Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.von Geschwären. Pulver von gebrandt Alaun/ und gebran-ten Vitriol darüber streuen/ als die da hefftig trucknen und fast ohne/ oder geringer Scharfe seyn/ also ist auch die Osterlucey- Wurtzel/ Aloes/ gebrand Bley/ gebrandte Rinden von Granatschelfen/ Silber- schaum/ Nichts etc. und welches fast in die- sem fall das beste ist dann alle andere Mit- tel/ nemlich ein Bley-Blech mit vivo bestrichen und über den Schaden gelegt und ziemlich gebunden. Man muß aber mit den Narbenschliessenden Mitteln nicht so lang warten/ biß das Fleisch aus dem Ge- schwär dem anderen Fleisch gleich gewachsen/ sondern eine weile zuvor/ ehe es so weit kom- men/ und wenn noch etwan eine kleine tieffe zugegen ist/ denn indem wir uns/ sagt Avicennas, befleissigen eine Narbe zuver- schaffen/ gebehret die Natur unterdessen Fleisch. 17. Wie ist ein Schwär mit einer Trückne zu erken- nen und zu curiren? Solches wird durch den AugenscheinKennzeichen. Ge- Y iij
von Geſchwaͤren. Pulver von gebrandt Alaun/ und gebran-ten Vitriol daruͤber ſtreuen/ als die da hefftig trucknen und faſt ohne/ oder geringer Scharfe ſeyn/ alſo iſt auch die Oſterlucey- Wurtzel/ Aloes/ gebrand Bley/ gebrandte Rinden von Granatſchelfen/ Silber- ſchaum/ Nichts ꝛc. und welches faſt in die- ſem fall das beſte iſt dann alle andere Mit- tel/ nemlich ein Bley-Blech mit ☿ vivo beſtrichen und uͤber den Schaden gelegt und ziemlich gebunden. Man muß aber mit den Narbenſchlieſſenden Mitteln nicht ſo lang warten/ biß das Fleiſch aus dem Ge- ſchwaͤr dem anderen Fleiſch gleich gewachſẽ/ ſondern eine weile zuvor/ ehe es ſo weit kom- men/ und wenn noch etwan eine kleine tieffe zugegen iſt/ denn indem wir uns/ ſagt Avicennas, befleiſſigen eine Narbe zuver- ſchaffen/ gebehret die Natur unterdeſſen Fleiſch. 17. Wie iſt ein Schwaͤr mit einer Truͤckne zu erken- nen und zu curiren? Solches wird durch den AugenſcheinKeñzeichen. Ge- Y iij
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von Geſchwaͤren.
Pulver von gebrandt Alaun/ und gebran-
ten Vitriol daruͤber ſtreuen/ als die da
hefftig trucknen und faſt ohne/ oder geringer
Scharfe ſeyn/ alſo iſt auch die Oſterlucey-
Wurtzel/ Aloes/ gebrand Bley/ gebrandte
Rinden von Granatſchelfen/ Silber-
ſchaum/ Nichts ꝛc. und welches faſt in die-
ſem fall das beſte iſt dann alle andere Mit-
tel/ nemlich ein Bley-Blech mit ☿ vivo
beſtrichen und uͤber den Schaden gelegt und
ziemlich gebunden. Man muß aber mit
den Narbenſchlieſſenden Mitteln nicht ſo
lang warten/ biß das Fleiſch aus dem Ge-
ſchwaͤr dem anderen Fleiſch gleich gewachſẽ/
ſondern eine weile zuvor/ ehe es ſo weit kom-
men/ und wenn noch etwan eine kleine tieffe
zugegen iſt/ denn indem wir uns/ ſagt
Avicennas, befleiſſigen eine Narbe zuver-
ſchaffen/ gebehret die Natur unterdeſſen
Fleiſch.
17. Wie iſt ein Schwaͤr mit
einer Truͤckne zu erken-
nen und zu curiren?
Solches wird durch den Augenſchein
gnugſahm erkand/ als/ das Schwaͤr iſt
voller runtzeln/ und giebt keine oder wenig
Feuchtigkeit von ſich/ iſt rauch und hart.
Die Cur iſt unter allen anderen Geſchwaͤ-
ren die muͤhſamſte/ dann in den anderen
Ge-
Keñzeichen.
Vigierius.
Cue deꝛ tꝛuck-
nen Geſchwaͤ-
ren die muͤh-
ſahmſte.
Y iij
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Zitationshilfe: | Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/363>, abgerufen am 18.06.2024. |