Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Erster Theil

en/ Blasen/ Gebähren und dergleichen/
insgemein aber/ wann durch unerfahrne im
Aderlassen eine Arterie verletzet wird. All-
hie wird die Meinung Fernelij, Fallopij, Ve-
salij und Paraei widersprochen/ welche da-
für halten/ daß ein aneurisma allein eine
Auffspnannung und Nachlassung der
Häutlein sey/ auß welchen die Puls-Ader
gemacht worden. Auch wider Sylvaticum
Fabritius
Hildanus
Cent. 3. obs.
44. pag.
297.lehret D. Döring/ daß das aneurisma nicht
geschehe/ wann das Blut der Puls-Ader
unter die Haut ergossen wird/ dann wann
das Geblüht ausser die Gefäße kompt/ fau-
let es bald/ welches im aneurismate nicht
Curgeschicht. Die Heilung anlangend/ ist sol-
che schwer/ doch welche noch neu/ und nicht
sehr groß/ mögen/ wie Hildanus lehret/
also zurecht gebracht werden. Innerlich
soll man Julep eingeben von Agrimonia,
Fumaria, Polypod, Veronica mit Syr: Fu-
mar: und Aq: Cinamom: gemacht. Den
Leib soll man reinigen/ mit Confect: Hamech,
oder Spec: Diaturb. c. Rhabarb. Euserlich
das Empl. de Cicuta überlegen/ oder das
Empl: Diachalciteos mit Mastix/ rothen
Rosen und Heydelbeer/ Wallwurtz und
Rosenöhl vermischt. Es können auch zu-
sammenziehende und zurücktreibende Sa-
chen gebraucht werden/ wie auch ein Bleyern
Blech/ welches zurück treibet/ zusammen

zie-

Erſter Theil

en/ Blaſen/ Gebaͤhren und dergleichen/
insgemein aber/ wann durch unerfahrne im
Aderlaſſen eine Arterie verletzet wird. All-
hie wird die Meinung Fernelij, Fallopij, Ve-
ſalij und Paræi widerſprochen/ welche da-
fuͤr halten/ daß ein aneurisma allein eine
Auffſpnannung und Nachlaſſung der
Haͤutlein ſey/ auß welchen die Puls-Ader
gemacht worden. Auch wider Sylvaticum
Fabritius
Hildanus
Cent. 3. obſ.
44. pag.
297.lehret D. Doͤring/ daß das aneurisma nicht
geſchehe/ wann das Blut der Puls-Ader
unter die Haut ergoſſen wird/ dann wann
das Gebluͤht auſſer die Gefaͤße kompt/ fau-
let es bald/ welches im aneurismate nicht
Curgeſchicht. Die Heilung anlangend/ iſt ſol-
che ſchwer/ doch welche noch neu/ und nicht
ſehr groß/ moͤgen/ wie Hildanus lehret/
alſo zurecht gebracht werden. Innerlich
ſoll man Julep eingeben von Agrimonia,
Fumaria, Polypod, Veronica mit Syr: Fu-
mar: und Aq: Cinamom: gemacht. Den
Leib ſoll man reinigen/ mit Confect: Hamech,
oder Spec: Diaturb. c. Rhabarb. Euſerlich
das Empl. de Cicuta uͤberlegen/ oder das
Empl: Diachalciteos mit Maſtix/ rothen
Roſen und Heydelbeer/ Wallwurtz und
Roſenoͤhl vermiſcht. Es koͤnnen auch zu-
ſammenziehende und zuruͤcktreibende Sa-
chen gebraucht werden/ wie auch ein Bleyern
Blech/ welches zuruͤck treibet/ zuſammen

