Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.Teil auch ins Ausland verschickt wurden 1). Was ihnen Auch in England erhalten sich die News letters, die So sehen wir ziemlich gleichzeitig in allen Kulturländern 1) Eine Vorstellung von dem Inhalt solcher Blätter gibt die Gazette de la Regence, Janvier 1715--Juin 1719, publiee d'apres le manuscrit inedit conserve a la Bibliotheque royale de La Haye par Le Comte E. de Barthelemy. Paris 1887. 2) Aehnlich in Oesterreich: Joh. Winckler, Die periodische Presse Österreichs, Wien 1875, S. 28 f. 3) Näheres bei Andrews, The history of British Journalism
I, S. 14 ff. Hatin a. a. O. S. 51. -- Joachim von Schwarz- kopf, Ueber Zeitungen, Frankf. a. M. 1795 erzählt (S. 9), daß auch in Deutschland "bei einigen, dem Inhalt und der Form nach hand- schriftlichen Zeitungen (zu Mainz, Regensburg) wegen der größeren Anzahl der Abonnenten der Druck bisweilen zu Hilfe" genommen worden sei. Außerdem nennt er Wien, München, Berlin, Hannover als Orte, von welchen mit geheimen inländischen Nachrichten angefüllte Blätter verschickt würden. Teil auch ins Ausland verſchickt wurden 1). Was ihnen Auch in England erhalten ſich die News letters, die So ſehen wir ziemlich gleichzeitig in allen Kulturländern 1) Eine Vorſtellung von dem Inhalt ſolcher Blätter gibt die Gazette de la Régence, Janvier 1715—Juin 1719, publiée d’après le manuscrit inédit conservé à la Bibliothèque royale de La Haye par Le Comte E. de Barthélemy. Paris 1887. 2) Aehnlich in Oeſterreich: Joh. Winckler, Die periodiſche Preſſe Öſterreichs, Wien 1875, S. 28 f. 3) Näheres bei Andrews, The history of British Journalism
I, S. 14 ff. Hatin a. a. O. S. 51. — Joachim von Schwarz- kopf, Ueber Zeitungen, Frankf. a. M. 1795 erzählt (S. 9), daß auch in Deutſchland „bei einigen, dem Inhalt und der Form nach hand- ſchriftlichen Zeitungen (zu Mainz, Regensburg) wegen der größeren Anzahl der Abonnenten der Druck bisweilen zu Hilfe“ genommen worden ſei. Außerdem nennt er Wien, München, Berlin, Hannover als Orte, von welchen mit geheimen inländiſchen Nachrichten angefüllte Blätter verſchickt würden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="196"/> Teil auch ins Ausland verſchickt wurden <note place="foot" n="1)">Eine Vorſtellung von dem Inhalt ſolcher Blätter gibt die<lb/><hi rendition="#aq">Gazette de la Régence, Janvier 1715—Juin 1719, publiée d’après le<lb/> manuscrit inédit conservé à la Bibliothèque royale de La Haye<lb/> par Le Comte E. de Barthélemy. Paris</hi> 1887.</note>. Was ihnen<lb/> aber neben den gedruckten Zeitungen Beſtand gab, war<lb/> einerſeits der Umſtand, daß ſie das Geheimhaltungsſyſtem<lb/> der Regierung vielfach illuſoriſch machten, und daß ſie ſich<lb/> hin und wieder auch eine Kritik der öffentlichen Zuſtände<lb/> erlaubten <note place="foot" n="2)">Aehnlich in Oeſterreich: <hi rendition="#g">Joh. Winckler</hi>, Die periodiſche<lb/> Preſſe Öſterreichs, Wien 1875, S. 28 f.</note>.</p><lb/> <p>Auch in England erhalten ſich die <hi rendition="#aq">News letters,</hi> die<lb/> hier vorwiegend den Landadel mit hauptſtädtiſchen und<lb/> Hof-Nachrichten verſorgen, bis tief ins vorige Jahrhundert<lb/> hinein; ja die damals gedruckten Zeitungen bequemten ſich<lb/> dieſer Einrichtung noch inſofern an, als ſie mit zwei ge-<lb/> druckten Seiten und zwei Seiten weißen Papiers erſchienen,<lb/> damit die Abonnenten ſie mit handſchriftlichen Zuſätzen<lb/> weiter befördern konnten <note place="foot" n="3)">Näheres bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Andrews</hi>, The history of British Journalism<lb/> I,</hi> S. 14 ff. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Hatin</hi></hi> a. a. O. S. 51. — <hi rendition="#g">Joachim von Schwarz-<lb/> kopf</hi>, Ueber Zeitungen, Frankf. a. M. 1795 erzählt (S. 9), daß auch<lb/> in Deutſchland „bei einigen, dem Inhalt und der Form nach hand-<lb/> ſchriftlichen Zeitungen (zu Mainz, Regensburg) wegen der größeren<lb/> Anzahl der Abonnenten der Druck bisweilen zu Hilfe“ genommen<lb/> worden ſei. Außerdem nennt er Wien, München, Berlin, Hannover<lb/> als Orte, von welchen mit geheimen inländiſchen Nachrichten angefüllte<lb/> Blätter verſchickt würden.</note>.</p><lb/> <p>So ſehen wir ziemlich gleichzeitig in allen Kulturländern<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0218]
Teil auch ins Ausland verſchickt wurden 1). Was ihnen
aber neben den gedruckten Zeitungen Beſtand gab, war
einerſeits der Umſtand, daß ſie das Geheimhaltungsſyſtem
der Regierung vielfach illuſoriſch machten, und daß ſie ſich
hin und wieder auch eine Kritik der öffentlichen Zuſtände
erlaubten 2).
Auch in England erhalten ſich die News letters, die
hier vorwiegend den Landadel mit hauptſtädtiſchen und
Hof-Nachrichten verſorgen, bis tief ins vorige Jahrhundert
hinein; ja die damals gedruckten Zeitungen bequemten ſich
dieſer Einrichtung noch inſofern an, als ſie mit zwei ge-
druckten Seiten und zwei Seiten weißen Papiers erſchienen,
damit die Abonnenten ſie mit handſchriftlichen Zuſätzen
weiter befördern konnten 3).
So ſehen wir ziemlich gleichzeitig in allen Kulturländern
1) Eine Vorſtellung von dem Inhalt ſolcher Blätter gibt die
Gazette de la Régence, Janvier 1715—Juin 1719, publiée d’après le
manuscrit inédit conservé à la Bibliothèque royale de La Haye
par Le Comte E. de Barthélemy. Paris 1887.
2) Aehnlich in Oeſterreich: Joh. Winckler, Die periodiſche
Preſſe Öſterreichs, Wien 1875, S. 28 f.
3) Näheres bei Andrews, The history of British Journalism
I, S. 14 ff. Hatin a. a. O. S. 51. — Joachim von Schwarz-
kopf, Ueber Zeitungen, Frankf. a. M. 1795 erzählt (S. 9), daß auch
in Deutſchland „bei einigen, dem Inhalt und der Form nach hand-
ſchriftlichen Zeitungen (zu Mainz, Regensburg) wegen der größeren
Anzahl der Abonnenten der Druck bisweilen zu Hilfe“ genommen
worden ſei. Außerdem nennt er Wien, München, Berlin, Hannover
als Orte, von welchen mit geheimen inländiſchen Nachrichten angefüllte
Blätter verſchickt würden.
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