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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Vierter Theil
Ursach.

Derer sind drey/ als zum ersten die In-
nerliche
/ in dem die übrige böse Feuchtig-
keiten/ welche sich mit grosser Ungestüm und
Menge in die Gelencke setzen/ und die Seh-
nen/ durch welche die Beiner an einander
hangen/ dermassen erweichen/ nachlassend
und schlupfrich machen/ und also die darin-
liegende Beine herauß treiben. Zum an-
dern: Die euserliche Ursachen sind/ etwa
ein Fall/ von der Höhe herab/ die schwere
und harte Stöß/ ungewisse Tritt und der-
gleichen. Zum dritten: die erbliche Ursachen
sind/ die etwann einer von seinen Eltern
mag ererbet haben/ in dem die Pfannen der
Gebeine zu flach/ und nicht so tieff/ als sie
seyn solten/ derowegen sie die Häupter der
Gläiche nicht recht fassen können.

4. Wie ist eine jede Art der
Verrenckung zu erkennen/
und von anderen zu unter-
scheiden?
Kennzeichen.

Die gemeine Zeichen sind/ die allezeit ge-
genwärtige Geschwulst des Orts in wel-
chem das Bein gewichen/ und die Tieffe
des anderen/ auß welchem es sich herauß
gethan. Die eigene und sonderbahre be-
langend/ so wird die vollkommene oder
gäntzliche Verrenckung/ durch den Unter-
gang und Auffhören des Geschäffts und

Wür-
Vierter Theil
Urſach.

Derer ſind drey/ als zum erſten die In-
nerliche
/ in dem die uͤbrige boͤſe Feuchtig-
keiten/ welche ſich mit groſſer Ungeſtuͤm und
Menge in die Gelencke ſetzen/ und die Seh-
nen/ durch welche die Beiner an einander
hangen/ dermaſſen erweichen/ nachlaſſend
und ſchlupfrich machen/ und alſo die darin-
liegende Beine herauß treiben. Zum an-
dern: Die euſerliche Urſachen ſind/ etwa
ein Fall/ von der Hoͤhe herab/ die ſchwere
und harte Stoͤß/ ungewiſſe Tritt und der-
gleichen. Zum dritten: die erbliche Urſachen
ſind/ die etwann einer von ſeinen Eltern
mag ererbet haben/ in dem die Pfannen der
Gebeine zu flach/ und nicht ſo tieff/ als ſie
ſeyn ſolten/ derowegen ſie die Haͤupter der
Glaͤiche nicht recht faſſen koͤnnen.

4. Wie iſt eine jede Art der
Verrenckung zu erkennen/
und von anderen zu unter-
ſcheiden?
Keñzeichen.

Die gemeine Zeichen ſind/ die allezeit ge-
genwaͤrtige Geſchwulſt des Orts in wel-
chem das Bein gewichen/ und die Tieffe
des anderen/ auß welchem es ſich herauß
gethan. Die eigene und ſonderbahre be-
langend/ ſo wird die vollkommene oder
gaͤntzliche Verrenckung/ durch den Unter-
gang und Auffhoͤren des Geſchaͤffts und

Wuͤr-
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[426/0448] Vierter Theil Derer ſind drey/ als zum erſten die In- nerliche/ in dem die uͤbrige boͤſe Feuchtig- keiten/ welche ſich mit groſſer Ungeſtuͤm und Menge in die Gelencke ſetzen/ und die Seh- nen/ durch welche die Beiner an einander hangen/ dermaſſen erweichen/ nachlaſſend und ſchlupfrich machen/ und alſo die darin- liegende Beine herauß treiben. Zum an- dern: Die euſerliche Urſachen ſind/ etwa ein Fall/ von der Hoͤhe herab/ die ſchwere und harte Stoͤß/ ungewiſſe Tritt und der- gleichen. Zum dritten: die erbliche Urſachen ſind/ die etwann einer von ſeinen Eltern mag ererbet haben/ in dem die Pfannen der Gebeine zu flach/ und nicht ſo tieff/ als ſie ſeyn ſolten/ derowegen ſie die Haͤupter der Glaͤiche nicht recht faſſen koͤnnen. 4. Wie iſt eine jede Art der Verrenckung zu erkennen/ und von anderen zu unter- ſcheiden? Die gemeine Zeichen ſind/ die allezeit ge- genwaͤrtige Geſchwulſt des Orts in wel- chem das Bein gewichen/ und die Tieffe des anderen/ auß welchem es ſich herauß gethan. Die eigene und ſonderbahre be- langend/ ſo wird die vollkommene oder gaͤntzliche Verrenckung/ durch den Unter- gang und Auffhoͤren des Geſchaͤffts und Wuͤr-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/448>, abgerufen am 22.11.2024.