zie-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0126" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Theil</hi></fw><lb/>
en/ Bla&#x017F;en/ Geba&#x0364;hren und dergleichen/<lb/>
insgemein aber/ wann durch unerfahrne im<lb/>
Aderla&#x017F;&#x017F;en eine Arterie verletzet wird. All-<lb/>
hie wird die Meinung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fernelij, Fallopij, Ve-<lb/>
&#x017F;alij</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paræi</hi></hi> wider&#x017F;prochen/ welche da-<lb/>
fu&#x0364;r halten/ daß ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">aneurisma</hi></hi> allein eine<lb/>
Auff&#x017F;pnannung und Nachla&#x017F;&#x017F;ung der<lb/>
Ha&#x0364;utlein &#x017F;ey/ auß welchen die Puls-Ader<lb/>
gemacht worden. Auch wider <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sylvaticum</hi></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Fabritius<lb/>
Hildanus<lb/>
Cent. 3. ob&#x017F;.<lb/>
44. pag.</hi><lb/>
297.</note>lehret <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi>.</hi> Do&#x0364;ring/ daß das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">aneurisma</hi></hi> nicht<lb/>
ge&#x017F;chehe/ wann das Blut der Puls-Ader<lb/>
unter die Haut ergo&#x017F;&#x017F;en wird/ dann wann<lb/>
das Geblu&#x0364;ht au&#x017F;&#x017F;er die Gefa&#x0364;ße kompt/ fau-<lb/>
let es bald/ welches im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">aneurismate</hi></hi> nicht<lb/><note place="left">Cur</note>ge&#x017F;chicht. Die Heilung anlangend/ i&#x017F;t &#x017F;ol-<lb/>
che &#x017F;chwer/ doch welche noch neu/ und nicht<lb/>
&#x017F;ehr groß/ mo&#x0364;gen/ wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hildanus</hi></hi> lehret/<lb/>
al&#x017F;o zurecht gebracht werden. Innerlich<lb/>
&#x017F;oll man Julep eingeben von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Agrimonia,<lb/>
Fumaria, Polypod, Veronica</hi></hi> mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Syr: Fu-<lb/>
mar:</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aq: Cinamom:</hi></hi> gemacht. Den<lb/>
Leib &#x017F;oll man reinigen/ mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Confect: Hamech</hi>,</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spec: Diaturb. c. Rhabarb</hi>.</hi> Eu&#x017F;erlich<lb/>
das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Empl. de Cicuta</hi></hi> u&#x0364;berlegen/ oder das<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Empl: Diachalciteos</hi></hi> mit Ma&#x017F;tix/ rothen<lb/>
Ro&#x017F;en und Heydelbeer/ Wallwurtz und<lb/>
Ro&#x017F;eno&#x0364;hl vermi&#x017F;cht. Es ko&#x0364;nnen auch zu-<lb/>
&#x017F;ammenziehende und zuru&#x0364;cktreibende Sa-<lb/>
chen gebraucht werden/ wie auch ein Bleyern<lb/>
Blech/ welches zuru&#x0364;ck treibet/ zu&#x017F;ammen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zie-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[104/0126] Erſter Theil en/ Blaſen/ Gebaͤhren und dergleichen/ insgemein aber/ wann durch unerfahrne im Aderlaſſen eine Arterie verletzet wird. All- hie wird die Meinung Fernelij, Fallopij, Ve- ſalij und Paræi widerſprochen/ welche da- fuͤr halten/ daß ein aneurisma allein eine Auffſpnannung und Nachlaſſung der Haͤutlein ſey/ auß welchen die Puls-Ader gemacht worden. Auch wider Sylvaticum lehret D. Doͤring/ daß das aneurisma nicht geſchehe/ wann das Blut der Puls-Ader unter die Haut ergoſſen wird/ dann wann das Gebluͤht auſſer die Gefaͤße kompt/ fau- let es bald/ welches im aneurismate nicht geſchicht. Die Heilung anlangend/ iſt ſol- che ſchwer/ doch welche noch neu/ und nicht ſehr groß/ moͤgen/ wie Hildanus lehret/ alſo zurecht gebracht werden. Innerlich ſoll man Julep eingeben von Agrimonia, Fumaria, Polypod, Veronica mit Syr: Fu- mar: und Aq: Cinamom: gemacht. Den Leib ſoll man reinigen/ mit Confect: Hamech, oder Spec: Diaturb. c. Rhabarb. Euſerlich das Empl. de Cicuta uͤberlegen/ oder das Empl: Diachalciteos mit Maſtix/ rothen Roſen und Heydelbeer/ Wallwurtz und Roſenoͤhl vermiſcht. Es koͤnnen auch zu- ſammenziehende und zuruͤcktreibende Sa- chen gebraucht werden/ wie auch ein Bleyern Blech/ welches zuruͤck treibet/ zuſammen zie- Fabritius Hildanus Cent. 3. obſ. 44. pag. 297. Cur

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/126
Zitationshilfe:	Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/126>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.