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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Erster Theil
ten/ oder nach lang außgestandenen Fie-
bern/ auch geschichts denen/ welche an der
Gelben-Sucht/ Gicht und Glieder-Kranck-
heit lang gelegen; auch kömpts vom über-
flüssigen Wasser-Trincken/ und grosser
Arbeit.

38. Mag man wol eine Para-
centesin
anstellen/ und wel-
cher gestalt/ und an welchem
Ort soll solche öffnung ge-
schehen?
Aquapen-
dens par. 1.
cap.
54.

Solches mag man wol anstellen/ erst-
lich in der ersten Art Ascites genandt; zum
andern/ nicht in einer jeden und kleinen
Waßersucht/ sondern wann solche gar zu
groß/ und überhand genommen/ und keine
andere Hülffe mehr übrig: Drittens/ soll
solches vorgenommen werden/ bey noch
starcken und nicht gar alten Personen/ und
die noch auffrecht sitzen können. Die öff-
nung aber soll geschehen/ nach Celsi Mei-
nung/ im Nabel/ und zwar nicht im flei-
schichten/ sondern membrosischen Theil/
damit nicht die Musculi recti, oder venae
mammillares
getroffen werde. Weil aber
solche sollen geschonet werden/ haben die
Alten recht gelehret/ man soll die öffnung
drey oder vier Finger breit unter dem Nabel

anstel-

Erſter Theil
ten/ oder nach lang außgeſtandenen Fie-
bern/ auch geſchichts denen/ welche an der
Gelben-Sucht/ Gicht und Glieder-Kranck-
heit lang gelegen; auch koͤmpts vom uͤber-
fluͤſſigen Waſſer-Trincken/ und groſſer
Arbeit.

38. Mag man wol eine Para-
centeſin
anſtellen/ und wel-
cher geſtalt/ und an welchem
Ort ſoll ſolche oͤffnung ge-
ſchehen?
Aquapen-
dens par. 1.
cap.
54.

Solches mag man wol anſtellen/ erſt-
lich in der erſten Art Aſcites genandt; zum
andern/ nicht in einer jeden und kleinen
Waßerſucht/ ſondern wann ſolche gar zu
groß/ und uͤberhand genommen/ und keine
andere Huͤlffe mehr uͤbrig: Drittens/ ſoll
ſolches vorgenommen werden/ bey noch
ſtarcken und nicht gar alten Perſonen/ und
die noch auffrecht ſitzen koͤnnen. Die oͤff-
nung aber ſoll geſchehen/ nach Celſi Mei-
nung/ im Nabel/ und zwar nicht im flei-
ſchichten/ ſondern membroſiſchen Theil/
damit nicht die Muſculi recti, oder venæ
mammillares
getroffen werde. Weil aber
ſolche ſollen geſchonet werden/ haben die
Alten recht gelehret/ man ſoll die oͤffnung
drey oder vier Finger breit unter dem Nabel

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[122/0144] Erſter Theil ten/ oder nach lang außgeſtandenen Fie- bern/ auch geſchichts denen/ welche an der Gelben-Sucht/ Gicht und Glieder-Kranck- heit lang gelegen; auch koͤmpts vom uͤber- fluͤſſigen Waſſer-Trincken/ und groſſer Arbeit. 38. Mag man wol eine Para- centeſin anſtellen/ und wel- cher geſtalt/ und an welchem Ort ſoll ſolche oͤffnung ge- ſchehen? Solches mag man wol anſtellen/ erſt- lich in der erſten Art Aſcites genandt; zum andern/ nicht in einer jeden und kleinen Waßerſucht/ ſondern wann ſolche gar zu groß/ und uͤberhand genommen/ und keine andere Huͤlffe mehr uͤbrig: Drittens/ ſoll ſolches vorgenommen werden/ bey noch ſtarcken und nicht gar alten Perſonen/ und die noch auffrecht ſitzen koͤnnen. Die oͤff- nung aber ſoll geſchehen/ nach Celſi Mei- nung/ im Nabel/ und zwar nicht im flei- ſchichten/ ſondern membroſiſchen Theil/ damit nicht die Muſculi recti, oder venæ mammillares getroffen werde. Weil aber ſolche ſollen geſchonet werden/ haben die Alten recht gelehret/ man ſoll die oͤffnung drey oder vier Finger breit unter dem Nabel anſtel-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/144>, abgerufen am 21.11.2024.