Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Allein, wer so viel frist, der mus, Mit Gunst! auch viel hofiren, Drum möchte Juno vol Verdrus, Ihm oft den Steis verschnüren. Dagegen kan ihr Pfauenpaar Sie desto bas erfreuen; Doch schmälet Zeus, und dies ist wahr, Daß sie abscheulich schreien. Mit Täubchen kürzt an ihrem Plaz' Sich Cypria die Stunden. Ihr Knab läst flattern einen Spaz, An langen Zwirn gebunden. Minerva kömt durch ihre Gunst Noch dem Olymp zu Statten: Denn ihre Eule fängt mit Kunst Die Himmelsmäus' und Ratten. Apoll
Allein, wer ſo viel friſt, der mus, Mit Gunſt! auch viel hofiren, Drum moͤchte Juno vol Verdrus, Ihm oft den Steis verſchnuͤren. Dagegen kan ihr Pfauenpaar Sie deſto bas erfreuen; Doch ſchmaͤlet Zeus, und dies iſt wahr, Daß ſie abſcheulich ſchreien. Mit Taͤubchen kuͤrzt an ihrem Plaz’ Sich Cypria die Stunden. Ihr Knab laͤſt flattern einen Spaz, An langen Zwirn gebunden. Minerva koͤmt durch ihre Gunſt Noch dem Olymp zu Statten: Denn ihre Eule faͤngt mit Kunſt Die Himmelsmaͤuſ’ und Ratten. Apoll
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Allein, wer ſo viel friſt, der mus,
Mit Gunſt! auch viel hofiren,
Drum moͤchte Juno vol Verdrus,
Ihm oft den Steis verſchnuͤren.
Dagegen kan ihr Pfauenpaar
Sie deſto bas erfreuen;
Doch ſchmaͤlet Zeus, und dies iſt wahr,
Daß ſie abſcheulich ſchreien.
Mit Taͤubchen kuͤrzt an ihrem Plaz’
Sich Cypria die Stunden.
Ihr Knab laͤſt flattern einen Spaz,
An langen Zwirn gebunden.
Minerva koͤmt durch ihre Gunſt
Noch dem Olymp zu Statten:
Denn ihre Eule faͤngt mit Kunſt
Die Himmelsmaͤuſ’ und Ratten.
Apoll
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