Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Payne. Er traut noch nicht, er wird sich zu guter Letzt noch die Ölung geben, die Füße nach Mecca zu legen, und sich beschneiden lassen, um ja keinen Weg zu verfehlen. (Danton, Lacroix, Camille, Philippeau wer- den hereingeführt.) Herault (läuft auf Danton zu und umarmt ihn). Guten Morgen! Gute Nacht! -- sollte ich sagen. Ich kann nicht fragen, wie hast du geschlafen? Wie wirst du schlafen? Danton. Nun gut, man muß lachend zu Bett gehn. Mercier (zu Payne). Diese Dogge mit Taubenflügeln! Er ist der böse Genius der Revolution, er wagte sich an seine Mutter, aber sie war stärker als er. Payne. Sein Leben und sein Tod sind ein gleich großes Unglück. Lacroix (zu Danton.) Ich dachte nicht, daß sie so schnell kommen würden. Danton. Ich wußt' es, man hatte mich gewarnt. Payne. Er traut noch nicht, er wird ſich zu guter Letzt noch die Ölung geben, die Füße nach Mecca zu legen, und ſich beſchneiden laſſen, um ja keinen Weg zu verfehlen. (Danton, Lacroix, Camille, Philippeau wer- den hereingeführt.) Hérault (läuft auf Danton zu und umarmt ihn). Guten Morgen! Gute Nacht! — ſollte ich ſagen. Ich kann nicht fragen, wie haſt du geſchlafen? Wie wirſt du ſchlafen? Danton. Nun gut, man muß lachend zu Bett gehn. Mercier (zu Payne). Dieſe Dogge mit Taubenflügeln! Er iſt der böſe Genius der Revolution, er wagte ſich an ſeine Mutter, aber ſie war ſtärker als er. Payne. Sein Leben und ſein Tod ſind ein gleich großes Unglück. Lacroix (zu Danton.) Ich dachte nicht, daß ſie ſo ſchnell kommen würden. Danton. Ich wußt’ es, man hatte mich gewarnt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0099" n="95"/> <sp who="#PAY"> <speaker><hi rendition="#g">Payne</hi>.</speaker><lb/> <p>Er traut noch nicht, er wird ſich zu guter Letzt<lb/> noch die Ölung geben, die Füße nach Mecca zu<lb/> legen, und ſich beſchneiden laſſen, um ja keinen Weg<lb/> zu verfehlen.</p><lb/> <stage>(<hi rendition="#g">Danton, Lacroix, Camille, Philippeau</hi> wer-<lb/> den hereingeführt.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#HERA"> <speaker> <hi rendition="#g">H<hi rendition="#aq">é</hi>rault</hi> </speaker> <stage>(läuft auf Danton zu und umarmt ihn).</stage><lb/> <p>Guten Morgen! Gute Nacht! — ſollte ich ſagen.<lb/> Ich kann nicht fragen, wie haſt du geſchlafen? Wie<lb/><hi rendition="#g">wirſt</hi> du ſchlafen?</p> </sp><lb/> <sp who="#DAN"> <speaker><hi rendition="#g">Danton</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun gut, man muß lachend zu Bett gehn.</p> </sp><lb/> <sp who="#MER"> <speaker> <hi rendition="#g">Mercier</hi> </speaker> <stage>(zu Payne).</stage><lb/> <p>Dieſe Dogge mit Taubenflügeln! Er iſt der<lb/> böſe Genius der Revolution, er wagte ſich an ſeine<lb/> Mutter, aber ſie war ſtärker als er.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAY"> <speaker><hi rendition="#g">Payne</hi>.</speaker><lb/> <p>Sein Leben und ſein Tod ſind ein gleich großes<lb/> Unglück.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAC"> <speaker> <hi rendition="#g">Lacroix</hi> </speaker> <stage>(zu Danton.)</stage><lb/> <p>Ich dachte nicht, daß ſie ſo ſchnell kommen würden.</p> </sp><lb/> <sp who="#DAN"> <speaker><hi rendition="#g">Danton</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich wußt’ es, man hatte mich gewarnt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0099]
Payne.
Er traut noch nicht, er wird ſich zu guter Letzt
noch die Ölung geben, die Füße nach Mecca zu
legen, und ſich beſchneiden laſſen, um ja keinen Weg
zu verfehlen.
(Danton, Lacroix, Camille, Philippeau wer-
den hereingeführt.)
Hérault (läuft auf Danton zu und umarmt ihn).
Guten Morgen! Gute Nacht! — ſollte ich ſagen.
Ich kann nicht fragen, wie haſt du geſchlafen? Wie
wirſt du ſchlafen?
Danton.
Nun gut, man muß lachend zu Bett gehn.
Mercier (zu Payne).
Dieſe Dogge mit Taubenflügeln! Er iſt der
böſe Genius der Revolution, er wagte ſich an ſeine
Mutter, aber ſie war ſtärker als er.
Payne.
Sein Leben und ſein Tod ſind ein gleich großes
Unglück.
Lacroix (zu Danton.)
Ich dachte nicht, daß ſie ſo ſchnell kommen würden.
Danton.
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