Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.weiter greifenden Verteilung der Arbeitslast findet, die Auf der Stufe der Hauswirtschaft wird jedes Gut Die Einzelwirtschaft ist auf der ersten Stufe Pro- weiter greifenden Verteilung der Arbeitslaſt findet, die Auf der Stufe der Hauswirtſchaft wird jedes Gut Die Einzelwirtſchaft iſt auf der erſten Stufe Pro- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0091" n="77"/> weiter greifenden Verteilung der Arbeitslaſt findet, die<lb/> ſchließlich das ganze Volk ergreift und ein Eintreten Aller<lb/> für Alle hervorruft. Findet bei der Hauswirtſchaft dieſes<lb/><hi rendition="#g">Zuſammenwirken</hi> ſeine Grundlage in der Blutsver-<lb/> wandtſchaft, ſo hat es dieſelbe bei der Stadtwirtſchaft in<lb/> der Nachbarſchaft, bei der <choice><sic>Volkswirtſchaftſt</sic><corr>Volkswirtſchaft</corr></choice> in der Natio-<lb/> nalität. Es iſt der Weg von der Gemeinſchaft zur Ge-<lb/> ſellſchaft, den die Menſchheit durchmißt und der, ſoweit<lb/> wir ſehen können, mit einer ſtets enger werdenden Ver-<lb/> geſellſchaftung endet. Auf dieſem Wege geſtaltet ſich die<lb/> Bedürfnisbefriedigung des Einzelnen immer reicher und<lb/> mannigfaltiger, aber auch immer unſelbſtändiger und kom-<lb/> plizierter. Das Daſein und die Arbeit jedes Einzelnen<lb/> verflicht ſich mehr und mehr mit dem Daſein und der Ar-<lb/> beit vieler Anderen.</p><lb/> <p>Auf der Stufe der Hauswirtſchaft wird jedes <hi rendition="#g">Gut</hi><lb/> in der Wirtſchaft verbraucht wo es entſtanden iſt, auf der<lb/> Stufe der Stadtwirtſchaft geht es unmittelbar aus der<lb/> produzierenden in die konſumierende Wirtſchaft über; auf<lb/> der Stufe der Volkswirtſchaft durchläuft es ſowohl bei<lb/> ſeiner Entſtehung als auch nach ſeiner Vollendung ver-<lb/> ſchiedene Wirtſchaften: es zirkuliert. Im Verlaufe der<lb/> ganzen Entwickelung vergrößert ſich die Spannweite zwiſchen<lb/> Produktion und Konſumtion. Auf der erſten Stufe ſind alle<lb/> Produkte Gebrauchsgüter, auf der zweiten wird ſchon ein Teil<lb/> zu Tauſchgütern auf der dritten werden die meiſten Waren.</p><lb/> <p>Die Einzelwirtſchaft iſt auf der erſten Stufe <hi rendition="#g">Pro-<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0091]
weiter greifenden Verteilung der Arbeitslaſt findet, die
ſchließlich das ganze Volk ergreift und ein Eintreten Aller
für Alle hervorruft. Findet bei der Hauswirtſchaft dieſes
Zuſammenwirken ſeine Grundlage in der Blutsver-
wandtſchaft, ſo hat es dieſelbe bei der Stadtwirtſchaft in
der Nachbarſchaft, bei der Volkswirtſchaft in der Natio-
nalität. Es iſt der Weg von der Gemeinſchaft zur Ge-
ſellſchaft, den die Menſchheit durchmißt und der, ſoweit
wir ſehen können, mit einer ſtets enger werdenden Ver-
geſellſchaftung endet. Auf dieſem Wege geſtaltet ſich die
Bedürfnisbefriedigung des Einzelnen immer reicher und
mannigfaltiger, aber auch immer unſelbſtändiger und kom-
plizierter. Das Daſein und die Arbeit jedes Einzelnen
verflicht ſich mehr und mehr mit dem Daſein und der Ar-
beit vieler Anderen.
Auf der Stufe der Hauswirtſchaft wird jedes Gut
in der Wirtſchaft verbraucht wo es entſtanden iſt, auf der
Stufe der Stadtwirtſchaft geht es unmittelbar aus der
produzierenden in die konſumierende Wirtſchaft über; auf
der Stufe der Volkswirtſchaft durchläuft es ſowohl bei
ſeiner Entſtehung als auch nach ſeiner Vollendung ver-
ſchiedene Wirtſchaften: es zirkuliert. Im Verlaufe der
ganzen Entwickelung vergrößert ſich die Spannweite zwiſchen
Produktion und Konſumtion. Auf der erſten Stufe ſind alle
Produkte Gebrauchsgüter, auf der zweiten wird ſchon ein Teil
zu Tauſchgütern auf der dritten werden die meiſten Waren.
Die Einzelwirtſchaft iſt auf der erſten Stufe Pro-
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