Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von den Wunden.
che Sachen gebrauchen/ die da hefftig auß-
trucknen/ darneben das zertheilete Fleisch
wiederumb zusammen heilen/ und die
Schmertzen vertreiben: als Terpentin mit
Johannes Oehl vermischt/ warm in die
Wunde gelegt/ über das ein cataplasma
von Bohnen- und Linsen-Mehl mit Oximel
vermischt/ insonderheit thut das Pflaster
von braun Bethonien in Mastix- und Ro-
sen-Oehl zerlassen/ sehr woll; so sich etwa
eine Crudität in der Wunden erzeiget/
muß man den Terpentin mit Eyerdotter
vermischen.

105. Darff man auch die ent-
zwey gehauene Nerven
hefften?

Wiewoll das Hefften in diesen Fall vonOb die Ner-
ven zu heff-
ten.

vielen Chirurgis, auch von Hippocrate selbst
widersprochen wird/ daß auch die einmahl
entzwey-gehauene Nerven nicht können wie-
derumb zusammen geheilet/ viel weniger
nutz/ daß sie zusammen gehefftet werden/ so hal-
ten doch viele davor/ als Marcus Aurelius
Severinus de efficaci medicina, Paraeus lib.
22. cap. 10. Fabius Pacius, Gabriel Ferra-
rius, in sylva chirurgiae observ.
17. wie auch
Aqvapendens de sutura ligamentorum, daß
solches füglich mit grossem Nutzen auff diese
Art geschehen könne; Man solle mit einem
Elffenbeinern Zänglein die Ende der Ner-

ven
R

von den Wunden.
che Sachen gebrauchen/ die da hefftig auß-
trucknen/ darneben das zertheilete Fleiſch
wiederumb zuſammen heilen/ und die
Schmertzen vertreiben: als Terpentin mit
Johannes Oehl vermiſcht/ warm in die
Wunde gelegt/ uͤber das ein cataplasma
von Bohnen- und Linſen-Mehl mit Oximel
vermiſcht/ inſonderheit thut das Pflaſter
von braun Bethonien in Maſtix- und Ro-
ſen-Oehl zerlaſſen/ ſehr woll; ſo ſich etwa
eine Cruditaͤt in der Wunden erzeiget/
muß man den Terpentin mit Eyerdotter
vermiſchen.

105. Darff man auch die ent-
zwey gehauene Nerven
hefften?

Wiewoll das Hefften in dieſen Fall vonOb die Ner-
ven zu heff-
ten.

vielen Chirurgis, auch von Hippocrate ſelbſt
widerſprochen wird/ daß auch die einmahl
entzwey-gehauene Nerven nicht koͤnnen wie-
derumb zuſammen geheilet/ viel weniger
nutz/ daß ſie zuſam̃en gehefftet werden/ ſo hal-
ten doch viele davor/ als Marcus Aurelius
Severinus de efficaci medicina, Paræus lib.
22. cap. 10. Fabius Pacius, Gabriel Ferra-
rius, in ſylva chirurgiæ obſerv.
17. wie auch
Aqvapendens de ſutura ligamentorum, daß
ſolches fuͤglich mit groſſem Nutzen auff dieſe
Art geſchehen koͤnne; Man ſolle mit einem
Elffenbeinern Zaͤnglein die Ende der Ner-

