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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Dritter Theil
98. Wie sind die kleinen Kinder
wann sie mit den Frantzosen
behafftet/ zu curieren?

Es werden auch offt die Kinder in Mut-
terleibe dieses Gifftes theilhafftig/ die weil sie
aus einem solchen Saamen erzeuget wor-
den/ sie werden auch schwerlich geheilet/
und stecken dieselben auch gesunde Ammen/
Cur.welche sie säugen/ an. Die Cur soll den-
noch folgender massen angestellet werden:
Daß man der Säug-Ammen zwantzig oder
mehr Tage von des Ambrosii Paraei The-
riack-Wasser/ oder sonsten ein Gifft- und
Schweiß-treibende Artzeney zu trincken ge-
be/ damit also das Kind mit der Milch
auch die Artzeney empfange/ nach dem säu-
gen aber/ soll sie allemahl die Brust und
Wartze abwaschen/ damit nichts vom Gifft
hencken bleibe/ des Kindes auffgefahrne
Blätterlein schmiere mit der Salbe von
Alant mit merc. vivo vermischt/ aber nicht
sehr offt und starck/ damit nicht der Mund
entzündet werde/ und etwa der Gifft seinen
Außgang durch den Speichel suche. Die
Wiege/ Windelen und Zubehör/ soll man
mit dem Rauchzeltlein/ welche zu den ver-
allteten Schrunden gebraucht werden/ räu-
cheren/ welche von Paraeo am 803. Bladt
beschrieben werden/ sind gemacht von cina-

bar,
Dritter Theil
98. Wie ſind die kleinen Kinder
wañ ſie mit den Frantzoſen
behafftet/ zu curieren?

Es werden auch offt die Kinder in Mut-
terleibe dieſes Gifftes theilhafftig/ die weil ſie
aus einem ſolchen Saamen erzeuget wor-
den/ ſie werden auch ſchwerlich geheilet/
und ſtecken dieſelben auch geſunde Ammen/
Cur.welche ſie ſaͤugen/ an. Die Cur ſoll den-
noch folgender maſſen angeſtellet werden:
Daß man der Saͤug-Ammen zwantzig oder
mehr Tage von des Ambroſii Paræi The-
riack-Waſſer/ oder ſonſten ein Gifft- und
Schweiß-treibende Artzeney zu trincken ge-
be/ damit alſo das Kind mit der Milch
auch die Artzeney empfange/ nach dem ſaͤu-
gen aber/ ſoll ſie allemahl die Bruſt und
Wartze abwaſchen/ damit nichts vom Gifft
hencken bleibe/ des Kindes auffgefahrne
Blaͤtterlein ſchmiere mit der Salbe von
Alant mit merc. vivo vermiſcht/ aber nicht
ſehr offt und ſtarck/ damit nicht der Mund
entzuͤndet werde/ und etwa der Gifft ſeinen
Außgang durch den Speichel ſuche. Die
Wiege/ Windelen und Zubehoͤr/ ſoll man
mit dem Rauchzeltlein/ welche zu den ver-
allteten Schrunden gebraucht werden/ raͤu-
cheren/ welche von Paræo am 803. Bladt
beſchrieben werden/ ſind gemacht von cina-

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[412/0434] Dritter Theil 98. Wie ſind die kleinen Kinder wañ ſie mit den Frantzoſen behafftet/ zu curieren? Es werden auch offt die Kinder in Mut- terleibe dieſes Gifftes theilhafftig/ die weil ſie aus einem ſolchen Saamen erzeuget wor- den/ ſie werden auch ſchwerlich geheilet/ und ſtecken dieſelben auch geſunde Ammen/ welche ſie ſaͤugen/ an. Die Cur ſoll den- noch folgender maſſen angeſtellet werden: Daß man der Saͤug-Ammen zwantzig oder mehr Tage von des Ambroſii Paræi The- riack-Waſſer/ oder ſonſten ein Gifft- und Schweiß-treibende Artzeney zu trincken ge- be/ damit alſo das Kind mit der Milch auch die Artzeney empfange/ nach dem ſaͤu- gen aber/ ſoll ſie allemahl die Bruſt und Wartze abwaſchen/ damit nichts vom Gifft hencken bleibe/ des Kindes auffgefahrne Blaͤtterlein ſchmiere mit der Salbe von Alant mit merc. vivo vermiſcht/ aber nicht ſehr offt und ſtarck/ damit nicht der Mund entzuͤndet werde/ und etwa der Gifft ſeinen Außgang durch den Speichel ſuche. Die Wiege/ Windelen und Zubehoͤr/ ſoll man mit dem Rauchzeltlein/ welche zu den ver- allteten Schrunden gebraucht werden/ raͤu- cheren/ welche von Paræo am 803. Bladt beſchrieben werden/ ſind gemacht von cina- bar, Cur.

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/434>, abgerufen am 22.11.2024.