Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Wol manchem wässerte der Mund,
Doch mancher ward geprelt.
Denn, Herr, Gott sey bei uns! Ein Hund
Bewacht das schöne Geld.
Ein schwarzer Hund, die Zähne blos,
Mit Feueraugen, tellergros!
Nur immer alle sieben Jahr'
Läst sich ein Flämchen sehn.
Dann mag ein Bok, kolschwarz von Haar,
Die Hebung wol bestehn.
Um zwölf Uhr in Walpurgis Nacht,
Wird der dem Unhold dargebracht.
Doch merk' eins nur des Bösen List!
Wo noch zum Ungelük
Am Bok ein weisses Härchen ist,
Alsdann Ade! Genik!
Den Knif hat mancher nicht bedacht,
Und sich um Leih und Seel' gebracht.

Für
K 4
Wol manchem waͤſſerte der Mund,
Doch mancher ward geprelt.
Denn, Herr, Gott ſey bei uns! Ein Hund
Bewacht das ſchoͤne Geld.
Ein ſchwarzer Hund, die Zaͤhne blos,
Mit Feueraugen, tellergros!
Nur immer alle ſieben Jahr’
Laͤſt ſich ein Flaͤmchen ſehn.
Dann mag ein Bok, kolſchwarz von Haar,
Die Hebung wol beſtehn.
Um zwoͤlf Uhr in Walpurgis Nacht,
Wird der dem Unhold dargebracht.
Doch merk’ eins nur des Boͤſen Liſt!
Wo noch zum Ungeluͤk
Am Bok ein weiſſes Haͤrchen iſt,
Alsdann Ade! Genik!
Den Knif hat mancher nicht bedacht,
Und ſich um Leih und Seel’ gebracht.

Fuͤr
K 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0220" n="151"/>
            </l>
            <lg n="3">
              <l>Wol manchem wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erte der Mund,</l><lb/>
              <l>Doch mancher ward geprelt.</l><lb/>
              <l>Denn, Herr, Gott &#x017F;ey bei uns! Ein Hund</l><lb/>
              <l>Bewacht das &#x017F;cho&#x0364;ne Geld.</l><lb/>
              <l>Ein &#x017F;chwarzer Hund, die Za&#x0364;hne blos,</l><lb/>
              <l>Mit Feueraugen, tellergros!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Nur immer alle &#x017F;ieben Jahr&#x2019;</l><lb/>
              <l>La&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich ein Fla&#x0364;mchen &#x017F;ehn.</l><lb/>
              <l>Dann mag ein Bok, kol&#x017F;chwarz von Haar,</l><lb/>
              <l>Die Hebung wol be&#x017F;tehn.</l><lb/>
              <l>Um zwo&#x0364;lf Uhr in Walpurgis Nacht,</l><lb/>
              <l>Wird der dem Unhold dargebracht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Doch merk&#x2019; eins nur des Bo&#x0364;&#x017F;en Li&#x017F;t!</l><lb/>
              <l>Wo noch zum Ungelu&#x0364;k</l><lb/>
              <l>Am Bok ein wei&#x017F;&#x017F;es Ha&#x0364;rchen i&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Alsdann Ade! Genik!</l><lb/>
              <l>Den Knif hat mancher nicht bedacht,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;ich um Leih und Seel&#x2019; gebracht.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">K 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Fu&#x0364;r</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0220] Wol manchem waͤſſerte der Mund, Doch mancher ward geprelt. Denn, Herr, Gott ſey bei uns! Ein Hund Bewacht das ſchoͤne Geld. Ein ſchwarzer Hund, die Zaͤhne blos, Mit Feueraugen, tellergros! Nur immer alle ſieben Jahr’ Laͤſt ſich ein Flaͤmchen ſehn. Dann mag ein Bok, kolſchwarz von Haar, Die Hebung wol beſtehn. Um zwoͤlf Uhr in Walpurgis Nacht, Wird der dem Unhold dargebracht. Doch merk’ eins nur des Boͤſen Liſt! Wo noch zum Ungeluͤk Am Bok ein weiſſes Haͤrchen iſt, Alsdann Ade! Genik! Den Knif hat mancher nicht bedacht, Und ſich um Leih und Seel’ gebracht. Fuͤr K 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/220
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/220>, abgerufen am 24.11.2024.