Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.1. Buch. Vom Gelde. Summe auf ihn gezogen habe, oder ziehen wolle.Bei Wechseln von geringem Belauf unterbleibt dies zwar. Dann aber muß auf dem Wechsel ausgedrükt werden, daß kein Advis erfolgen werde. Ist die- ser versprochen und erfolgt nicht, so liegt darin allein schon ein gültiger Grund zur Nichtbezahlung und deren Folge, dem Protest. Aber die Indossaten sehen in manchem Fall nur die einfache Handschrift ihres Vormanns. Daher sind der Exempel von verfälsch- ten Indossamenten weit mehr, als der von verfälsch- ten Wechseln. Die Acceptation ist eine der ernsthaf- testen Handlungen bei den Wechseln. Aber der Um- stand, daß diese so oft auf einem besondern Exemplar geschicht, und die Frist, welche zwischen derselben und der Bezahlung verläuft, veranlaßt manchen Mißbrauch. Diese haben sich insonderheit in Frank- reich so sehr gehäuft, daß bei einem französischen Wechsel nur wenig Rüksicht auf die Acceptation ge- nommen werden kann. Man sehe davon mein Memoire sur les Abus, qui se sont introduits en France dans les affaires de Change, in dem vierten Stük des zweiten Bandes unserer Hand- lungs-Bibliothek. Die Begünstigung solcher trokkenen Wechsel, die 1. Buch. Vom Gelde. Summe auf ihn gezogen habe, oder ziehen wolle.Bei Wechſeln von geringem Belauf unterbleibt dies zwar. Dann aber muß auf dem Wechſel ausgedruͤkt werden, daß kein Advis erfolgen werde. Iſt die- ſer verſprochen und erfolgt nicht, ſo liegt darin allein ſchon ein guͤltiger Grund zur Nichtbezahlung und deren Folge, dem Proteſt. Aber die Indoſſaten ſehen in manchem Fall nur die einfache Handſchrift ihres Vormanns. Daher ſind der Exempel von verfaͤlſch- ten Indoſſamenten weit mehr, als der von verfaͤlſch- ten Wechſeln. Die Acceptation iſt eine der ernſthaf- teſten Handlungen bei den Wechſeln. Aber der Um- ſtand, daß dieſe ſo oft auf einem beſondern Exemplar geſchicht, und die Friſt, welche zwiſchen derſelben und der Bezahlung verlaͤuft, veranlaßt manchen Mißbrauch. Dieſe haben ſich inſonderheit in Frank- reich ſo ſehr gehaͤuft, daß bei einem franzoͤſiſchen Wechſel nur wenig Ruͤkſicht auf die Acceptation ge- nommen werden kann. Man ſehe davon mein Memoire ſur les Abus, qui ſe ſont introduits en France dans les affaires de Change, in dem vierten Stuͤk des zweiten Bandes unſerer Hand- lungs-Bibliothek. Die Beguͤnſtigung ſolcher trokkenen Wechſel, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0132" n="110"/><fw place="top" type="header">1. Buch. Vom Gelde.</fw><lb/> Summe auf ihn gezogen habe, oder ziehen wolle.<lb/> Bei Wechſeln von geringem Belauf unterbleibt dies<lb/> zwar. Dann aber muß auf dem Wechſel ausgedruͤkt<lb/> werden, daß kein Advis erfolgen werde. Iſt die-<lb/> ſer verſprochen und erfolgt nicht, ſo liegt darin allein<lb/> ſchon ein guͤltiger Grund zur Nichtbezahlung und<lb/> deren Folge, dem Proteſt. Aber die Indoſſaten ſehen<lb/> in manchem Fall nur die einfache Handſchrift ihres<lb/> Vormanns. Daher ſind der Exempel von verfaͤlſch-<lb/> ten Indoſſamenten weit mehr, als der von verfaͤlſch-<lb/> ten Wechſeln. Die Acceptation iſt eine der ernſthaf-<lb/> teſten Handlungen bei den Wechſeln. Aber der Um-<lb/> ſtand, daß dieſe ſo oft auf einem beſondern Exemplar<lb/> geſchicht, und die Friſt, welche zwiſchen derſelben<lb/> und der Bezahlung verlaͤuft, veranlaßt manchen<lb/> Mißbrauch. Dieſe haben ſich inſonderheit in Frank-<lb/> reich ſo ſehr gehaͤuft, daß bei einem franzoͤſiſchen<lb/> Wechſel nur wenig Ruͤkſicht auf die Acceptation ge-<lb/> nommen werden kann. Man ſehe davon mein<lb/><hi rendition="#aq">Memoire ſur les Abus, qui ſe ſont introduits<lb/> en France dans les affaires de Change,</hi> in dem<lb/> vierten Stuͤk des zweiten Bandes unſerer <hi rendition="#g">Hand-<lb/> lungs-Bibliothek</hi>.</p><lb/> <p>Die Beguͤnſtigung ſolcher trokkenen Wechſel, die<lb/> nicht durch die Handlung veranlaßt werden, bringt<lb/> gleichfall viel unrichtiges in die Wechſel-Ordnung,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0132]
1. Buch. Vom Gelde.
Summe auf ihn gezogen habe, oder ziehen wolle.
Bei Wechſeln von geringem Belauf unterbleibt dies
zwar. Dann aber muß auf dem Wechſel ausgedruͤkt
werden, daß kein Advis erfolgen werde. Iſt die-
ſer verſprochen und erfolgt nicht, ſo liegt darin allein
ſchon ein guͤltiger Grund zur Nichtbezahlung und
deren Folge, dem Proteſt. Aber die Indoſſaten ſehen
in manchem Fall nur die einfache Handſchrift ihres
Vormanns. Daher ſind der Exempel von verfaͤlſch-
ten Indoſſamenten weit mehr, als der von verfaͤlſch-
ten Wechſeln. Die Acceptation iſt eine der ernſthaf-
teſten Handlungen bei den Wechſeln. Aber der Um-
ſtand, daß dieſe ſo oft auf einem beſondern Exemplar
geſchicht, und die Friſt, welche zwiſchen derſelben
und der Bezahlung verlaͤuft, veranlaßt manchen
Mißbrauch. Dieſe haben ſich inſonderheit in Frank-
reich ſo ſehr gehaͤuft, daß bei einem franzoͤſiſchen
Wechſel nur wenig Ruͤkſicht auf die Acceptation ge-
nommen werden kann. Man ſehe davon mein
Memoire ſur les Abus, qui ſe ſont introduits
en France dans les affaires de Change, in dem
vierten Stuͤk des zweiten Bandes unſerer Hand-
lungs-Bibliothek.
Die Beguͤnſtigung ſolcher trokkenen Wechſel, die
nicht durch die Handlung veranlaßt werden, bringt
gleichfall viel unrichtiges in die Wechſel-Ordnung,
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