Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Dann wollen wir auf den Parnas,
Vor allen andern Dingen,
Das grosse Heidelberger Fas
Vol Nierensteiner bringen.
Stat Lorbeerbäume wollen wir
Dort Rebenstöcke pflanzen,
Und rings um volle Tonnen, schier
Wie die Bacchanten tanzen.
Man lebte so nach altem Brauch
Bisher dort alzunüchtern.
Drum blieben die neun Jungfern auch
Von je und je so schüchtern.
Ha! zapften sie sich ihren Trank
Aus Bacchus Nektartonnen,
Sie jagten Blödigkeit und Zwang
In Klöster zu den Nonnen.

Für-
D 3
Dann wollen wir auf den Parnas,
Vor allen andern Dingen,
Das groſſe Heidelberger Fas
Vol Nierenſteiner bringen.
Stat Lorbeerbaͤume wollen wir
Dort Rebenſtoͤcke pflanzen,
Und rings um volle Tonnen, ſchier
Wie die Bacchanten tanzen.
Man lebte ſo nach altem Brauch
Bisher dort alzunuͤchtern.
Drum blieben die neun Jungfern auch
Von je und je ſo ſchuͤchtern.
Ha! zapften ſie ſich ihren Trank
Aus Bacchus Nektartonnen,
Sie jagten Bloͤdigkeit und Zwang
In Kloͤſter zu den Nonnen.

Fuͤr-
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0120" n="53"/>
            </l>
            <lg n="8">
              <l>Dann wollen wir auf den Parnas,</l><lb/>
              <l>Vor allen andern Dingen,</l><lb/>
              <l>Das gro&#x017F;&#x017F;e Heidelberger Fas</l><lb/>
              <l>Vol Nieren&#x017F;teiner bringen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="9">
              <l>Stat Lorbeerba&#x0364;ume wollen wir</l><lb/>
              <l>Dort Reben&#x017F;to&#x0364;cke pflanzen,</l><lb/>
              <l>Und rings um volle Tonnen, &#x017F;chier</l><lb/>
              <l>Wie die Bacchanten tanzen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="10">
              <l>Man lebte &#x017F;o nach altem Brauch</l><lb/>
              <l>Bisher dort alzunu&#x0364;chtern.</l><lb/>
              <l>Drum blieben die neun Jungfern auch</l><lb/>
              <l>Von je und je &#x017F;o &#x017F;chu&#x0364;chtern.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="11">
              <l>Ha! zapften &#x017F;ie &#x017F;ich ihren Trank</l><lb/>
              <l>Aus Bacchus Nektartonnen,</l><lb/>
              <l>Sie jagten Blo&#x0364;digkeit und Zwang</l><lb/>
              <l>In Klo&#x0364;&#x017F;ter zu den Nonnen.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Fu&#x0364;r-</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0120] Dann wollen wir auf den Parnas, Vor allen andern Dingen, Das groſſe Heidelberger Fas Vol Nierenſteiner bringen. Stat Lorbeerbaͤume wollen wir Dort Rebenſtoͤcke pflanzen, Und rings um volle Tonnen, ſchier Wie die Bacchanten tanzen. Man lebte ſo nach altem Brauch Bisher dort alzunuͤchtern. Drum blieben die neun Jungfern auch Von je und je ſo ſchuͤchtern. Ha! zapften ſie ſich ihren Trank Aus Bacchus Nektartonnen, Sie jagten Bloͤdigkeit und Zwang In Kloͤſter zu den Nonnen. Fuͤr- D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/120
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/120>, abgerufen am 18.05.2024.