Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Dann spiel' ich einen Augenblik, Doch nur verstelt, den Tiefbetrübten; Und sie, o Wonne! springt zurük, Versönt sich mit dem Vielgeliebten, Umhalset ihn, weis nicht genug Mit süssen Namen ihn zu nennen, Und Mund und Wange, die sie schlug, Fühlt er von tausend Küssen brennen. Wol hundert Launen, kraus und hold, Umflattern täglich meine Traute. Bald singt und lacht, bald weint und schmolt, Bald klimpert sie auf ihrer Laute, Tanzt hin und wieder, blizgeschwind, Bringt bald ein Büchelchen, bald Karten, Bald streut sie alles in den Wind, Und eilt hinunter in den Garten. Ich
Dann ſpiel’ ich einen Augenblik, Doch nur verſtelt, den Tiefbetruͤbten; Und ſie, o Wonne! ſpringt zuruͤk, Verſoͤnt ſich mit dem Vielgeliebten, Umhalſet ihn, weis nicht genug Mit ſuͤſſen Namen ihn zu nennen, Und Mund und Wange, die ſie ſchlug, Fuͤhlt er von tauſend Kuͤſſen brennen. Wol hundert Launen, kraus und hold, Umflattern taͤglich meine Traute. Bald ſingt und lacht, bald weint und ſchmolt, Bald klimpert ſie auf ihrer Laute, Tanzt hin und wieder, blizgeſchwind, Bringt bald ein Buͤchelchen, bald Karten, Bald ſtreut ſie alles in den Wind, Und eilt hinunter in den Garten. Ich
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Dann ſpiel’ ich einen Augenblik,
Doch nur verſtelt, den Tiefbetruͤbten;
Und ſie, o Wonne! ſpringt zuruͤk,
Verſoͤnt ſich mit dem Vielgeliebten,
Umhalſet ihn, weis nicht genug
Mit ſuͤſſen Namen ihn zu nennen,
Und Mund und Wange, die ſie ſchlug,
Fuͤhlt er von tauſend Kuͤſſen brennen.
Wol hundert Launen, kraus und hold,
Umflattern taͤglich meine Traute.
Bald ſingt und lacht, bald weint und ſchmolt,
Bald klimpert ſie auf ihrer Laute,
Tanzt hin und wieder, blizgeſchwind,
Bringt bald ein Buͤchelchen, bald Karten,
Bald ſtreut ſie alles in den Wind,
Und eilt hinunter in den Garten.
Ich
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