Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Dritter Theil sie vom Hertzen/ unter den Achseln/ wannsie von der Leber/ neben dem Gemächte/ auch sind sie in der Materie unterschieden/ in dem die Beulen eine dicke und zähe/ die Carfunckel aber/ eine scharffe und sehr hitzi- ge Materie haben/ entstehen auch nicht an gewissen Orten/ sondern allenthalben in den Musculen. 72. Wo kompt die Pestilentz her? Die Pestilentz kompt auß zwo Ursachen Pesti-
Dritter Theil ſie vom Hertzen/ unter den Achſeln/ wannſie von der Leber/ neben dem Gemaͤchte/ auch ſind ſie in der Materie unterſchieden/ in dem die Beulen eine dicke und zaͤhe/ die Carfunckel aber/ eine ſcharffe und ſehr hitzi- ge Materie haben/ entſtehen auch nicht an gewiſſen Orten/ ſondern allenthalben in den Muſculen. 72. Wo kompt die Peſtilentz her? Die Peſtilentz kompt auß zwo Urſachen Peſti-
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Dritter Theil
ſie vom Hertzen/ unter den Achſeln/ wann
ſie von der Leber/ neben dem Gemaͤchte/
auch ſind ſie in der Materie unterſchieden/
in dem die Beulen eine dicke und zaͤhe/ die
Carfunckel aber/ eine ſcharffe und ſehr hitzi-
ge Materie haben/ entſtehen auch nicht an
gewiſſen Orten/ ſondern allenthalben in den
Muſculen.
72. Wo kompt die Peſtilentz
her?
Die Peſtilentz kompt auß zwo Urſachen
her/ 1. auß Anſteckung und Verderbung
der Lufft/ welche durch viele wege kan ver-
derbet werden/ als/ auß den faulen Auß-
daͤmpffungen der ſtinckenden und koͤthich-
ten/ moraſtichten Suͤmpffen/ auß Verfau-
lung der unbegrabenen menſchlichen Coͤr-
per/ als in See- und Feld-Schlachten zu
geſchehen pflegt/ aus Hungers-Noth/ und
Mangelung des Futters vors Vieh/ in dem
daſſelbige erkrancket/ und nachmahls von
Menſchen genoſſen wird/ oder/ wann ſol-
ches Vieh unbegraben liegen bleibet/ aus
dem haͤuffigen ſterben der Fiſche/ Muſche-
len/ Schnecken und dergleichen/ wann ſol-
che ans Ufer getrieben werden und verfau-
len; Auch erinnert Kircherus, daß das ein-
weichen des Hanffs und Flachſes/ eine giff-
tige Faulung und eine beqveme Urſach der
Peſti-
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