Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 6. Von den Wechseln. Nürnberg; aber seit manchen Jahren ohne Zahlen.Nicht als wenn es an wechselseitigem Gewerbe auf alle diese Pläzze ganz fehlte. Denn wie groß ist nicht der Handel zwischen Sachsen und Hamburg! Aber mit einigen derselben ist nichts, als in der Messe zu schaffen. Andre machen ihre Remessen durch Wechsel entfernter Staaten und Handelspläzze. Dafür aber kann auch der Hamburger keinen Wechsel auf einen Schuldner, den er in einem dieser Orte hat, trassiren, sondern muß dessen Remesse gedul- tig abwarten. §. 42. Ich bin etwas lange bei der Erläuterung dieser Cap. 6. Von den Wechſeln. Nuͤrnberg; aber ſeit manchen Jahren ohne Zahlen.Nicht als wenn es an wechſelſeitigem Gewerbe auf alle dieſe Plaͤzze ganz fehlte. Denn wie groß iſt nicht der Handel zwiſchen Sachſen und Hamburg! Aber mit einigen derſelben iſt nichts, als in der Meſſe zu ſchaffen. Andre machen ihre Remeſſen durch Wechſel entfernter Staaten und Handelsplaͤzze. Dafuͤr aber kann auch der Hamburger keinen Wechſel auf einen Schuldner, den er in einem dieſer Orte hat, traſſiren, ſondern muß deſſen Remeſſe gedul- tig abwarten. §. 42. Ich bin etwas lange bei der Erlaͤuterung dieſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0143" n="121"/><fw place="top" type="header">Cap. 6. Von den Wechſeln.</fw><lb/> Nuͤrnberg; aber ſeit manchen Jahren ohne Zahlen.<lb/> Nicht als wenn es an wechſelſeitigem Gewerbe auf<lb/> alle dieſe Plaͤzze ganz fehlte. Denn wie groß iſt<lb/> nicht der Handel zwiſchen Sachſen und Hamburg!<lb/> Aber mit einigen derſelben iſt nichts, als in der Meſſe<lb/> zu ſchaffen. Andre machen ihre Remeſſen durch<lb/> Wechſel entfernter Staaten und Handelsplaͤzze.<lb/> Dafuͤr aber kann auch der Hamburger keinen Wechſel<lb/> auf einen Schuldner, den er in einem dieſer Orte<lb/> hat, traſſiren, ſondern muß deſſen Remeſſe gedul-<lb/> tig abwarten.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 42.</head><lb/> <p>Ich bin etwas lange bei der Erlaͤuterung dieſer<lb/> Schwierigkeiten im Wechſelhandel verweilt, weil ich<lb/> glaube, ſie ſei fuͤr viele dienlich, welche ſo leicht<lb/> glauben, mit Wechſelbriefen koͤnne man allenthalben<lb/> hinreichen, und der Kaufmann koͤnne, wenn er<lb/> wolle, eine jede Schuld durch Wechſel einziehen,<lb/> wenn nur ſein Schuldner zahlfaͤhig iſt. Ich habe<lb/> von den Schwierigkeiten, welche daraus fuͤr den<lb/> Hamburgiſchen Handel insbeſondre entſtehen, in<lb/> meinen <hi rendition="#g">kleinen Schriften von der Hand-<lb/> lung</hi>, Seite 455 ff. mehr geſagt, ohne jedoch die<lb/> Sache zu erſchoͤpfen. Eben aus dieſen Schwierig-<lb/> keiten entſtehen den Bankern anderer Deutſchen<lb/> Staͤdte Vorteile, die ſie ſo reich machen, und<lb/> welche der Kaufmann ihm laſſen muß, der ſich<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0143]
Cap. 6. Von den Wechſeln.
Nuͤrnberg; aber ſeit manchen Jahren ohne Zahlen.
Nicht als wenn es an wechſelſeitigem Gewerbe auf
alle dieſe Plaͤzze ganz fehlte. Denn wie groß iſt
nicht der Handel zwiſchen Sachſen und Hamburg!
Aber mit einigen derſelben iſt nichts, als in der Meſſe
zu ſchaffen. Andre machen ihre Remeſſen durch
Wechſel entfernter Staaten und Handelsplaͤzze.
Dafuͤr aber kann auch der Hamburger keinen Wechſel
auf einen Schuldner, den er in einem dieſer Orte
hat, traſſiren, ſondern muß deſſen Remeſſe gedul-
tig abwarten.
§. 42.
Ich bin etwas lange bei der Erlaͤuterung dieſer
Schwierigkeiten im Wechſelhandel verweilt, weil ich
glaube, ſie ſei fuͤr viele dienlich, welche ſo leicht
glauben, mit Wechſelbriefen koͤnne man allenthalben
hinreichen, und der Kaufmann koͤnne, wenn er
wolle, eine jede Schuld durch Wechſel einziehen,
wenn nur ſein Schuldner zahlfaͤhig iſt. Ich habe
von den Schwierigkeiten, welche daraus fuͤr den
Hamburgiſchen Handel insbeſondre entſtehen, in
meinen kleinen Schriften von der Hand-
lung, Seite 455 ff. mehr geſagt, ohne jedoch die
Sache zu erſchoͤpfen. Eben aus dieſen Schwierig-
keiten entſtehen den Bankern anderer Deutſchen
Staͤdte Vorteile, die ſie ſo reich machen, und
welche der Kaufmann ihm laſſen muß, der ſich
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