Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Brüchen.
oder vier Tag liegen/ es sey dann/ daß der
Schmertz/ Entzündung/ Krampff und
dergleichen solches verhinderte/ da dann
ohne Verzug das Band abgelöset/ und
den Zufällen muß gewehret werden. In
den Verrenckungen aber/ hat es weniger
Noth/ und kan woll sieben Tage liegen
bleiben.

15. Welches sind die sorglich-
sten Bein-Brüche?

Gleich wie die Jenigen/ böser und mehr
beschwerlich seyn/ welche den langen Weg
gebrochen/ als die überzwerg/ also sind die
am ärgsten/ welche in kleine Stücklein zer-
brochen/ und die Nerven verletzen.

16. Wobey ist zu erkennen/
das ein Bruch zu hart ge-
bunden?

Solches wird erkant/ wann derBöse Zei-
chen.

Schmertz nicht nachlassen wil/ und nichts
desto weniger der Bruch woll auffeinander
gerichtet ist/ zu dem/ wann nach dem Ver-
binden das Glied geschwilt/ auch braun
wird/ und wann das Glied gleichsam ent-
schläfft und schwer wird. Wann aber keinGute Zei-
chen.

Schmertz zu gegen/ und nur auff dem
Bruch ein wenig drucket/ wo selbsten es

man
G g ij

von Bruͤchen.
oder vier Tag liegen/ es ſey dann/ daß der
Schmertz/ Entzuͤndung/ Krampff und
dergleichen ſolches verhinderte/ da dann
ohne Verzug das Band abgeloͤſet/ und
den Zufaͤllen muß gewehret werden. In
den Verrenckungen aber/ hat es weniger
Noth/ und kan woll ſieben Tage liegen
bleiben.

15. Welches ſind die ſorglich-
ſten Bein-Bruͤche?

Gleich wie die Jenigen/ boͤſer und mehr
beſchwerlich ſeyn/ welche den langen Weg
gebrochen/ als die uͤberzwerg/ alſo ſind die
am aͤrgſten/ welche in kleine Stuͤcklein zer-
brochen/ und die Nerven verletzen.

16. Wobey iſt zu erkennen/
das ein Bruch zu hart ge-
bunden?

Solches wird erkant/ wann derBoͤſe Zei-
chen.

Schmertz nicht nachlaſſen wil/ und nichts
deſto weniger der Bruch woll auffeinander
gerichtet iſt/ zu dem/ wann nach dem Ver-
binden das Glied geſchwilt/ auch braun
wird/ und wann das Glied gleichſam ent-
ſchlaͤfft und ſchwer wird. Wann aber keinGute Zei-
chen.

Schmertz zu gegen/ und nur auff dem
Bruch ein wenig drucket/ wo ſelbſten es

man
G g ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0489" n="467"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Bru&#x0364;chen.</hi></fw><lb/>
oder vier Tag liegen/ es &#x017F;ey dann/ daß der<lb/>
Schmertz/ Entzu&#x0364;ndung/ Krampff und<lb/>
dergleichen &#x017F;olches verhinderte/ da dann<lb/>
ohne Verzug das Band abgelo&#x0364;&#x017F;et/ und<lb/>
den Zufa&#x0364;llen muß gewehret werden. In<lb/>
den Verrenckungen aber/ hat es weniger<lb/>
Noth/ und kan woll &#x017F;ieben Tage liegen<lb/>
bleiben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">15. Welches &#x017F;ind die &#x017F;orglich-<lb/>
&#x017F;ten Bein-Bru&#x0364;che?</hi> </head><lb/>
          <p>Gleich wie die Jenigen/ bo&#x0364;&#x017F;er und mehr<lb/>
be&#x017F;chwerlich &#x017F;eyn/ welche den langen Weg<lb/>
gebrochen/ als die u&#x0364;berzwerg/ al&#x017F;o &#x017F;ind die<lb/>
am a&#x0364;rg&#x017F;ten/ welche in kleine Stu&#x0364;cklein zer-<lb/>
brochen/ und die Nerven verletzen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">16. Wobey i&#x017F;t zu erkennen/<lb/>
das ein Bruch zu hart ge-<lb/>
bunden?</hi> </head><lb/>
          <p>Solches wird erkant/ wann der<note place="right">Bo&#x0364;&#x017F;e Zei-<lb/>
chen.</note><lb/>
Schmertz nicht nachla&#x017F;&#x017F;en wil/ und nichts<lb/>
de&#x017F;to weniger der Bruch woll auffeinander<lb/>
gerichtet i&#x017F;t/ zu dem/ wann nach dem Ver-<lb/>
binden das Glied ge&#x017F;chwilt/ auch braun<lb/>
wird/ und wann das Glied gleich&#x017F;am ent-<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;fft und &#x017F;chwer wird. Wann aber kein<note place="right">Gute Zei-<lb/>
chen.</note><lb/>
Schmertz zu gegen/ und nur auff dem<lb/>
Bruch ein wenig drucket/ wo &#x017F;elb&#x017F;ten es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g ij</fw><fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[467/0489] von Bruͤchen. oder vier Tag liegen/ es ſey dann/ daß der Schmertz/ Entzuͤndung/ Krampff und dergleichen ſolches verhinderte/ da dann ohne Verzug das Band abgeloͤſet/ und den Zufaͤllen muß gewehret werden. In den Verrenckungen aber/ hat es weniger Noth/ und kan woll ſieben Tage liegen bleiben. 15. Welches ſind die ſorglich- ſten Bein-Bruͤche? Gleich wie die Jenigen/ boͤſer und mehr beſchwerlich ſeyn/ welche den langen Weg gebrochen/ als die uͤberzwerg/ alſo ſind die am aͤrgſten/ welche in kleine Stuͤcklein zer- brochen/ und die Nerven verletzen. 16. Wobey iſt zu erkennen/ das ein Bruch zu hart ge- bunden? Solches wird erkant/ wann der Schmertz nicht nachlaſſen wil/ und nichts deſto weniger der Bruch woll auffeinander gerichtet iſt/ zu dem/ wann nach dem Ver- binden das Glied geſchwilt/ auch braun wird/ und wann das Glied gleichſam ent- ſchlaͤfft und ſchwer wird. Wann aber kein Schmertz zu gegen/ und nur auff dem Bruch ein wenig drucket/ wo ſelbſten es man Boͤſe Zei- chen. Gute Zei- chen. G g ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/489
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/489>, abgerufen am 22.11.2024.