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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
Hertzen/ als dem Brunqvell des Geblühts
fast nahe sind/ die Natur auch dem beleidig-
ten Theil Hülff und Mittel/ als Blut und
Geister ohn unterlaß zuschicket/ ja es ziehet
auch der Schmertz/ Entzündung und stäte
Bewegung der Lungen sehr viel Blut an
sich/ also/ daß das zufliessende/ von böser
Art und Eigenschafft des Geschwärs ver-
derbet wird/ und daher eine Menge des Ey-
ters verursachet wird/ dann die starcken Re-
pellentia
haben allhie keinen statt/ damit
nicht durch dieselbe der Zufluß auff die in-
wendigen Theile getrieben werde.

154. Warum werden die Brust-
Wunden leichtlich zu Fi-
stelen?

Solches geschicht aus dreyen Ursachen/
1. Dieweil derselben Musculen in einer im-
merwehrenden Unruh und Bewegung sind.
2. Dieweil sie gleich wie die Rippen an ihrem
inwendigen Theil/ allein mit dem Häutlein
pleura, welches ohne Blut ist/ überzogen
sind. 3. Dieweil es keine Gelegenheit giebt/
die Wunden zusammen zudrucken/ zu nähen
oder zu binden.

155. Wie ist die Verwundung
der Leber zu erkennen/ und
wie ist sie zu curieren?
Sol-

Ander Theil
Hertzen/ als dem Brunqvell des Gebluͤhts
faſt nahe ſind/ die Natur auch dem beleidig-
ten Theil Huͤlff und Mittel/ als Blut und
Geiſter ohn unterlaß zuſchicket/ ja es ziehet
auch der Schmertz/ Entzuͤndung und ſtaͤte
Bewegung der Lungen ſehr viel Blut an
ſich/ alſo/ daß das zuflieſſende/ von boͤſer
Art und Eigenſchafft des Geſchwaͤrs ver-
derbet wird/ und daher eine Menge des Ey-
ters verurſachet wird/ dann die ſtarcken Re-
pellentia
haben allhie keinen ſtatt/ damit
nicht durch dieſelbe der Zufluß auff die in-
wendigen Theile getrieben werde.

154. Warum werden die Bꝛuſt-
Wunden leichtlich zu Fi-
ſtelen?

Solches geſchicht aus dreyen Urſachen/
1. Dieweil derſelben Muſculen in einer im-
merwehrenden Unruh und Bewegung ſind.
2. Dieweil ſie gleich wie die Rippen an ihrem
inwendigen Theil/ allein mit dem Haͤutlein
pleura, welches ohne Blut iſt/ uͤberzogen
ſind. 3. Dieweil es keine Gelegenheit giebt/
die Wunden zuſammen zudrucken/ zu naͤhen
oder zu binden.

155. Wie iſt die Verwundung
der Leber zu erkennen/ und
wie iſt ſie zu curieren?
Sol-
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[282/0304] Ander Theil Hertzen/ als dem Brunqvell des Gebluͤhts faſt nahe ſind/ die Natur auch dem beleidig- ten Theil Huͤlff und Mittel/ als Blut und Geiſter ohn unterlaß zuſchicket/ ja es ziehet auch der Schmertz/ Entzuͤndung und ſtaͤte Bewegung der Lungen ſehr viel Blut an ſich/ alſo/ daß das zuflieſſende/ von boͤſer Art und Eigenſchafft des Geſchwaͤrs ver- derbet wird/ und daher eine Menge des Ey- ters verurſachet wird/ dann die ſtarcken Re- pellentia haben allhie keinen ſtatt/ damit nicht durch dieſelbe der Zufluß auff die in- wendigen Theile getrieben werde. 154. Warum werden die Bꝛuſt- Wunden leichtlich zu Fi- ſtelen? Solches geſchicht aus dreyen Urſachen/ 1. Dieweil derſelben Muſculen in einer im- merwehrenden Unruh und Bewegung ſind. 2. Dieweil ſie gleich wie die Rippen an ihrem inwendigen Theil/ allein mit dem Haͤutlein pleura, welches ohne Blut iſt/ uͤberzogen ſind. 3. Dieweil es keine Gelegenheit giebt/ die Wunden zuſammen zudrucken/ zu naͤhen oder zu binden. 155. Wie iſt die Verwundung der Leber zu erkennen/ und wie iſt ſie zu curieren? Sol-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/304>, abgerufen am 22.11.2024.