Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.von den Wunden. 62. Von der Sprachlosigkeit. Die entstehet daher/ weil auff eine grosse 63. Vom Spasmo oder Krampff. Der Krampff ist eine gezwungene Be-Krampfs Ur- ein
von den Wunden. 62. Von der Sprachloſigkeit. Die entſtehet daher/ weil auff eine groſſe 63. Vom Spaſmo oder Krampff. Der Krampff iſt eine gezwungene Be-Krampfs Ur- ein
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von den Wunden.
62. Von der Sprachloſigkeit.
Die entſtehet daher/ weil auff eine groſſe
Zerſchuͤttelung des Hirns oder deſſen Ver-
letzung/ ſich die virtus animalis oder Kraͤffte
der Sinnen zuruͤck zeucht/ und den Men-
ſchen ſtumm und unbeweglich verlaͤſt.
Wird faſt wie der Schlag curieret.
63. Vom Spaſmo oder Krampff.
Der Krampff iſt eine gezwungene Be-
wegung/ und ziehen ſich die Muſculi und
Nervi zu ihrem Urſprung zuruͤcke/ entſte-
het aus dreyerley Urſachen/ als nemblich
1. aus einer uͤberfuͤllung allerhand boͤſer
Feuchtigkeiten/ und wird ſolcher durch Ab-
ſchaffung derſelbigen/ mit purgieren und
Aderlaſſen curiret. Die 2. Art geſchicht aus
der Außleerung/ als nemblich unmaͤßigem
Erbrechen/ Durchlauff/ Verblutung und
dergleichen. Die Cur wird verrichtet mit
gutem Diaͤt und naͤhrenden Speiſen. Die
3te Art kompt aus Mitleiden/ ſo auff den
Schmertz folget/ wann nemlich die Ner-
ven entweder verletzet/ oder gar zu ſehr er-
kaltet ſeynd/ welchen man nach geſtalten
Sachen zu Huͤlffe kompt; als wenn er von
eines gifftigen Thieres-Biß verurſachet
wird/ muß man die Haut oͤffnen und erwei-
tern/ etwas von Theriack und aq: vitæ hin-
ein
Krampfs Ur-
ſprung/ und
wie vielerley.
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