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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Frag und Antwort
100. Wie ist es umb das Zäpf-
lein bewandt?

Das Zäpflein/ Uvula, hanget herab von
dem Gaumen/ über die Ritze der Lufftröhr/
neben den Lufft-Löchern der Naasen/ zwi-
schen den beyden Mandeln/ ist roth/ einer
luckeren und schwammichten Substantz/
mit vier Musculen angehefftet. Sein Ampt
ist zu werhüten/ damit die Lufft nicht häuffig
könne zur Lungen dringen/ wie auch den
Gang zur Naasen zu verstopfen/ damit nicht
der Tranck auß derselben/ wie auch die Lufft
im reden herauß gehe.

101. Wie ist es umb die jenigen
Häutlein bewandt/ welche
den Gaumen/ Magen-
Schlund/ den Magen/ die
Gedärm und Lufft-Röhr
bekleiden?

Es wird der Gaumen bekleidet mit einer
dicken Haut/ welche vor der duramater ent-
springet/ und bekleidet den gantzen Mund/
die Kehle/ Magenmund und Magen/ und
andere Theile/ weswegen sie dann eine solche
Verwandsafft (consensum) mit einander
haben.

102. Was hat das Zahnfleisch
vor eine Substantz?
Es
Frag und Antwort
100. Wie iſt es umb das Zaͤpf-
lein bewandt?

Das Zaͤpflein/ Uvula, hanget herab von
dem Gaumen/ uͤber die Ritze der Lufftroͤhr/
neben den Lufft-Loͤchern der Naaſen/ zwi-
ſchen den beyden Mandeln/ iſt roth/ einer
luckeren und ſchwammichten Subſtantz/
mit vier Muſculen angehefftet. Sein Ampt
iſt zu werhuͤten/ damit die Lufft nicht haͤuffig
koͤnne zur Lungen dringen/ wie auch den
Gang zur Naaſen zu verſtopfen/ damit nicht
der Tranck auß derſelben/ wie auch die Lufft
im reden herauß gehe.

101. Wie iſt es umb die jenigen
Haͤutlein bewandt/ welche
den Gaumen/ Magen-
Schlund/ den Magen/ die
Gedaͤrm und Lufft-Roͤhr
bekleiden?

Es wird der Gaumen bekleidet mit einer
dicken Haut/ welche vor der duramater ent-
ſpringet/ und bekleidet den gantzen Mund/
die Kehle/ Magenmund und Magen/ und
andere Theile/ weswegen ſie dann eine ſolche
Verwandſafft (conſenſum) mit einander
haben.

102. Was hat das Zahnfleiſch
vor eine Subſtantz?
Es
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[52/0074] Frag und Antwort 100. Wie iſt es umb das Zaͤpf- lein bewandt? Das Zaͤpflein/ Uvula, hanget herab von dem Gaumen/ uͤber die Ritze der Lufftroͤhr/ neben den Lufft-Loͤchern der Naaſen/ zwi- ſchen den beyden Mandeln/ iſt roth/ einer luckeren und ſchwammichten Subſtantz/ mit vier Muſculen angehefftet. Sein Ampt iſt zu werhuͤten/ damit die Lufft nicht haͤuffig koͤnne zur Lungen dringen/ wie auch den Gang zur Naaſen zu verſtopfen/ damit nicht der Tranck auß derſelben/ wie auch die Lufft im reden herauß gehe. 101. Wie iſt es umb die jenigen Haͤutlein bewandt/ welche den Gaumen/ Magen- Schlund/ den Magen/ die Gedaͤrm und Lufft-Roͤhr bekleiden? Es wird der Gaumen bekleidet mit einer dicken Haut/ welche vor der duramater ent- ſpringet/ und bekleidet den gantzen Mund/ die Kehle/ Magenmund und Magen/ und andere Theile/ weswegen ſie dann eine ſolche Verwandſafft (conſenſum) mit einander haben. 102. Was hat das Zahnfleiſch vor eine Subſtantz? Es

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/74>, abgerufen am 24.11.2024.