Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.Die Zweckmäßigkeit in der Natur. (Teleologie.) Die Zweckmäßigkeit ist erst vom reflektirenden Einer der wichtigsten Haltpunkte für die Ansicht Die Zweckmäßigkeit in der Natur. (Teleologie.) Die Zweckmäßigkeit iſt erſt vom reflektirenden Einer der wichtigſten Haltpunkte für die Anſicht <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0114" n="94"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die Zweckmäßigkeit in der Natur.<lb/> (Teleologie.)</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et">Die Zweckmäßigkeit iſt erſt vom reflektirenden<lb/> Verſtand in die Welt gebracht, der demnach ein<lb/> Wunder anſtaunt, das er ſelbſt erſt geſchaffen hat.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Kant</hi>.</hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>iner der wichtigſten Haltpunkte für die Anſicht<lb/> Derjenigen, welche die Entſtehung und Erhaltung der<lb/> Welt einer Alles beherrſchenden und Alles organiſirenden<lb/> Schöpferkraft zuſchreiben, iſt von je die ſ. g. Zweck-<lb/> mäßigkeit in der Natur geweſen und iſt es noch. Jede<lb/> Blume, die ihre ſchillernde Blüthe entfaltet, jeder Wind-<lb/> ſtoß, der die Lüfte erſchüttert, jeder Stern, der die Nacht<lb/> erhellt, jede Wunde, die heilt, jeder Laut, jedes Ding<lb/> der Natur gibt den gläubigen Teleologen oder Zweck-<lb/> mäßigkeitsmännern Gelegenheit, die unergründliche Weis-<lb/> heit jener höheren Kraft zu bewundern. Die heutige<lb/> Naturforſchung hat ſich von dieſen leeren und nur die<lb/> Oberfläche der Dinge beſchauenden Zweckmäßigkeitsbe-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0114]
Die Zweckmäßigkeit in der Natur.
(Teleologie.)
Die Zweckmäßigkeit iſt erſt vom reflektirenden
Verſtand in die Welt gebracht, der demnach ein
Wunder anſtaunt, das er ſelbſt erſt geſchaffen hat.
Kant.
Einer der wichtigſten Haltpunkte für die Anſicht
Derjenigen, welche die Entſtehung und Erhaltung der
Welt einer Alles beherrſchenden und Alles organiſirenden
Schöpferkraft zuſchreiben, iſt von je die ſ. g. Zweck-
mäßigkeit in der Natur geweſen und iſt es noch. Jede
Blume, die ihre ſchillernde Blüthe entfaltet, jeder Wind-
ſtoß, der die Lüfte erſchüttert, jeder Stern, der die Nacht
erhellt, jede Wunde, die heilt, jeder Laut, jedes Ding
der Natur gibt den gläubigen Teleologen oder Zweck-
mäßigkeitsmännern Gelegenheit, die unergründliche Weis-
heit jener höheren Kraft zu bewundern. Die heutige
Naturforſchung hat ſich von dieſen leeren und nur die
Oberfläche der Dinge beſchauenden Zweckmäßigkeitsbe-
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