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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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Cap. 6. Von den Wechseln.
und mit starken Geldkräften treiben. Dadurch hat
Holland bis zu unsern Zeiten sich in den Besiz grosser
Vorteile im Wechselhandel gesezt. Der Gang seiner
Seefahrt sezte es sonst in den Stand, die Baar-
schaften
, mit welchen Spanien seine Handels schulden
mit Deutschland saldirt, an sich zu ziehen. Ham-
burg, und durch dasselbe ein grosser Teil Deutsch-
lands, mußte daher seine Bezahlung sonst durch
Wechsel suchen, welche in Holland zahlbar waren.
Da Polen und Rußland in der Handels-Balanz mit
dem übrigen Europa überhaupt gewinnen, so haben
seit langer Zeit dessen Banker grosse Summen dort-
hin geschikt, um andern Nationen Tratten dorthin
abgeben zu können. Der Staat erleichtert ihnen die-
ses durch Erlaubung und Veranstaltung einer äusserst
wolfeilen Ausmünzung der Holländischen Ducaten
und der Alberts-Tahler. Ich kann mir nicht vor-
sezen hierüber alles zu sagen, sondern behalte ein
mehreres den Zusäzen vor.

§. 38.

Grosse Staaten können viele Handelsplätze ha-
ben, deren jeder einen besondern Zweig der Handlung
zwar lebhaft treibt, die aber dadurch in so verschie-
dene Verhältnisse mit dem Auslande kommen, daß
einer oft und viel zu bezahlen, der andere aber desto
mehr zu fodern hat. So sind z. B. in England die

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Cap. 6. Von den Wechſeln.
und mit ſtarken Geldkraͤften treiben. Dadurch hat
Holland bis zu unſern Zeiten ſich in den Beſiz groſſer
Vorteile im Wechſelhandel geſezt. Der Gang ſeiner
Seefahrt ſezte es ſonſt in den Stand, die Baar-
ſchaften
, mit welchen Spanien ſeine Handels ſchulden
mit Deutſchland ſaldirt, an ſich zu ziehen. Ham-
burg, und durch daſſelbe ein groſſer Teil Deutſch-
lands, mußte daher ſeine Bezahlung ſonſt durch
Wechſel ſuchen, welche in Holland zahlbar waren.
Da Polen und Rußland in der Handels-Balanz mit
dem uͤbrigen Europa uͤberhaupt gewinnen, ſo haben
ſeit langer Zeit deſſen Banker groſſe Summen dort-
hin geſchikt, um andern Nationen Tratten dorthin
abgeben zu koͤnnen. Der Staat erleichtert ihnen die-
ſes durch Erlaubung und Veranſtaltung einer aͤuſſerſt
wolfeilen Ausmuͤnzung der Hollaͤndiſchen Ducaten
und der Alberts-Tahler. Ich kann mir nicht vor-
ſezen hieruͤber alles zu ſagen, ſondern behalte ein
mehreres den Zuſaͤzen vor.

§. 38.

Groſſe Staaten koͤnnen viele Handelsplaͤtze ha-
ben, deren jeder einen beſondern Zweig der Handlung
zwar lebhaft treibt, die aber dadurch in ſo verſchie-
dene Verhaͤltniſſe mit dem Auslande kommen, daß
einer oft und viel zu bezahlen, der andere aber deſto
mehr zu fodern hat. So ſind z. B. in England die

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[115/0137] Cap. 6. Von den Wechſeln. und mit ſtarken Geldkraͤften treiben. Dadurch hat Holland bis zu unſern Zeiten ſich in den Beſiz groſſer Vorteile im Wechſelhandel geſezt. Der Gang ſeiner Seefahrt ſezte es ſonſt in den Stand, die Baar- ſchaften, mit welchen Spanien ſeine Handels ſchulden mit Deutſchland ſaldirt, an ſich zu ziehen. Ham- burg, und durch daſſelbe ein groſſer Teil Deutſch- lands, mußte daher ſeine Bezahlung ſonſt durch Wechſel ſuchen, welche in Holland zahlbar waren. Da Polen und Rußland in der Handels-Balanz mit dem uͤbrigen Europa uͤberhaupt gewinnen, ſo haben ſeit langer Zeit deſſen Banker groſſe Summen dort- hin geſchikt, um andern Nationen Tratten dorthin abgeben zu koͤnnen. Der Staat erleichtert ihnen die- ſes durch Erlaubung und Veranſtaltung einer aͤuſſerſt wolfeilen Ausmuͤnzung der Hollaͤndiſchen Ducaten und der Alberts-Tahler. Ich kann mir nicht vor- ſezen hieruͤber alles zu ſagen, ſondern behalte ein mehreres den Zuſaͤzen vor. §. 38. Groſſe Staaten koͤnnen viele Handelsplaͤtze ha- ben, deren jeder einen beſondern Zweig der Handlung zwar lebhaft treibt, die aber dadurch in ſo verſchie- dene Verhaͤltniſſe mit dem Auslande kommen, daß einer oft und viel zu bezahlen, der andere aber deſto mehr zu fodern hat. So ſind z. B. in England die H 2

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/137>, abgerufen am 21.11.2024.