Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Dritter Theil gebohrne Feuchtigkeit der vorgemeldtenDrüßlein/ welche sonst den Harngang be- feuchten und schlupfrig machen/ gantz und gar erschöpfft wird. 3. Kompt solches auß der Ansteckung/ durch den unreinen Bey- schlaff von solchen Weibern/ welche entwe- der von einem andern kurtz zuvor angesteckt/ oder mit dem weissen Fluß behafftet seyn/ oder verborgene Geschwär in der Schaam haben: denn durch das starcke erhitzen/ wird solches Gifft mit dem Mänlichen Glied an sich gezogen/ welches/ wann es in den Drüßlein verschlossen/ erreget es eine Entzündung und Geschwär/ aus welchem der gifftige Eyter herauß rinnet/ und die gifftige Harn-Winde verursachet/ und wann solches lang wehret/ begeben sich die Dämpffe zu den fürnehmbsten innerlichen Gliedern/ und verursachen auch endlich gar die Frantzosen Kranckheit. 46. Wie ist dem zu helffen/ der Cur ung Hei-das Röhr-Geschwär hat? lung. Anfangs muß man sich befleißigen den Kraut-
Dritter Theil gebohrne Feuchtigkeit der vorgemeldtenDruͤßlein/ welche ſonſt den Harngang be- feuchten und ſchlupfrig machen/ gantz und gar erſchoͤpfft wird. 3. Kompt ſolches auß der Anſteckung/ durch den unreinen Bey- ſchlaff von ſolchen Weibern/ welche entwe- der von einem andern kurtz zuvor angeſteckt/ oder mit dem weiſſen Fluß behafftet ſeyn/ oder verborgene Geſchwaͤr in der Schaam haben: denn durch das ſtarcke erhitzen/ wird ſolches Gifft mit dem Maͤnlichen Glied an ſich gezogen/ welches/ wann es in den Druͤßlein verſchloſſen/ erreget es eine Entzuͤndung und Geſchwaͤr/ aus welchem der gifftige Eyter herauß rinnet/ und die gifftige Harn-Winde verurſachet/ und wann ſolches lang wehret/ begeben ſich die Daͤmpffe zu den fuͤrnehmbſten innerlichen Gliedern/ und verurſachen auch endlich gar die Frantzoſen Kranckheit. 46. Wie iſt dem zu helffen/ der Cur ung Hei-das Roͤhr-Geſchwaͤr hat? lung. Anfangs muß man ſich befleißigen den Kraut-
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Dritter Theil
gebohrne Feuchtigkeit der vorgemeldten
Druͤßlein/ welche ſonſt den Harngang be-
feuchten und ſchlupfrig machen/ gantz und
gar erſchoͤpfft wird. 3. Kompt ſolches auß
der Anſteckung/ durch den unreinen Bey-
ſchlaff von ſolchen Weibern/ welche entwe-
der von einem andern kurtz zuvor angeſteckt/
oder mit dem weiſſen Fluß behafftet ſeyn/
oder verborgene Geſchwaͤr in der Schaam
haben: denn durch das ſtarcke erhitzen/
wird ſolches Gifft mit dem Maͤnlichen
Glied an ſich gezogen/ welches/ wann es in
den Druͤßlein verſchloſſen/ erreget es eine
Entzuͤndung und Geſchwaͤr/ aus welchem
der gifftige Eyter herauß rinnet/ und die
gifftige Harn-Winde verurſachet/ und
wann ſolches lang wehret/ begeben ſich die
Daͤmpffe zu den fuͤrnehmbſten innerlichen
Gliedern/ und verurſachen auch endlich gar
die Frantzoſen Kranckheit.
46. Wie iſt dem zu helffen/ der
das Roͤhr-Geſchwaͤr hat?
Anfangs muß man ſich befleißigen den
Schmertzen zu ſtillen/ und die Entzuͤndung
zu loͤſchen/ als nemlich ein Spruͤtz-Waſſer
offt und vielfaͤltig gebrauchen/ welches
gemacht iſt/ von Floͤh-Kraut-Saa-
men/ Lattig/ weiß Mag-Saamen/
Wegrich/ Qvitten-Kern und Bilſen-
Kraut-
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