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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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Anmerkung zum "Landboten".

Ueber die Verhältnisse, aus denen heraus Büchner dieses merk-
würdige Pamphlet geschrieben, über den Einfluß, welchen Pfarrer
Weidig durch Streichungen und Zusätze auf dessen Textlaut ge-
nommen, über die Art der Verbreitung, so wie über die Folgen
derselben, sind bereits in dem einleitenden Essay orientirende An-
deutungen gegeben worden. Näheres hierüber findet sich ferner im
Anhang der vorliegenden Ausgabe, in den dort mitgetheilten Aus-
sagen der Mitverschworenen Büchners.

Hier habe ich nur einiger äußeren Momente zu gedenken.

Der vorstehende Abdruck ist der vierte, welcher dieser Schrift
geworden.

Nachdem sie bekanntlich im April 1834 von Büchner verfaßt
und von August Becker abgeschrieben, im Mai von Weidig seinen
Ansichten gemäß umgestaltet worden, nachdem ferner Büchner und
sein Freund Schütz im Juni das Manuscript nach Offenbach ge-
bracht, ging sie endlich im Juli 1834 aus der geheimen Presse zu
Offenbach als Flugblatt hervor. Ein Exemplar dieses ersten Ab-
drucks, wohl das einzige, welches den Confiscationen und Verfolgungen
entgangen, hat sich als sorgsam bewahrte Reliquie im Besitze des
Herrn Dr. Ludwig Büchner zu Darmstadt erhalten und liegt mir
vor. Es besteht aus einem dicht bedruckten halben Bogen -- acht
Seiten -- mittleren Octavs, das Papier ist grau und schlecht, die
Typen undeutlich. Natürlich fehlt jede Angabe über Verfasser,
Druckort und Druckjahr -- auch sonst ist es unverkennbar, daß die
Flugschrift heimlich, im Dunkel der Nacht, von ungeübten Leuten
hergestellt worden. Der Satz enthält unzählige Fehler, ist an

Anmerkung zum "Landboten".

Ueber die Verhältniſſe, aus denen heraus Büchner dieſes merk-
würdige Pamphlet geſchrieben, über den Einfluß, welchen Pfarrer
Weidig durch Streichungen und Zuſätze auf deſſen Textlaut ge-
nommen, über die Art der Verbreitung, ſo wie über die Folgen
derſelben, ſind bereits in dem einleitenden Eſſay orientirende An-
deutungen gegeben worden. Näheres hierüber findet ſich ferner im
Anhang der vorliegenden Ausgabe, in den dort mitgetheilten Aus-
ſagen der Mitverſchworenen Büchners.

Hier habe ich nur einiger äußeren Momente zu gedenken.

Der vorſtehende Abdruck iſt der vierte, welcher dieſer Schrift
geworden.

Nachdem ſie bekanntlich im April 1834 von Büchner verfaßt
und von Auguſt Becker abgeſchrieben, im Mai von Weidig ſeinen
Anſichten gemäß umgeſtaltet worden, nachdem ferner Büchner und
ſein Freund Schütz im Juni das Manuſcript nach Offenbach ge-
bracht, ging ſie endlich im Juli 1834 aus der geheimen Preſſe zu
Offenbach als Flugblatt hervor. Ein Exemplar dieſes erſten Ab-
drucks, wohl das einzige, welches den Confiscationen und Verfolgungen
entgangen, hat ſich als ſorgſam bewahrte Reliquie im Beſitze des
Herrn Dr. Ludwig Büchner zu Darmſtadt erhalten und liegt mir
vor. Es beſteht aus einem dicht bedruckten halben Bogen — acht
Seiten — mittleren Octavs, das Papier iſt grau und ſchlecht, die
Typen undeutlich. Natürlich fehlt jede Angabe über Verfaſſer,
Druckort und Druckjahr — auch ſonſt iſt es unverkennbar, daß die
Flugſchrift heimlich, im Dunkel der Nacht, von ungeübten Leuten
hergeſtellt worden. Der Satz enthält unzählige Fehler, iſt an

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[[282]/0478] Anmerkung zum "Landboten". Ueber die Verhältniſſe, aus denen heraus Büchner dieſes merk- würdige Pamphlet geſchrieben, über den Einfluß, welchen Pfarrer Weidig durch Streichungen und Zuſätze auf deſſen Textlaut ge- nommen, über die Art der Verbreitung, ſo wie über die Folgen derſelben, ſind bereits in dem einleitenden Eſſay orientirende An- deutungen gegeben worden. Näheres hierüber findet ſich ferner im Anhang der vorliegenden Ausgabe, in den dort mitgetheilten Aus- ſagen der Mitverſchworenen Büchners. Hier habe ich nur einiger äußeren Momente zu gedenken. Der vorſtehende Abdruck iſt der vierte, welcher dieſer Schrift geworden. Nachdem ſie bekanntlich im April 1834 von Büchner verfaßt und von Auguſt Becker abgeſchrieben, im Mai von Weidig ſeinen Anſichten gemäß umgeſtaltet worden, nachdem ferner Büchner und ſein Freund Schütz im Juni das Manuſcript nach Offenbach ge- bracht, ging ſie endlich im Juli 1834 aus der geheimen Preſſe zu Offenbach als Flugblatt hervor. Ein Exemplar dieſes erſten Ab- drucks, wohl das einzige, welches den Confiscationen und Verfolgungen entgangen, hat ſich als ſorgſam bewahrte Reliquie im Beſitze des Herrn Dr. Ludwig Büchner zu Darmſtadt erhalten und liegt mir vor. Es beſteht aus einem dicht bedruckten halben Bogen — acht Seiten — mittleren Octavs, das Papier iſt grau und ſchlecht, die Typen undeutlich. Natürlich fehlt jede Angabe über Verfaſſer, Druckort und Druckjahr — auch ſonſt iſt es unverkennbar, daß die Flugſchrift heimlich, im Dunkel der Nacht, von ungeübten Leuten hergeſtellt worden. Der Satz enthält unzählige Fehler, iſt an

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. [282]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/478>, abgerufen am 25.11.2024.