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[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.

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selbst anrankte. Nun kletterte ich ge-
trost nach dem Monde empor, wo ich
auch glücklich anlangte. Es war ein
ziemlich mühseliges Stückchen Arbeit,
meine silberne Axt an einem Orte wie-
der zu finden, wo alle andere Dinge
gleichfalls wie Silber glänzten. End-
lich aber fand ich sie doch auf einem
Haufen von Spreu und Häckerling. Nun
wollte ich wieder zurückkehren, aber ach!
die Sonnenhitze hatte indessen meine
Bohne aufgetrocknet, so daß daran
schlechterdings nicht wieder herabzusteigen
war. Was war nun zu thun? -- Ich
flocht mir einen Strick von dem Häcker-
linge, so lang ich ihn nur immer machen
konnte. Diesen befestigte ich an eines
von des Mondes Hörnern und ließ mich
daran herunter. Mit der linken Hand
hielt ich mich fest und in der rechten führte
ich neine Axt. So wie ich nun eine
Strcke hinunter geglitten war, so hieb
ich inmer das überflüßige Stück über
mir ab, und knüpfte dasselbe unten wieder

an,
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ſelbſt anrankte. Nun kletterte ich ge-
troſt nach dem Monde empor, wo ich
auch gluͤcklich anlangte. Es war ein
ziemlich muͤhſeliges Stuͤckchen Arbeit,
meine ſilberne Axt an einem Orte wie-
der zu finden, wo alle andere Dinge
gleichfalls wie Silber glaͤnzten. End-
lich aber fand ich ſie doch auf einem
Haufen von Spreu und Haͤckerling. Nun
wollte ich wieder zuruͤckkehren, aber ach!
die Sonnenhitze hatte indeſſen meine
Bohne aufgetrocknet, ſo daß daran
ſchlechterdings nicht wieder herabzuſteigen
war. Was war nun zu thun? — Ich
flocht mir einen Strick von dem Haͤcker-
linge, ſo lang ich ihn nur immer machen
konnte. Dieſen befeſtigte ich an eines
von des Mondes Hoͤrnern und ließ mich
daran herunter. Mit der linken Hand
hielt ich mich feſt und in der rechten fuͤhrte
ich neine Axt. So wie ich nun eine
Strcke hinunter geglitten war, ſo hieb
ich inmer das uͤberfluͤßige Stuͤck uͤber
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[57/0074] ſelbſt anrankte. Nun kletterte ich ge- troſt nach dem Monde empor, wo ich auch gluͤcklich anlangte. Es war ein ziemlich muͤhſeliges Stuͤckchen Arbeit, meine ſilberne Axt an einem Orte wie- der zu finden, wo alle andere Dinge gleichfalls wie Silber glaͤnzten. End- lich aber fand ich ſie doch auf einem Haufen von Spreu und Haͤckerling. Nun wollte ich wieder zuruͤckkehren, aber ach! die Sonnenhitze hatte indeſſen meine Bohne aufgetrocknet, ſo daß daran ſchlechterdings nicht wieder herabzuſteigen war. Was war nun zu thun? — Ich flocht mir einen Strick von dem Haͤcker- linge, ſo lang ich ihn nur immer machen konnte. Dieſen befeſtigte ich an eines von des Mondes Hoͤrnern und ließ mich daran herunter. Mit der linken Hand hielt ich mich feſt und in der rechten fuͤhrte ich neine Axt. So wie ich nun eine Strcke hinunter geglitten war, ſo hieb ich inmer das uͤberfluͤßige Stuͤck uͤber mir ab, und knuͤpfte daſſelbe unten wieder an, D 5

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Zitationshilfe: [Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786/74>, abgerufen am 04.12.2024.