Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Geschwären.
hoch vom Blech halten: Was nicht auff
ein mal gut fällt/ lieset man auß/ und schmel-
tzet es so lang umb/ biß man seines Gefal-
lens alles auß gegossen/ die gar kleinsten
brauche ich die Wartzen mit weg zu etzen.
Sonsten hat man grossen apparat nöthig/
zu dieser praeparation, nehmlich ein Sand-
Capell/ Kolben und Helm/ und viel Ab-
ziehens/ allein ich verrichte solches in einem
schlechten gläsernen Scherbel/ über einen
Goldschmieds Dreyfüßchen in offnen Feur
gar geschwind und mit wenig Mühe/ wel-
ches ich dem gut-hertzigen Leser/ weil es von
mir wenigen communicieret/ bekandt mache.

81. Was ist der Aussatz?

Der Aussatz Maltzey oder ElephantiasisBeschrei-
bung.

ist ein Gebrechen der Haut/ in dem dieselbe
schuppicht/ runtzlich/ ungleich/ auffgebor-
sten/ und der Haut des Elephanten fast
gleich. Paulus AEgineta sagt/ es sey der
Aussatz anders nichts/ als ein allgemeiner
Krebs des gantzen Leibes/ welcher die com-
plexion
Form und Gestalt aller Glieder ver-
dirbet und zu nichte machet.

82. Worvon kompt der Aus-
satz?

Die Ursachen dieser Kranckheit sind viel-Ursath.
fältig/ als/ die böse Unrechtmässigkeit der

zu

von Geſchwaͤren.
hoch vom Blech halten: Was nicht auff
ein mal gut faͤllt/ lieſet man auß/ und ſchmel-
tzet es ſo lang umb/ biß man ſeines Gefal-
lens alles auß gegoſſen/ die gar kleinſten
brauche ich die Wartzen mit weg zu etzen.
Sonſten hat man groſſen apparat noͤthig/
zu dieſer præparation, nehmlich ein Sand-
Capell/ Kolben und Helm/ und viel Ab-
ziehens/ allein ich verrichte ſolches in einem
ſchlechten glaͤſernen Scherbel/ uͤber einen
Goldſchmieds Dreyfuͤßchen in offnen Feur
gar geſchwind und mit wenig Muͤhe/ wel-
ches ich dem gut-hertzigen Leſer/ weil es von
mir wenigen communicieret/ bekandt mache.

81. Was iſt der Auſſatz?

Der Auſſatz Maltzey oder ElephantiaſisBeſchrei-
bung.

iſt ein Gebrechen der Haut/ in dem dieſelbe
ſchuppicht/ runtzlich/ ungleich/ auffgebor-
ſten/ und der Haut des Elephanten faſt
gleich. Paulus Ægineta ſagt/ es ſey der
Auſſatz anders nichts/ als ein allgemeiner
Krebs des gantzen Leibes/ welcher die com-
plexion
Form und Geſtalt aller Glieder ver-
dirbet und zu nichte machet.

82. Worvon kompt der Aus-
ſatz?

Die Urſachen dieſer Kranckheit ſind viel-Urſath.
faͤltig/ als/ die boͤſe Unrechtmaͤſſigkeit der

zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0419" n="397"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwa&#x0364;ren.</hi></fw><lb/>
hoch vom Blech halten: Was nicht auff<lb/>
ein mal gut fa&#x0364;llt/ lie&#x017F;et man auß/ und &#x017F;chmel-<lb/>
tzet es &#x017F;o lang umb/ biß man &#x017F;eines Gefal-<lb/>
lens alles auß gego&#x017F;&#x017F;en/ die gar klein&#x017F;ten<lb/>
brauche ich die Wartzen mit weg zu etzen.<lb/>
Son&#x017F;ten hat man gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">apparat</hi></hi> no&#x0364;thig/<lb/>
zu die&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">præparation,</hi></hi> nehmlich ein Sand-<lb/>
Capell/ Kolben und Helm/ und viel Ab-<lb/>
ziehens/ allein ich verrichte &#x017F;olches in einem<lb/>
&#x017F;chlechten gla&#x0364;&#x017F;ernen Scherbel/ u&#x0364;ber einen<lb/>
Gold&#x017F;chmieds Dreyfu&#x0364;ßchen in offnen Feur<lb/>
gar ge&#x017F;chwind und mit wenig Mu&#x0364;he/ wel-<lb/>
ches ich dem gut-hertzigen Le&#x017F;er/ weil es von<lb/>
mir wenigen communicieret/ bekandt mache.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">81. Was i&#x017F;t der Au&#x017F;&#x017F;atz?</hi> </head><lb/>
          <p>Der Au&#x017F;&#x017F;atz Maltzey oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Elephantia&#x017F;is</hi></hi><note place="right">Be&#x017F;chrei-<lb/>
bung.</note><lb/>
i&#x017F;t ein Gebrechen der Haut/ in dem die&#x017F;elbe<lb/>
&#x017F;chuppicht/ runtzlich/ ungleich/ auffgebor-<lb/>
&#x017F;ten/ und der Haut des Elephanten fa&#x017F;t<lb/>
gleich. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paulus Ægineta</hi></hi> &#x017F;agt/ es &#x017F;ey der<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;atz anders nichts/ als ein allgemeiner<lb/>
Krebs des gantzen Leibes/ welcher die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">com-<lb/>
plexion</hi></hi> Form und Ge&#x017F;talt aller Glieder ver-<lb/>
dirbet und zu nichte machet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">82. Worvon kompt der Aus-<lb/>
&#x017F;atz?</hi> </head><lb/>
          <p>Die Ur&#x017F;achen die&#x017F;er Kranckheit &#x017F;ind viel-<note place="right">Ur&#x017F;ath.</note><lb/>
fa&#x0364;ltig/ als/ die bo&#x0364;&#x017F;e Unrechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[397/0419] von Geſchwaͤren. hoch vom Blech halten: Was nicht auff ein mal gut faͤllt/ lieſet man auß/ und ſchmel- tzet es ſo lang umb/ biß man ſeines Gefal- lens alles auß gegoſſen/ die gar kleinſten brauche ich die Wartzen mit weg zu etzen. Sonſten hat man groſſen apparat noͤthig/ zu dieſer præparation, nehmlich ein Sand- Capell/ Kolben und Helm/ und viel Ab- ziehens/ allein ich verrichte ſolches in einem ſchlechten glaͤſernen Scherbel/ uͤber einen Goldſchmieds Dreyfuͤßchen in offnen Feur gar geſchwind und mit wenig Muͤhe/ wel- ches ich dem gut-hertzigen Leſer/ weil es von mir wenigen communicieret/ bekandt mache. 81. Was iſt der Auſſatz? Der Auſſatz Maltzey oder Elephantiaſis iſt ein Gebrechen der Haut/ in dem dieſelbe ſchuppicht/ runtzlich/ ungleich/ auffgebor- ſten/ und der Haut des Elephanten faſt gleich. Paulus Ægineta ſagt/ es ſey der Auſſatz anders nichts/ als ein allgemeiner Krebs des gantzen Leibes/ welcher die com- plexion Form und Geſtalt aller Glieder ver- dirbet und zu nichte machet. Beſchrei- bung. 82. Worvon kompt der Aus- ſatz? Die Urſachen dieſer Kranckheit ſind viel- faͤltig/ als/ die boͤſe Unrechtmaͤſſigkeit der zu Urſath.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/419
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/419>, abgerufen am 22.11.2024.