Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.von den Wunden. kürtzt/ oder in die Läng auffgespalten oderüberzwerch: Wann die Zunge gespalten ist/ oder ein Stücklein noch daran hänget/ soll man dieselbe mit einem Tüchlein herauß ziehen und hefften/ doch so viel müglich/ nicht viel Fleisch fassen/ damit keine Entzün- dung dazu schlage/ wie Celsus ermahnet.Lib. 5. cap. 26. Nachdem solches geschehen/ soll man/ weil keine unguenta und Pflaster an diesem Ort statt haben/ flüssige Artzeneyen brauchen/ welche die überflüssige Feuchtigkeit theils trucknen/ theils zusammen ziehen/ als da sind/ Granathen-Wein/ mit Alaun-Was-Aquapen- dens. ser/ oder Wegbreit-Wasser/ mit Johanns- Beerlein Syrup/ dem Patienten auch eine gute und kühlende Diät halten lassen/ gute Suppen/ Eyerdotter in Fleisch-Suppen/ Gersten-Schleim und dergleichen geben/ ihm allezeit Quitten-Syrup und Rosen- Zucker im Mund halten lassen/ worvon dann nicht allein der Krancke genehret/ son- auch die Wunde geheilet wird. 138. Wie vielerley seyn die Wun- den des Genickes? Die Wunden des Genicks und Unter- und S
von den Wunden. kuͤrtzt/ oder in die Laͤng auffgeſpalten oderuͤberzwerch: Wann die Zunge geſpalten iſt/ oder ein Stuͤcklein noch daran haͤnget/ ſoll man dieſelbe mit einem Tuͤchlein herauß ziehen und hefften/ doch ſo viel muͤglich/ nicht viel Fleiſch faſſen/ damit keine Entzuͤn- dung dazu ſchlage/ wie Celſus ermahnet.Lib. 5. cap. 26. Nachdem ſolches geſchehen/ ſoll man/ weil keine unguenta und Pflaſter an dieſem Ort ſtatt haben/ fluͤſſige Artzeneyen brauchen/ welche die uͤberfluͤſſige Feuchtigkeit theils trucknen/ theils zuſammen ziehen/ als da ſind/ Granathen-Wein/ mit Alaun-Waſ-Aquapen- dens. ſer/ oder Wegbreit-Waſſer/ mit Johanns- Beerlein Syrup/ dem Patienten auch eine gute und kuͤhlende Diaͤt halten laſſen/ gute Suppen/ Eyerdotter in Fleiſch-Suppen/ Gerſten-Schleim und dergleichen geben/ ihm allezeit Quitten-Syrup und Roſen- Zucker im Mund halten laſſen/ worvon dann nicht allein der Krancke genehret/ ſon- auch die Wunde geheilet wird. 138. Wie vielerley ſeyn die Wun- den des Genickes? Die Wunden des Genicks und Unter- und S
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von den Wunden.
kuͤrtzt/ oder in die Laͤng auffgeſpalten oder
uͤberzwerch: Wann die Zunge geſpalten
iſt/ oder ein Stuͤcklein noch daran haͤnget/
ſoll man dieſelbe mit einem Tuͤchlein herauß
ziehen und hefften/ doch ſo viel muͤglich/
nicht viel Fleiſch faſſen/ damit keine Entzuͤn-
dung dazu ſchlage/ wie Celſus ermahnet.
Nachdem ſolches geſchehen/ ſoll man/ weil
keine unguenta und Pflaſter an dieſem Ort
ſtatt haben/ fluͤſſige Artzeneyen brauchen/
welche die uͤberfluͤſſige Feuchtigkeit theils
trucknen/ theils zuſammen ziehen/ als da
ſind/ Granathen-Wein/ mit Alaun-Waſ-
ſer/ oder Wegbreit-Waſſer/ mit Johanns-
Beerlein Syrup/ dem Patienten auch eine
gute und kuͤhlende Diaͤt halten laſſen/ gute
Suppen/ Eyerdotter in Fleiſch-Suppen/
Gerſten-Schleim und dergleichen geben/
ihm allezeit Quitten-Syrup und Roſen-
Zucker im Mund halten laſſen/ worvon
dann nicht allein der Krancke genehret/ ſon-
auch die Wunde geheilet wird.
Lib. 5. cap.
26.
Aquapen-
dens.
138. Wie vielerley ſeyn die Wun-
den des Genickes?
Die Wunden des Genicks und Unter-
Halſes/ ſind entweder einfach/ als wann
nur die Muſculi verletzet werden/ oder
aber vermiſcht/ als wann zugleich mit den
Muſculen die Beiner/ und groſſe innerliche
und
S
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