Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.die Landorte und kleinen Städte, die menschenkonsumieren- Großstädten (über 100000 Einw.) 2,6 % Mittelstädten (20000--100000 Einw.) 2,4 " Kleinstädten (5000--20000 Einw.) 1,8 " Landstädten (2000--5000 Einw.) 1,0 " Dörfern (unter 2000 Einw.) 0,2 " Freilich so einfach und durchsichtig, wie diese Ziffernreihe Fassen wir sämtliche inneren Wanderungen eines 1) Nach Schumann in Mayr's Allg. statist. Archiv, I (1890),
S. 518. die Landorte und kleinen Städte, die menſchenkonſumieren- Großſtädten (über 100000 Einw.) 2,6 % Mittelſtädten (20000—100000 Einw.) 2,4 „ Kleinſtädten (5000—20000 Einw.) 1,8 „ Landſtädten (2000—5000 Einw.) 1,0 „ Dörfern (unter 2000 Einw.) 0,2 „ Freilich ſo einfach und durchſichtig, wie dieſe Ziffernreihe Faſſen wir ſämtliche inneren Wanderungen eines 1) Nach Schumann in Mayr’s Allg. ſtatiſt. Archiv, I (1890),
S. 518. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0291" n="269"/> die Landorte und kleinen Städte, die menſchenkonſumieren-<lb/> den die großen Städte und Induſtriebezirke. Die letzteren<lb/> nehmen an Bevölkerung über das natürliche Maß des<lb/> Geburtenüberſchuſſes zu; die erſteren bleiben dahinter er-<lb/> heblich zurück. Im Jahresdurchſchnitt des achtzehnjährigen<lb/> Zeitraums von 1867—1885 hat die Geſamtbevölkerung des<lb/> Deutſchen Reiches um 0,86 % der mittleren Bevölkerung<lb/> zugenommen <note place="foot" n="1)">Nach <hi rendition="#g">Schumann</hi> in Mayr’s Allg. ſtatiſt. Archiv, <hi rendition="#aq">I</hi> (1890),<lb/> S. 518.</note>. Aber es betrug die durchſchnittliche jähr-<lb/> liche Zunahme ſpeziell in den</p><lb/> <list> <item>Großſtädten (über 100000 Einw.) 2,6 %</item><lb/> <item>Mittelſtädten (20000—100000 Einw.) 2,4 „</item><lb/> <item>Kleinſtädten (5000—20000 Einw.) 1,8 „</item><lb/> <item>Landſtädten (2000—5000 Einw.) 1,0 „</item><lb/> <item>Dörfern (unter 2000 Einw.) 0,2 „</item> </list><lb/> <p>Freilich ſo einfach und durchſichtig, wie dieſe Ziffernreihe<lb/> die Erſcheinung der inneren Wanderungen darſtellt, iſt ſie<lb/> in Wirklichkeit nicht. Sie illuſtriert gewiß in ſehr dra-<lb/> ſtiſcher Weiſe das Schlagwort vom „<hi rendition="#g">Zug nach den<lb/> Städten</hi>“; aber dieſes Schlagwort gibt nur die halbe<lb/> Wahrheit. Es überſieht die große Zahl innerer Wande-<lb/> rungen, welche ſich gegenſeitig kompenſieren, alſo in einer<lb/> Veränderung der Einwohnerzahl der Wohnplätze keinen<lb/> Ausdruck finden können.</p><lb/> <p>Faſſen wir ſämtliche inneren Wanderungen eines<lb/><hi rendition="#g">größeren Landes</hi>, ohne Rückſicht auf die durch ſie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0291]
die Landorte und kleinen Städte, die menſchenkonſumieren-
den die großen Städte und Induſtriebezirke. Die letzteren
nehmen an Bevölkerung über das natürliche Maß des
Geburtenüberſchuſſes zu; die erſteren bleiben dahinter er-
heblich zurück. Im Jahresdurchſchnitt des achtzehnjährigen
Zeitraums von 1867—1885 hat die Geſamtbevölkerung des
Deutſchen Reiches um 0,86 % der mittleren Bevölkerung
zugenommen 1). Aber es betrug die durchſchnittliche jähr-
liche Zunahme ſpeziell in den
Großſtädten (über 100000 Einw.) 2,6 %
Mittelſtädten (20000—100000 Einw.) 2,4 „
Kleinſtädten (5000—20000 Einw.) 1,8 „
Landſtädten (2000—5000 Einw.) 1,0 „
Dörfern (unter 2000 Einw.) 0,2 „
Freilich ſo einfach und durchſichtig, wie dieſe Ziffernreihe
die Erſcheinung der inneren Wanderungen darſtellt, iſt ſie
in Wirklichkeit nicht. Sie illuſtriert gewiß in ſehr dra-
ſtiſcher Weiſe das Schlagwort vom „Zug nach den
Städten“; aber dieſes Schlagwort gibt nur die halbe
Wahrheit. Es überſieht die große Zahl innerer Wande-
rungen, welche ſich gegenſeitig kompenſieren, alſo in einer
Veränderung der Einwohnerzahl der Wohnplätze keinen
Ausdruck finden können.
Faſſen wir ſämtliche inneren Wanderungen eines
größeren Landes, ohne Rückſicht auf die durch ſie
1) Nach Schumann in Mayr’s Allg. ſtatiſt. Archiv, I (1890),
S. 518.
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