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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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beißen, dem Pabst, mich nicht zu segnen, und den Vorüber-
gehenden, mir keine Steine in die Rippen zu werfen.
Oloferno. Teufel! Ihr beleidigt mich! Ihr Männlein
von einem Spanier.
Gubetta. Ich beleidige Euch nicht, großer Coloß von
einem Italiener. Ich entziehe Eurem Sonett meine Auf-
merksamkeit; nichts weiter. Mein Gaumen dürstet mehr
nach Cypernwein, als meine Ohren nach Poesie.
Oloferno. Ich will Euch Eure Ohren an die Fersen
nageln, mein schäbiger Herr Castilier!
Gubetta. Ihr seid ein abgeschmackter Schlingel! Pfui!
Sah man jemals so einen Tölpel? Sich mit Syracusaner
zu berauschen und auszusehen, als hätte man sich an Bier
besoffen!
Oloferno. Wißt Ihr auch, daß ich Euch in vier
Stücke hauen werde, bei'm Teufel!
Gubetta (während er einen Fasan zerlegt). Das sage ich
nicht von Euch, ich zerlege nicht so gemeines Geflügel. --
Meine Damen, darf ich Euch von diesem Fasan anbieten?
Oloferno (wirft sich auf ein Messer). Bei Gott, ich will
dem Buben die Gedärme herausreißen, und wäre er ein
besserer Edelmann, als der Kaiser!
Die Damen (erheben sich). Himmel! sie werden sich
schlagen!
Die Männer: Ruhig, Oloferno! (Sie entwaffnen Olo-
ferno, der sich auf Gubetta werfen will, unterdessen entfernen sich
die Damen durch die Seitenthüre).
Oloferno. (sich wehrend). Bei'm Teufel!
Gubetta. Ihr reimt so reichlich auf Teufel, mein lieber
beißen, dem Pabſt, mich nicht zu ſegnen, und den Vorüber-
gehenden, mir keine Steine in die Rippen zu werfen.
Oloferno. Teufel! Ihr beleidigt mich! Ihr Männlein
von einem Spanier.
Gubetta. Ich beleidige Euch nicht, großer Coloß von
einem Italiener. Ich entziehe Eurem Sonett meine Auf-
merkſamkeit; nichts weiter. Mein Gaumen dürſtet mehr
nach Cypernwein, als meine Ohren nach Poeſie.
Oloferno. Ich will Euch Eure Ohren an die Ferſen
nageln, mein ſchäbiger Herr Caſtilier!
Gubetta. Ihr ſeid ein abgeſchmackter Schlingel! Pfui!
Sah man jemals ſo einen Tölpel? Sich mit Syracuſaner
zu berauſchen und auszuſehen, als hätte man ſich an Bier
beſoffen!
Oloferno. Wißt Ihr auch, daß ich Euch in vier
Stücke hauen werde, bei'm Teufel!
Gubetta (während er einen Faſan zerlegt). Das ſage ich
nicht von Euch, ich zerlege nicht ſo gemeines Geflügel. —
Meine Damen, darf ich Euch von dieſem Faſan anbieten?
Oloferno (wirft ſich auf ein Meſſer). Bei Gott, ich will
dem Buben die Gedärme herausreißen, und wäre er ein
beſſerer Edelmann, als der Kaiſer!
Die Damen (erheben ſich). Himmel! ſie werden ſich
ſchlagen!
Die Männer: Ruhig, Oloferno! (Sie entwaffnen Olo-
ferno, der ſich auf Gubetta werfen will, unterdeſſen entfernen ſich
die Damen durch die Seitenthüre).
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[253/0449] beißen, dem Pabſt, mich nicht zu ſegnen, und den Vorüber- gehenden, mir keine Steine in die Rippen zu werfen. Oloferno. Teufel! Ihr beleidigt mich! Ihr Männlein von einem Spanier. Gubetta. Ich beleidige Euch nicht, großer Coloß von einem Italiener. Ich entziehe Eurem Sonett meine Auf- merkſamkeit; nichts weiter. Mein Gaumen dürſtet mehr nach Cypernwein, als meine Ohren nach Poeſie. Oloferno. Ich will Euch Eure Ohren an die Ferſen nageln, mein ſchäbiger Herr Caſtilier! Gubetta. Ihr ſeid ein abgeſchmackter Schlingel! Pfui! Sah man jemals ſo einen Tölpel? Sich mit Syracuſaner zu berauſchen und auszuſehen, als hätte man ſich an Bier beſoffen! Oloferno. Wißt Ihr auch, daß ich Euch in vier Stücke hauen werde, bei'm Teufel! Gubetta (während er einen Faſan zerlegt). Das ſage ich nicht von Euch, ich zerlege nicht ſo gemeines Geflügel. — Meine Damen, darf ich Euch von dieſem Faſan anbieten? Oloferno (wirft ſich auf ein Meſſer). Bei Gott, ich will dem Buben die Gedärme herausreißen, und wäre er ein beſſerer Edelmann, als der Kaiſer! Die Damen (erheben ſich). Himmel! ſie werden ſich ſchlagen! Die Männer: Ruhig, Oloferno! (Sie entwaffnen Olo- ferno, der ſich auf Gubetta werfen will, unterdeſſen entfernen ſich die Damen durch die Seitenthüre). Oloferno. (ſich wehrend). Bei'm Teufel! Gubetta. Ihr reimt ſo reichlich auf Teufel, mein lieber

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/449>, abgerufen am 24.11.2024.