Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.2 Buch. Von dem Waarenhandel. besser, als in andern Jahren, in Folge des trocknenSommers. Bei dem Korn, das auf Flüssen zuge- führt wird, ist ein Betrug zu fürchten, der nicht bei demjenigen Statt hat, das auf der Axe oder über See kömmt, nämlich, daß diebische Schiffsleute es an- feuchten, um ihm das Maas und Gewichte des von ihnen gestohlnen und am Lande verkauften Korns wieder zu geben. Das Holz ist zwar eine sehr rohe Waare. Aber §. 17. 4) Das Willkühr der Menschen und ihre Ge- 2 Buch. Von dem Waarenhandel. beſſer, als in andern Jahren, in Folge des trocknenSommers. Bei dem Korn, das auf Fluͤſſen zuge- fuͤhrt wird, iſt ein Betrug zu fuͤrchten, der nicht bei demjenigen Statt hat, das auf der Axe oder uͤber See koͤmmt, naͤmlich, daß diebiſche Schiffsleute es an- feuchten, um ihm das Maas und Gewichte des von ihnen geſtohlnen und am Lande verkauften Korns wieder zu geben. Das Holz iſt zwar eine ſehr rohe Waare. Aber §. 17. 4) Das Willkuͤhr der Menſchen und ihre Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0164" n="142"/><fw place="top" type="header">2 Buch. Von dem Waarenhandel.</fw><lb/> beſſer, als in andern Jahren, in Folge des trocknen<lb/> Sommers. Bei dem Korn, das auf Fluͤſſen zuge-<lb/> fuͤhrt wird, iſt ein Betrug zu fuͤrchten, der nicht bei<lb/> demjenigen Statt hat, das auf der Axe oder uͤber See<lb/> koͤmmt, naͤmlich, daß diebiſche Schiffsleute es an-<lb/> feuchten, um ihm das Maas und Gewichte des von<lb/> ihnen geſtohlnen und am Lande verkauften Korns<lb/> wieder zu geben.</p><lb/> <p>Das Holz iſt zwar eine ſehr rohe Waare. Aber<lb/> der muß viel und lange mit Holz umgegangen ſein,<lb/> der eine gute Holzkenntnis erlangt hat. Auch das<lb/> beſte Holz wird ſchlechter und ſchwaͤcher, wenn es<lb/> gefloͤst iſt, und oft nicht allenthalben unter allen<lb/> Umſtaͤnden verkaͤuflich. In England wendet man<lb/> kein gefloͤstes Holz zu Kriegsſchiffen an. Ein Wa-<lb/> terman auf der Themſe ſagte mir, daß das Boot,<lb/> mit welchem er ſein Brod verdiene, ganz von Eng-<lb/> liſchem Eichenholz, und die Bretter deſſelben nur<lb/> ⅜ Zoll dick ſein, von Hamburgiſchem Holze aber einen<lb/> Zoll dick genommen werden muͤſſen. Von der Vor-<lb/> arbeit an Holzwaaren habe ich oben §. 8. etwas<lb/> geſagt.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 17.</head><lb/> <p>4) Das Willkuͤhr der Menſchen und ihre Ge-<lb/> woͤhnung an den Verbrauch von Waaren einer ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [142/0164]
2 Buch. Von dem Waarenhandel.
beſſer, als in andern Jahren, in Folge des trocknen
Sommers. Bei dem Korn, das auf Fluͤſſen zuge-
fuͤhrt wird, iſt ein Betrug zu fuͤrchten, der nicht bei
demjenigen Statt hat, das auf der Axe oder uͤber See
koͤmmt, naͤmlich, daß diebiſche Schiffsleute es an-
feuchten, um ihm das Maas und Gewichte des von
ihnen geſtohlnen und am Lande verkauften Korns
wieder zu geben.
Das Holz iſt zwar eine ſehr rohe Waare. Aber
der muß viel und lange mit Holz umgegangen ſein,
der eine gute Holzkenntnis erlangt hat. Auch das
beſte Holz wird ſchlechter und ſchwaͤcher, wenn es
gefloͤst iſt, und oft nicht allenthalben unter allen
Umſtaͤnden verkaͤuflich. In England wendet man
kein gefloͤstes Holz zu Kriegsſchiffen an. Ein Wa-
terman auf der Themſe ſagte mir, daß das Boot,
mit welchem er ſein Brod verdiene, ganz von Eng-
liſchem Eichenholz, und die Bretter deſſelben nur
⅜ Zoll dick ſein, von Hamburgiſchem Holze aber einen
Zoll dick genommen werden muͤſſen. Von der Vor-
arbeit an Holzwaaren habe ich oben §. 8. etwas
geſagt.
§. 17.
4) Das Willkuͤhr der Menſchen und ihre Ge-
woͤhnung an den Verbrauch von Waaren einer ge-
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