Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.3. Buch. Verschiedene Arten der Handl. "sichtlichen Betruges, für Qualität und Güte der-"selben nicht mehr einstehe." Zuverlässige Makler sind bei einem solchen Han- In der erwähnten Coffe-Speculation gieng es 3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl. “ſichtlichen Betruges, fuͤr Qualitaͤt und Guͤte der-“ſelben nicht mehr einſtehe.“ Zuverlaͤſſige Makler ſind bei einem ſolchen Han- In der erwaͤhnten Coffe-Speculation gieng es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0306" n="284"/><fw place="top" type="header">3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.</fw><lb/> “ſichtlichen Betruges, fuͤr Qualitaͤt und Guͤte der-<lb/> “ſelben nicht mehr einſtehe.“</p><lb/> <p>Zuverlaͤſſige Makler ſind bei einem ſolchen Han-<lb/> del vorzuͤglich nohtwendig, und muͤſſen zum Beſten<lb/> ihres Principals ihn ſo ſchlieſſen, und alle noͤtige<lb/> Umſtaͤnde ſo anmerken, daß der Chicane, inſonder-<lb/> heit in Abſicht auf die Qualitaͤt der Waare, ſo wenig<lb/> Anlaß bleibt, als moͤglich.</p><lb/> <p>In der erwaͤhnten Coffe-Speculation gieng es<lb/> ſo ſchnell mit dem Kaufen und Verkaufen des Coffe<lb/> zu, daß auf die Proben wenig geachtet ward, die<lb/> auch von dem noch uͤber See erwarteten nicht einmal<lb/> gegeben werden konnten. Auch ward manche Partei<lb/> mehremal verkauft, ohne von deren Kaͤufern empfan-<lb/> gen zu werden. Es war genug, den Speicher an-<lb/> zuweiſen, wo die verkaufte Waare lag, und ſo<lb/> nahm der ganze Handel die Geſtalt eines Handels<lb/> auf Lieferung an. Als aber am Ende Novembers<lb/> die Nachrichten ſich aͤnderten, und die lezten Kaͤufer<lb/> endlich ihre am teuerſten gekaufte Waare empfangen<lb/> mußten, entſtand des Streitens uͤber deren Quali-<lb/> taͤt ſo viel, daß in den erſten acht Tagen bereits uͤber<lb/> zwanzig Klagen der Art bei den hieſigen Gerichten<lb/> anhaͤngig gemacht waren.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [284/0306]
3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.
“ſichtlichen Betruges, fuͤr Qualitaͤt und Guͤte der-
“ſelben nicht mehr einſtehe.“
Zuverlaͤſſige Makler ſind bei einem ſolchen Han-
del vorzuͤglich nohtwendig, und muͤſſen zum Beſten
ihres Principals ihn ſo ſchlieſſen, und alle noͤtige
Umſtaͤnde ſo anmerken, daß der Chicane, inſonder-
heit in Abſicht auf die Qualitaͤt der Waare, ſo wenig
Anlaß bleibt, als moͤglich.
In der erwaͤhnten Coffe-Speculation gieng es
ſo ſchnell mit dem Kaufen und Verkaufen des Coffe
zu, daß auf die Proben wenig geachtet ward, die
auch von dem noch uͤber See erwarteten nicht einmal
gegeben werden konnten. Auch ward manche Partei
mehremal verkauft, ohne von deren Kaͤufern empfan-
gen zu werden. Es war genug, den Speicher an-
zuweiſen, wo die verkaufte Waare lag, und ſo
nahm der ganze Handel die Geſtalt eines Handels
auf Lieferung an. Als aber am Ende Novembers
die Nachrichten ſich aͤnderten, und die lezten Kaͤufer
endlich ihre am teuerſten gekaufte Waare empfangen
mußten, entſtand des Streitens uͤber deren Quali-
taͤt ſo viel, daß in den erſten acht Tagen bereits uͤber
zwanzig Klagen der Art bei den hieſigen Gerichten
anhaͤngig gemacht waren.
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