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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.
66. Von der Paralysi oder
Gichtbruch.

Die Paralysis ist eine Lähmung eines Glie-Paralysis
was sie sey.

des aus einer übermäßigen erweichung und
nachlassung der Nerven/ welche das behaf-
te Glied seiner Bewegung beraubet; Diesen
Zufall zu curiren soll man sich nicht unterste-Cur und Hei-
lung.

hen/ es sey dann eine gute Diät/ purgieren
und Aderlassen vorher gegangen/ nachmals
das Glied mit erwärmenden öhlen/ wie
auch den Rückgrad woll gerieben und ge-
schmieret/ und mit dem decocto ligni schwi-
tzen lassen. Welcher Paralysis aber durch
Zerschneidung oder hefftige Zerstossung ei-
ner Nerven erfolget/ die ist allerdings un-
heilsahm; denn dadurch wird den Sinnli-
chen Geistern ihr Weg und Lauff zu den
Gliedern gantz und gar versperret/ Item,
alten Leuthen ist sie selten/ oder gar nicht zu
heilen: Wann aber ein Fieber bey demFieber ist der
Paralysi
nützlich.

Gichtbruch erreget wird/ ist es gut/ denn
dadurch können die Feuchtigkeiten verzehret
werden.

67. Von der Apoplexia oder
dem Schlag.

Apoplexia ist eine allgemeine ResolutioApoplexia
ist ein sonder-
bares Zeichen
des verletzten
Hirns.

oder Nachlassung der Nerven/ ein eignes
und sonderbahres Zeichen des verletzten

Hirns/
von den Wunden.
66. Von der Paralyſi oder
Gichtbruch.

Die Paralyſis iſt eine Laͤhmung eines Glie-Paralyſis
was ſie ſey.

des aus einer uͤbermaͤßigen erweichung und
nachlaſſung der Nerven/ welche das behaf-
te Glied ſeiner Bewegung beraubet; Dieſen
Zufall zu curiren ſoll man ſich nicht unterſte-Cur und Hei-
lung.

hen/ es ſey dann eine gute Diaͤt/ purgieren
und Aderlaſſen vorher gegangen/ nachmals
das Glied mit erwaͤrmenden oͤhlen/ wie
auch den Ruͤckgrad woll gerieben und ge-
ſchmieret/ und mit dem decocto ligni ſchwi-
tzen laſſen. Welcher Paralyſis aber durch
Zerſchneidung oder hefftige Zerſtoſſung ei-
ner Nerven erfolget/ die iſt allerdings un-
heilſahm; denn dadurch wird den Sinnli-
chen Geiſtern ihr Weg und Lauff zu den
Gliedern gantz und gar verſperret/ Item,
alten Leuthen iſt ſie ſelten/ oder gar nicht zu
heilen: Wann aber ein Fieber bey demFieber iſt der
Paralyſi
nuͤtzlich.

Gichtbruch erreget wird/ iſt es gut/ denn
dadurch koͤnnen die Feuchtigkeiten verzehret
werden.

67. Von der Apoplexia oder
dem Schlag.

Apoplexia iſt eine allgemeine ReſolutioApoplexia
iſt ein ſonder-
bares Zeichen
des verletzten
Hirns.

oder Nachlaſſung der Nerven/ ein eignes
und ſonderbahres Zeichen des verletzten

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[221/0243] von den Wunden. 66. Von der Paralyſi oder Gichtbruch. Die Paralyſis iſt eine Laͤhmung eines Glie- des aus einer uͤbermaͤßigen erweichung und nachlaſſung der Nerven/ welche das behaf- te Glied ſeiner Bewegung beraubet; Dieſen Zufall zu curiren ſoll man ſich nicht unterſte- hen/ es ſey dann eine gute Diaͤt/ purgieren und Aderlaſſen vorher gegangen/ nachmals das Glied mit erwaͤrmenden oͤhlen/ wie auch den Ruͤckgrad woll gerieben und ge- ſchmieret/ und mit dem decocto ligni ſchwi- tzen laſſen. Welcher Paralyſis aber durch Zerſchneidung oder hefftige Zerſtoſſung ei- ner Nerven erfolget/ die iſt allerdings un- heilſahm; denn dadurch wird den Sinnli- chen Geiſtern ihr Weg und Lauff zu den Gliedern gantz und gar verſperret/ Item, alten Leuthen iſt ſie ſelten/ oder gar nicht zu heilen: Wann aber ein Fieber bey dem Gichtbruch erreget wird/ iſt es gut/ denn dadurch koͤnnen die Feuchtigkeiten verzehret werden. Paralyſis was ſie ſey. Cur und Hei- lung. Fieber iſt der Paralyſi nuͤtzlich. 67. Von der Apoplexia oder dem Schlag. Apoplexia iſt eine allgemeine Reſolutio oder Nachlaſſung der Nerven/ ein eignes und ſonderbahres Zeichen des verletzten Hirns/ Apoplexia iſt ein ſonder- bares Zeichen des verletzten Hirns.

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/243>, abgerufen am 21.11.2024.