Dieses in sehr zahlreichen Exemplaren vorhandene Thier findet man von der Größe eines Haasen bis zu der eines Pferdes, als verschiedene Spielarten desselben Genus. Es kann gewissermaßen als ein Prototyp der Säugethierklasse angesehen werden, denn es schlummern in ihm die Jdeen zu den verschiedensten Säugethier- gestalten. Diese Beispiele könnten wir beliebig vermeh- ren; doch die gesammte paläontologische Wissenschaft ist ein fortlaufendes Beispiel. Die niedersten Formen traten stets zuerst auf, und von ihnen aus begann die auf- steigende Stufenfolge weiterer Entwicklung sowohl bezüg- lich der Arten als der Jndividuen. "Die in der Erde vorgefundenen Ueberreste," sagt Oersted, "zeigen uns eine Reihe von mehr und mehr entwickelten Formationen, welche auf einander folgten, bis endlich der Zustand vorbereitet war, worin der Mensch und eine dem Men- schen angemessene Thier- und Pflanzenwelt gedeihen konnte." -- Dieses Gesetz allmähliger Entwicklung hat sich auch auf die jetzt lebende organische Welt aus der Vorwelt fortgepflanzt und ihr sein unverkennbares Siegel aufgedrückt. Die ganze, in der neueren Zeit mit so besonderer Vorliebe ausgebildete Wissenschaft der ver- gleichenden Anatomie beruht auf dem Streben, die Uebereinstimmung der anatomischen Formen durch die ganze Thierreihe nachzuweisen, und auf der wissen- schaftlichen Erkenntniß, daß ein gemeinsamer und nur
Dieſes in ſehr zahlreichen Exemplaren vorhandene Thier findet man von der Größe eines Haaſen bis zu der eines Pferdes, als verſchiedene Spielarten deſſelben Genus. Es kann gewiſſermaßen als ein Prototyp der Säugethierklaſſe angeſehen werden, denn es ſchlummern in ihm die Jdeen zu den verſchiedenſten Säugethier- geſtalten. Dieſe Beiſpiele könnten wir beliebig vermeh- ren; doch die geſammte paläontologiſche Wiſſenſchaft iſt ein fortlaufendes Beiſpiel. Die niederſten Formen traten ſtets zuerſt auf, und von ihnen aus begann die auf- ſteigende Stufenfolge weiterer Entwicklung ſowohl bezüg- lich der Arten als der Jndividuen. „Die in der Erde vorgefundenen Ueberreſte,‟ ſagt Oerſted, „zeigen uns eine Reihe von mehr und mehr entwickelten Formationen, welche auf einander folgten, bis endlich der Zuſtand vorbereitet war, worin der Menſch und eine dem Men- ſchen angemeſſene Thier- und Pflanzenwelt gedeihen konnte.‟ — Dieſes Geſetz allmähliger Entwicklung hat ſich auch auf die jetzt lebende organiſche Welt aus der Vorwelt fortgepflanzt und ihr ſein unverkennbares Siegel aufgedrückt. Die ganze, in der neueren Zeit mit ſo beſonderer Vorliebe ausgebildete Wiſſenſchaft der ver- gleichenden Anatomie beruht auf dem Streben, die Uebereinſtimmung der anatomiſchen Formen durch die ganze Thierreihe nachzuweiſen, und auf der wiſſen- ſchaftlichen Erkenntniß, daß ein gemeinſamer und nur
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Dieſes in ſehr zahlreichen Exemplaren vorhandene Thier
findet man von der Größe eines Haaſen bis zu der
eines Pferdes, als verſchiedene Spielarten deſſelben
Genus. Es kann gewiſſermaßen als ein Prototyp der
Säugethierklaſſe angeſehen werden, denn es ſchlummern
in ihm die Jdeen zu den verſchiedenſten Säugethier-
geſtalten. Dieſe Beiſpiele könnten wir beliebig vermeh-
ren; doch die geſammte paläontologiſche Wiſſenſchaft iſt
ein fortlaufendes Beiſpiel. Die niederſten Formen traten
ſtets zuerſt auf, und von ihnen aus begann die auf-
ſteigende Stufenfolge weiterer Entwicklung ſowohl bezüg-
lich der Arten als der Jndividuen. „Die in der Erde
vorgefundenen Ueberreſte,‟ ſagt Oerſted, „zeigen uns
eine Reihe von mehr und mehr entwickelten Formationen,
welche auf einander folgten, bis endlich der Zuſtand
vorbereitet war, worin der Menſch und eine dem Men-
ſchen angemeſſene Thier- und Pflanzenwelt gedeihen
konnte.‟ — Dieſes Geſetz allmähliger Entwicklung hat
ſich auch auf die jetzt lebende organiſche Welt aus der
Vorwelt fortgepflanzt und ihr ſein unverkennbares Siegel
aufgedrückt. Die ganze, in der neueren Zeit mit ſo
beſonderer Vorliebe ausgebildete Wiſſenſchaft der ver-
gleichenden Anatomie beruht auf dem Streben, die
Uebereinſtimmung der anatomiſchen Formen durch
die ganze Thierreihe nachzuweiſen, und auf der wiſſen-
ſchaftlichen Erkenntniß, daß ein gemeinſamer und nur
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/98>, abgerufen am 23.11.2024.
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