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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Ich bin gar ein armer Wicht,
Bin die feigste Memme,
Halten Durst und Hungerqual
Mich in Angst und Klemme.
Schon ein Knäbchen schüttelt mich,
Was ich auch mich stemme.
Einem Riesen halt' ich Stand,
Wann ich zech' und schlemme.
Aechter Wein ist ächtes Oel
Zur Verstandeslampe;
Giebt der Seele Kraft und Schwung
Bis zum Sternenkampe.
Wiz und Weisheit dunsten auf
Aus gefülter Wampe.
Bas glükt Harfenspiel und Sang,
Wann ich brav schlampampe.

Nüch-
T 3
Ich bin gar ein armer Wicht,
Bin die feigſte Memme,
Halten Durſt und Hungerqual
Mich in Angſt und Klemme.
Schon ein Knaͤbchen ſchuͤttelt mich,
Was ich auch mich ſtemme.
Einem Rieſen halt’ ich Stand,
Wann ich zech’ und ſchlemme.
Aechter Wein iſt aͤchtes Oel
Zur Verſtandeslampe;
Giebt der Seele Kraft und Schwung
Bis zum Sternenkampe.
Wiz und Weisheit dunſten auf
Aus gefuͤlter Wampe.
Bas gluͤkt Harfenſpiel und Sang,
Wann ich brav ſchlampampe.

Nuͤch-
T 3
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[293/0370] Ich bin gar ein armer Wicht, Bin die feigſte Memme, Halten Durſt und Hungerqual Mich in Angſt und Klemme. Schon ein Knaͤbchen ſchuͤttelt mich, Was ich auch mich ſtemme. Einem Rieſen halt’ ich Stand, Wann ich zech’ und ſchlemme. Aechter Wein iſt aͤchtes Oel Zur Verſtandeslampe; Giebt der Seele Kraft und Schwung Bis zum Sternenkampe. Wiz und Weisheit dunſten auf Aus gefuͤlter Wampe. Bas gluͤkt Harfenſpiel und Sang, Wann ich brav ſchlampampe. Nuͤch- T 3

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/370>, abgerufen am 24.11.2024.