Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Robespierre. Ah, du St. Just! (Eine Dienerin bringt Licht.) St. Just. Warst du allein? Robespierre. Eben ging Danton weg. St. Just. Ich traf ihn unterwegs im Palais-Royal. Er machte seine revolutionäre Stirn und sprach in Epi- grammen, er duzte sich mit den Ohnehosen, die Grisetten liefen hinter seinen Waden drein und die Leute blieben stehen und zischelten sich in die Ohren, was er gesagt hatte. Wir werden den Vortheil des Angriffs verlieren. Willst du noch länger zaudern? Wir werden ohne dich handeln. Wir sind entschlossen. Robespierre. Was wollt ihr thun? St. Just. Wir berufen den Gesetzgebungs-, den Sicher- heits- und den Wohlfahrts-Ausschuß zu feierlicher Sitzung. Robespierre. Viel Umstände. Robespierre. Ah, du St. Juſt! (Eine Dienerin bringt Licht.) St. Juſt. Warſt du allein? Robespierre. Eben ging Danton weg. St. Juſt. Ich traf ihn unterwegs im Palais-Royal. Er machte ſeine revolutionäre Stirn und ſprach in Epi- grammen, er duzte ſich mit den Ohnehoſen, die Griſetten liefen hinter ſeinen Waden drein und die Leute blieben ſtehen und ziſchelten ſich in die Ohren, was er geſagt hatte. Wir werden den Vortheil des Angriffs verlieren. Willſt du noch länger zaudern? Wir werden ohne dich handeln. Wir ſind entſchloſſen. Robespierre. Was wollt ihr thun? St. Juſt. Wir berufen den Geſetzgebungs-, den Sicher- heits- und den Wohlfahrts-Ausſchuß zu feierlicher Sitzung. Robespierre. Viel Umſtände. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0054" n="50"/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#g">Robespierre.</hi> </speaker><lb/> <p>Ah, du St. Juſt!</p><lb/> <stage>(Eine Dienerin bringt Licht.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#STJU "> <speaker> <hi rendition="#g">St. Juſt.</hi> </speaker><lb/> <p>Warſt du allein?</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#g">Robespierre.</hi> </speaker><lb/> <p>Eben ging Danton weg.</p> </sp><lb/> <sp who="#STJU "> <speaker> <hi rendition="#g">St. Juſt.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich traf ihn unterwegs im Palais-Royal. Er<lb/> machte ſeine revolutionäre Stirn und ſprach in Epi-<lb/> grammen, er duzte ſich mit den Ohnehoſen, die<lb/> Griſetten liefen hinter ſeinen Waden drein und die<lb/> Leute blieben ſtehen und ziſchelten ſich in die Ohren,<lb/> was er geſagt hatte. Wir werden den Vortheil des<lb/> Angriffs verlieren. Willſt du noch länger zaudern?<lb/> Wir werden ohne dich handeln. Wir ſind entſchloſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker><hi rendition="#g">Robespierre</hi>.</speaker><lb/> <p>Was wollt ihr thun?</p> </sp><lb/> <sp who="#STJU "> <speaker><hi rendition="#g">St. Juſt</hi>.</speaker><lb/> <p>Wir berufen den Geſetzgebungs-, den Sicher-<lb/> heits- und den Wohlfahrts-Ausſchuß zu feierlicher<lb/> Sitzung.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker><hi rendition="#g">Robespierre</hi>.</speaker><lb/> <p>Viel Umſtände.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0054]
Robespierre.
Ah, du St. Juſt!
(Eine Dienerin bringt Licht.)
St. Juſt.
Warſt du allein?
Robespierre.
Eben ging Danton weg.
St. Juſt.
Ich traf ihn unterwegs im Palais-Royal. Er
machte ſeine revolutionäre Stirn und ſprach in Epi-
grammen, er duzte ſich mit den Ohnehoſen, die
Griſetten liefen hinter ſeinen Waden drein und die
Leute blieben ſtehen und ziſchelten ſich in die Ohren,
was er geſagt hatte. Wir werden den Vortheil des
Angriffs verlieren. Willſt du noch länger zaudern?
Wir werden ohne dich handeln. Wir ſind entſchloſſen.
Robespierre.
Was wollt ihr thun?
St. Juſt.
Wir berufen den Geſetzgebungs-, den Sicher-
heits- und den Wohlfahrts-Ausſchuß zu feierlicher
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