ven
R
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0279" n="257"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Wunden.</hi></fw><lb/>
che Sachen gebrauchen/ die da hefftig auß-<lb/>
trucknen/ darneben das zertheilete Flei&#x017F;ch<lb/>
wiederumb zu&#x017F;ammen heilen/ und die<lb/>
Schmertzen vertreiben: als Terpentin mit<lb/>
Johannes Oehl vermi&#x017F;cht/ warm in die<lb/>
Wunde gelegt/ u&#x0364;ber das ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cataplasma</hi></hi><lb/>
von Bohnen- und Lin&#x017F;en-Mehl mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Oximel</hi></hi><lb/>
vermi&#x017F;cht/ in&#x017F;onderheit thut das Pfla&#x017F;ter<lb/>
von braun Bethonien in Ma&#x017F;tix- und Ro-<lb/>
&#x017F;en-Oehl zerla&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ehr woll; &#x017F;o &#x017F;ich etwa<lb/>
eine Crudita&#x0364;t in der Wunden erzeiget/<lb/>
muß man den Terpentin mit Eyerdotter<lb/>
vermi&#x017F;chen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">105. Darff man auch die ent-<lb/>
zwey gehauene Nerven<lb/>
hefften?</hi> </head><lb/>
          <p>Wiewoll das Hefften in die&#x017F;en Fall von<note place="right">Ob die Ner-<lb/>
ven zu heff-<lb/>
ten.</note><lb/>
vielen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chirurgis,</hi></hi> auch von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hippocrate</hi></hi> &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
wider&#x017F;prochen wird/ daß auch die einmahl<lb/>
entzwey-gehauene Nerven nicht ko&#x0364;nnen wie-<lb/>
derumb zu&#x017F;ammen geheilet/ viel weniger<lb/>
nutz/ daß &#x017F;ie zu&#x017F;am&#x0303;en gehefftet werden/ &#x017F;o hal-<lb/>
ten doch viele davor/ als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marcus Aurelius<lb/>
Severinus de efficaci medicina, Paræus lib.<lb/>
22. cap. 10. Fabius Pacius, Gabriel Ferra-<lb/>
rius, in &#x017F;ylva chirurgiæ ob&#x017F;erv.</hi></hi> 17. wie auch<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aqvapendens de &#x017F;utura ligamentorum,</hi></hi> daß<lb/>
&#x017F;olches fu&#x0364;glich mit gro&#x017F;&#x017F;em Nutzen auff die&#x017F;e<lb/>
Art ge&#x017F;chehen ko&#x0364;nne; Man &#x017F;olle mit einem<lb/>
Elffenbeinern Za&#x0364;nglein die Ende der Ner-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R</fw><fw place="bottom" type="catch">ven</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0279] von den Wunden. che Sachen gebrauchen/ die da hefftig auß- trucknen/ darneben das zertheilete Fleiſch wiederumb zuſammen heilen/ und die Schmertzen vertreiben: als Terpentin mit Johannes Oehl vermiſcht/ warm in die Wunde gelegt/ uͤber das ein cataplasma von Bohnen- und Linſen-Mehl mit Oximel vermiſcht/ inſonderheit thut das Pflaſter von braun Bethonien in Maſtix- und Ro- ſen-Oehl zerlaſſen/ ſehr woll; ſo ſich etwa eine Cruditaͤt in der Wunden erzeiget/ muß man den Terpentin mit Eyerdotter vermiſchen. 105. Darff man auch die ent- zwey gehauene Nerven hefften? Wiewoll das Hefften in dieſen Fall von vielen Chirurgis, auch von Hippocrate ſelbſt widerſprochen wird/ daß auch die einmahl entzwey-gehauene Nerven nicht koͤnnen wie- derumb zuſammen geheilet/ viel weniger nutz/ daß ſie zuſam̃en gehefftet werden/ ſo hal- ten doch viele davor/ als Marcus Aurelius Severinus de efficaci medicina, Paræus lib. 22. cap. 10. Fabius Pacius, Gabriel Ferra- rius, in ſylva chirurgiæ obſerv. 17. wie auch Aqvapendens de ſutura ligamentorum, daß ſolches fuͤglich mit groſſem Nutzen auff dieſe Art geſchehen koͤnne; Man ſolle mit einem Elffenbeinern Zaͤnglein die Ende der Ner- ven Ob die Ner- ven zu heff- ten. R

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/279
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/279>, abgerufen am 22.11.2024.