer lebensvollen Einheit von wunderbarer Feinheit des
Gliederbaus zuſammenfügen.
Haben wir ſo in der Arbeitsteilung ein gewaltiges
ökonomiſches Entwicklungsprinzip von großer organbildender
Kraft zu erblicken, ſo treten doch für den gewöhnlichen
Beobachter ihre ſozialen Wirkungen weit mehr in
den Vordergrund. Denn von ihnen wird jeder Einzelne
perſönlich berüht; jeder hat ſich, wenn er nicht anders ein
unnützes Glied der menſchlichen Geſellſchaft ſein will, einer
ſpeziellen Arbeitsaufgabe anzupaſſen, und je vollkommener
Bücher, Die Entſtehung der Volkswirtſchaft. 10
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