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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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Robespierre. Viel Umstände.
St. Just. Wir müssen die große Leiche mit Anstand
begraben, wie Priester, nicht wie Mörder; wir dürfen sie
nicht zerstücken, alle ihre Glieder müssen mit hinunter.
Robespierre. Sprich deutlicher.
St. Just. Wir müssen ihn in seiner vollen Waffen-
rüstung beisetzen, und seine Pferde und Sclaven auf seinem
Grabhügel schlachten: Lacroix --
Robespierre. Ein ausgemachter Spitzbube, gewesener
Advokatenschreiber, gegenwärtig Generallieutenant von Frank-
reich. Weiter!
St. Just. Herault-Sechelles --
Robespierre. Ein schöner Kopf!
St. Just. Er war der schöngemalte Anfangsbuchstabe
der Constitutionsacte, wir haben dergleichen Zierrath nicht
mehr nöthig, er wird ausgewischt. -- Philippeau, Camille! --
Robespierre. Auch den?
St. Just (überreicht ihm ein Papier) Das dacht' ich.
Da lies!
Robespierre. Aha, der alte Franziskaner! Sonst
nichts? Er ist ein Kind, er hat über euch gelacht.
St. Just. Hier, hier! (Er zeigt ihm eine Stelle.)
Robespierre (liest). "Dieser Blutmessias Robespierre
auf seinem Kalvarienberge zwischen den beiden Schächern
Couthon und Collot, auf dem er opfert und nicht geopfert
wird. Die Guillotinen-Betschwestern stehen wie Maria und
Magdalena unten. St. Just liegt ihm wie Johannes am
Herzen und macht den Convent mit den apokalyptischen Offen-
barungen des Meisters bekannt; er trägt seinen Kopf wie
eine Monstranz."

Robespierre. Viel Umſtände.
St. Juſt. Wir müſſen die große Leiche mit Anſtand
begraben, wie Prieſter, nicht wie Mörder; wir dürfen ſie
nicht zerſtücken, alle ihre Glieder müſſen mit hinunter.
Robespierre. Sprich deutlicher.
St. Juſt. Wir müſſen ihn in ſeiner vollen Waffen-
rüſtung beiſetzen, und ſeine Pferde und Sclaven auf ſeinem
Grabhügel ſchlachten: Lacroix —
Robespierre. Ein ausgemachter Spitzbube, geweſener
Advokatenſchreiber, gegenwärtig Generallieutenant von Frank-
reich. Weiter!
St. Juſt. Hérault-Séchelles —
Robespierre. Ein ſchöner Kopf!
St. Juſt. Er war der ſchöngemalte Anfangsbuchſtabe
der Conſtitutionsacte, wir haben dergleichen Zierrath nicht
mehr nöthig, er wird ausgewiſcht. — Philippeau, Camille! —
Robespierre. Auch den?
St. Juſt (überreicht ihm ein Papier) Das dacht' ich.
Da lies!
Robespierre. Aha, der alte Franziskaner! Sonſt
nichts? Er iſt ein Kind, er hat über euch gelacht.
St. Juſt. Hier, hier! (Er zeigt ihm eine Stelle.)
Robespierre (lieſt). "Dieſer Blutmeſſias Robespierre
auf ſeinem Kalvarienberge zwiſchen den beiden Schächern
Couthon und Collot, auf dem er opfert und nicht geopfert
wird. Die Guillotinen-Betſchweſtern ſtehen wie Maria und
Magdalena unten. St. Juſt liegt ihm wie Johannes am
Herzen und macht den Convent mit den apokalyptiſchen Offen-
barungen des Meiſters bekannt; er trägt ſeinen Kopf wie
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[34/0230] Robespierre. Viel Umſtände. St. Juſt. Wir müſſen die große Leiche mit Anſtand begraben, wie Prieſter, nicht wie Mörder; wir dürfen ſie nicht zerſtücken, alle ihre Glieder müſſen mit hinunter. Robespierre. Sprich deutlicher. St. Juſt. Wir müſſen ihn in ſeiner vollen Waffen- rüſtung beiſetzen, und ſeine Pferde und Sclaven auf ſeinem Grabhügel ſchlachten: Lacroix — Robespierre. Ein ausgemachter Spitzbube, geweſener Advokatenſchreiber, gegenwärtig Generallieutenant von Frank- reich. Weiter! St. Juſt. Hérault-Séchelles — Robespierre. Ein ſchöner Kopf! St. Juſt. Er war der ſchöngemalte Anfangsbuchſtabe der Conſtitutionsacte, wir haben dergleichen Zierrath nicht mehr nöthig, er wird ausgewiſcht. — Philippeau, Camille! — Robespierre. Auch den? St. Juſt (überreicht ihm ein Papier) Das dacht' ich. Da lies! Robespierre. Aha, der alte Franziskaner! Sonſt nichts? Er iſt ein Kind, er hat über euch gelacht. St. Juſt. Hier, hier! (Er zeigt ihm eine Stelle.) Robespierre (lieſt). "Dieſer Blutmeſſias Robespierre auf ſeinem Kalvarienberge zwiſchen den beiden Schächern Couthon und Collot, auf dem er opfert und nicht geopfert wird. Die Guillotinen-Betſchweſtern ſtehen wie Maria und Magdalena unten. St. Juſt liegt ihm wie Johannes am Herzen und macht den Convent mit den apokalyptiſchen Offen- barungen des Meiſters bekannt; er trägt ſeinen Kopf wie eine Monſtranz."

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/230>, abgerufen am 21.11.2024.