Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünffter Theil
mit einer zweyköpfichten Binde der
Schlimme nach Creutzweiß über dem
Gläich oder Gewerb den Bruch versehen/
dem Patienten einen Auffhelffer machen/
damit er sich offtmahls auffrichten/ und die
Lenden/ welche durchs liegen hart gedrucket
werden/ aufflüfften könne.

67. Welche Brüche der Röh-
ren im Obern-Schenckel
können leichtlich für eine
Verrenckung angesehen
werden?

Die/ so nahe bey dem oberen Gelenck
der Hufft geschehen/ haben viel unvorsich-
tige Wund-Aertzte betrogen/ in dem sie es
nicht für eine gäntzliche Absonderung oder
Heraußreissung des Anhangs oder Haupts
gemelter Röhren/ sondern vor eine Ver-
renckung gehalten haben; In dem man
aber im Strecken auff das Krachen ach-
tung giebt/ auch keine Höle noch Tieffe in
der Junctur befindet/ spüret man gleich/ daß
es ein Bruch und keine Verrenckung.

68. Warümb sind die Brüche/
welche nahe an dem Gelen-
cke sind/ gefährlicher als
andere?
Sol-

Fuͤnffter Theil
mit einer zweykoͤpfichten Binde der
Schlimme nach Creutzweiß uͤber dem
Glaͤich oder Gewerb den Bruch verſehen/
dem Patienten einen Auffhelffer machen/
damit er ſich offtmahls auffrichten/ und die
Lenden/ welche durchs liegen hart gedrucket
werden/ auffluͤfften koͤnne.

67. Welche Bruͤche der Roͤh-
ren im Obern-Schenckel
koͤnnen leichtlich fuͤr eine
Verrenckung angeſehen
werden?

Die/ ſo nahe bey dem oberen Gelenck
der Hufft geſchehen/ haben viel unvorſich-
tige Wund-Aertzte betrogen/ in dem ſie es
nicht fuͤr eine gaͤntzliche Abſonderung oder
Heraußreiſſung des Anhangs oder Haupts
gemelter Roͤhren/ ſondern vor eine Ver-
renckung gehalten haben; In dem man
aber im Strecken auff das Krachen ach-
tung giebt/ auch keine Hoͤle noch Tieffe in
der Junctur befindet/ ſpuͤret man gleich/ daß
es ein Bruch und keine Verrenckung.

68. Waruͤmb ſind die Bruͤche/
welche nahe an dem Gelen-
cke ſind/ gefaͤhrlicher als
andere?
Sol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0526" n="504"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Theil</hi></fw><lb/>
mit einer zweyko&#x0364;pfichten Binde der<lb/>
Schlimme nach Creutzweiß u&#x0364;ber dem<lb/>
Gla&#x0364;ich oder Gewerb den Bruch ver&#x017F;ehen/<lb/>
dem Patienten einen Auffhelffer machen/<lb/>
damit er &#x017F;ich offtmahls auffrichten/ und die<lb/>
Lenden/ welche durchs liegen hart gedrucket<lb/>
werden/ aufflu&#x0364;fften ko&#x0364;nne.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">67. Welche Bru&#x0364;che der Ro&#x0364;h-<lb/>
ren im Obern-Schenckel<lb/>
ko&#x0364;nnen leichtlich fu&#x0364;r eine<lb/>
Verrenckung ange&#x017F;ehen<lb/>
werden?</hi> </head><lb/>
          <p>Die/ &#x017F;o nahe bey dem oberen Gelenck<lb/>
der Hufft ge&#x017F;chehen/ haben viel unvor&#x017F;ich-<lb/>
tige Wund-Aertzte betrogen/ in dem &#x017F;ie es<lb/>
nicht fu&#x0364;r eine ga&#x0364;ntzliche Ab&#x017F;onderung oder<lb/>
Heraußrei&#x017F;&#x017F;ung des Anhangs oder Haupts<lb/>
gemelter Ro&#x0364;hren/ &#x017F;ondern vor eine Ver-<lb/>
renckung gehalten haben; In dem man<lb/>
aber im Strecken auff das Krachen ach-<lb/>
tung giebt/ auch keine Ho&#x0364;le noch Tieffe in<lb/>
der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Junctur</hi></hi> befindet/ &#x017F;pu&#x0364;ret man gleich/ daß<lb/>
es ein Bruch und keine Verrenckung.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">68. Waru&#x0364;mb &#x017F;ind die Bru&#x0364;che/<lb/>
welche nahe an dem Gelen-<lb/>
cke &#x017F;ind/ gefa&#x0364;hrlicher als<lb/>
andere?</hi> </head><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Sol-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[504/0526] Fuͤnffter Theil mit einer zweykoͤpfichten Binde der Schlimme nach Creutzweiß uͤber dem Glaͤich oder Gewerb den Bruch verſehen/ dem Patienten einen Auffhelffer machen/ damit er ſich offtmahls auffrichten/ und die Lenden/ welche durchs liegen hart gedrucket werden/ auffluͤfften koͤnne. 67. Welche Bruͤche der Roͤh- ren im Obern-Schenckel koͤnnen leichtlich fuͤr eine Verrenckung angeſehen werden? Die/ ſo nahe bey dem oberen Gelenck der Hufft geſchehen/ haben viel unvorſich- tige Wund-Aertzte betrogen/ in dem ſie es nicht fuͤr eine gaͤntzliche Abſonderung oder Heraußreiſſung des Anhangs oder Haupts gemelter Roͤhren/ ſondern vor eine Ver- renckung gehalten haben; In dem man aber im Strecken auff das Krachen ach- tung giebt/ auch keine Hoͤle noch Tieffe in der Junctur befindet/ ſpuͤret man gleich/ daß es ein Bruch und keine Verrenckung. 68. Waruͤmb ſind die Bruͤche/ welche nahe an dem Gelen- cke ſind/ gefaͤhrlicher als andere? Sol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/526
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/526>, abgerufen am 22.11.2024.