Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.3. Buch. Verschiedene Arten der Handl. durch in demselben erhielten, fiel es ihnen nicht ein,öffentliche Companien auf diese Handlung zu errich- ten. Als den Holländern am Ende des sechzehnten Jahrhunderts der Muht entstand, sich in diese Hand- lung einzudrängen, geschah dies anfangs durch ver- einte Kräfte kleiner Societäten mehrerer Kaufleute. Weil aber diese Unternehmung mit Kriegesgewalt verbunden sein mußte, deren Kosten für jede dieser kleinen Societäten zu hoch stiegen, so vereinten sich dieselben im Jahr 1602 in Eine grosse Companie, deren Fond doch nur aus 6,459840 Holl. Gulden bestand. So klein dieser, auch in damaligen Zeiten, für eine zu Kriegesunternehmungen genötigte Hand- lungscompanie war, so sehr gelang es ihr in den- selben aus Ursachen, die man §. 24 meiner Abhandl. von den grossen Handlungs-Companien nachlesen kann. Dieser Erfolg machte einen grossen Eindruck bei allen Regenten und Freistaaten Euro- pens. Die erste Folge davon war, daß man die Indische Handlung als eine solche ansah, welche zu betreiben kein ander Mittel, als die Errichtung einer grossen Handlungs-Companie wäre. Aber, als in spätern Zeiten der Gedanke mehr und mehr rege ward, in handlungslosen Staaten Geschäfte, welche diesel- ben bis dahin nicht kannten, entstehen zu machen, so sah man noch immer auf das so groß scheinende Glük jener Holländischen Companie zurük; und so 3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl. durch in demſelben erhielten, fiel es ihnen nicht ein,oͤffentliche Companien auf dieſe Handlung zu errich- ten. Als den Hollaͤndern am Ende des ſechzehnten Jahrhunderts der Muht entſtand, ſich in dieſe Hand- lung einzudraͤngen, geſchah dies anfangs durch ver- einte Kraͤfte kleiner Societaͤten mehrerer Kaufleute. Weil aber dieſe Unternehmung mit Kriegesgewalt verbunden ſein mußte, deren Koſten fuͤr jede dieſer kleinen Societaͤten zu hoch ſtiegen, ſo vereinten ſich dieſelben im Jahr 1602 in Eine groſſe Companie, deren Fond doch nur aus 6,459840 Holl. Gulden beſtand. So klein dieſer, auch in damaligen Zeiten, fuͤr eine zu Kriegesunternehmungen genoͤtigte Hand- lungscompanie war, ſo ſehr gelang es ihr in den- ſelben aus Urſachen, die man §. 24 meiner Abhandl. von den groſſen Handlungs-Companien nachleſen kann. Dieſer Erfolg machte einen groſſen Eindruck bei allen Regenten und Freiſtaaten Euro- pens. Die erſte Folge davon war, daß man die Indiſche Handlung als eine ſolche anſah, welche zu betreiben kein ander Mittel, als die Errichtung einer groſſen Handlungs-Companie waͤre. Aber, als in ſpaͤtern Zeiten der Gedanke mehr und mehr rege ward, in handlungsloſen Staaten Geſchaͤfte, welche dieſel- ben bis dahin nicht kannten, entſtehen zu machen, ſo ſah man noch immer auf das ſo groß ſcheinende Gluͤk jener Hollaͤndiſchen Companie zuruͤk; und ſo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0276" n="254"/><fw place="top" type="header">3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.</fw><lb/> durch in demſelben erhielten, fiel es ihnen nicht ein,<lb/> oͤffentliche Companien auf dieſe Handlung zu errich-<lb/> ten. Als den Hollaͤndern am Ende des ſechzehnten<lb/> Jahrhunderts der Muht entſtand, ſich in dieſe Hand-<lb/> lung einzudraͤngen, geſchah dies anfangs durch ver-<lb/> einte Kraͤfte kleiner Societaͤten mehrerer Kaufleute.<lb/> Weil aber dieſe Unternehmung mit Kriegesgewalt<lb/> verbunden ſein mußte, deren Koſten fuͤr jede dieſer<lb/> kleinen Societaͤten zu hoch ſtiegen, ſo vereinten ſich<lb/> dieſelben im Jahr 1602 in Eine groſſe Companie,<lb/> deren Fond doch nur aus 6,459840 Holl. Gulden<lb/> beſtand. So klein dieſer, auch in damaligen Zeiten,<lb/> fuͤr eine zu Kriegesunternehmungen genoͤtigte Hand-<lb/> lungscompanie war, ſo ſehr gelang es ihr in den-<lb/> ſelben aus Urſachen, die man §. 24 meiner Abhandl.<lb/><hi rendition="#g">von den groſſen Handlungs-Companien</hi><lb/> nachleſen kann. Dieſer Erfolg machte einen groſſen<lb/> Eindruck bei allen Regenten und Freiſtaaten Euro-<lb/> pens. Die erſte Folge davon war, daß man die<lb/> Indiſche Handlung als eine ſolche anſah, welche zu<lb/> betreiben kein ander Mittel, als die Errichtung einer<lb/> groſſen Handlungs-Companie waͤre. Aber, als in<lb/> ſpaͤtern Zeiten der Gedanke mehr und mehr rege ward,<lb/> in handlungsloſen Staaten Geſchaͤfte, welche dieſel-<lb/> ben bis dahin nicht kannten, entſtehen zu machen,<lb/> ſo ſah man noch immer auf das ſo groß ſcheinende<lb/> Gluͤk jener Hollaͤndiſchen Companie zuruͤk; und ſo<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [254/0276]
3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.
durch in demſelben erhielten, fiel es ihnen nicht ein,
oͤffentliche Companien auf dieſe Handlung zu errich-
ten. Als den Hollaͤndern am Ende des ſechzehnten
Jahrhunderts der Muht entſtand, ſich in dieſe Hand-
lung einzudraͤngen, geſchah dies anfangs durch ver-
einte Kraͤfte kleiner Societaͤten mehrerer Kaufleute.
Weil aber dieſe Unternehmung mit Kriegesgewalt
verbunden ſein mußte, deren Koſten fuͤr jede dieſer
kleinen Societaͤten zu hoch ſtiegen, ſo vereinten ſich
dieſelben im Jahr 1602 in Eine groſſe Companie,
deren Fond doch nur aus 6,459840 Holl. Gulden
beſtand. So klein dieſer, auch in damaligen Zeiten,
fuͤr eine zu Kriegesunternehmungen genoͤtigte Hand-
lungscompanie war, ſo ſehr gelang es ihr in den-
ſelben aus Urſachen, die man §. 24 meiner Abhandl.
von den groſſen Handlungs-Companien
nachleſen kann. Dieſer Erfolg machte einen groſſen
Eindruck bei allen Regenten und Freiſtaaten Euro-
pens. Die erſte Folge davon war, daß man die
Indiſche Handlung als eine ſolche anſah, welche zu
betreiben kein ander Mittel, als die Errichtung einer
groſſen Handlungs-Companie waͤre. Aber, als in
ſpaͤtern Zeiten der Gedanke mehr und mehr rege ward,
in handlungsloſen Staaten Geſchaͤfte, welche dieſel-
ben bis dahin nicht kannten, entſtehen zu machen,
ſo ſah man noch immer auf das ſo groß ſcheinende
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