Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 1. Vom Gelde überhaupt. Silber, welche 11/12 fein hat, für 62 Pence, undmünzt eben so viel wieder heraus; das ist: aus einem Troy-Pfunde 62 Schilling Sterl. Das Troy-Pfund Gold, welches 11 Unzen fein und eine Unze Zusaz hat, bezahlt sie mit 441/2 Guineen und münzt eben so viele daraus. Sie zieht also gar kei- nen Vorteil vom Münzen. Dagegen aber bewilligt das Parlament von Zeit zu Zeit 15000 L. Sterl. zu den Münz-Kosten. Dies hat böse Folgen für die Münze, wovon bald mehr folgen wird. In Staaten, deren Herren edle Metalle selbst In solchen Staaten, die keine Bergwerke selbst Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt. Silber, welche 11/12 fein hat, fuͤr 62 Pence, undmuͤnzt eben ſo viel wieder heraus; das iſt: aus einem Troy-Pfunde 62 Schilling Sterl. Das Troy-Pfund Gold, welches 11 Unzen fein und eine Unze Zuſaz hat, bezahlt ſie mit 44½ Guineen und muͤnzt eben ſo viele daraus. Sie zieht alſo gar kei- nen Vorteil vom Muͤnzen. Dagegen aber bewilligt das Parlament von Zeit zu Zeit 15000 L. Sterl. zu den Muͤnz-Koſten. Dies hat boͤſe Folgen fuͤr die Muͤnze, wovon bald mehr folgen wird. In Staaten, deren Herren edle Metalle ſelbſt In ſolchen Staaten, die keine Bergwerke ſelbſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0033" n="11"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt.</fw><lb/> Silber, welche 11/12 fein hat, fuͤr 62 Pence, und<lb/> muͤnzt eben ſo viel wieder heraus; das iſt: aus<lb/> einem Troy-Pfunde 62 Schilling Sterl. Das<lb/> Troy-Pfund Gold, welches 11 Unzen fein und eine<lb/> Unze Zuſaz hat, bezahlt ſie mit 44½ Guineen und<lb/> muͤnzt eben ſo viele daraus. Sie zieht alſo gar kei-<lb/> nen Vorteil vom Muͤnzen. Dagegen aber bewilligt<lb/> das Parlament von Zeit zu Zeit 15000 L. Sterl.<lb/> zu den Muͤnz-Koſten. Dies hat boͤſe Folgen fuͤr<lb/> die Muͤnze, wovon bald mehr folgen wird.</p><lb/> <p>In Staaten, deren Herren edle Metalle ſelbſt<lb/> aus ihren Bergwerken ziehen, nimmt man die<lb/> Muͤnz-Koſten aus denen Abgaben, welche der Fuͤrſt<lb/> von den Eignern der Bergwerke zieht, wenn er<lb/> deren Silber vermuͤnzt, und ihnen darin ihre Aus-<lb/> beute zahlt.</p><lb/> <p>In ſolchen Staaten, die keine Bergwerke ſelbſt<lb/> haben, und den Preis des rohen Goldes und Sil-<lb/> bers der Lage ihrer Handlung nach nicht feſtſetzen<lb/> koͤnnen, haͤngt das Muͤnzweſen von vielen Umſtaͤn-<lb/> den ab, und erfodert ſehr feine Berechnungen. Ham-<lb/> burg hatte ſeit vielen Jahren nicht muͤnzen koͤnnen,<lb/> als es im Jahr 1788 einen koſtbaren Verſuch da-<lb/> mit machte, den es nicht wird wiederholen koͤnnen,<lb/> bevor nicht der Curs ſeines Courant-Geldes gegen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0033]
Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt.
Silber, welche 11/12 fein hat, fuͤr 62 Pence, und
muͤnzt eben ſo viel wieder heraus; das iſt: aus
einem Troy-Pfunde 62 Schilling Sterl. Das
Troy-Pfund Gold, welches 11 Unzen fein und eine
Unze Zuſaz hat, bezahlt ſie mit 44½ Guineen und
muͤnzt eben ſo viele daraus. Sie zieht alſo gar kei-
nen Vorteil vom Muͤnzen. Dagegen aber bewilligt
das Parlament von Zeit zu Zeit 15000 L. Sterl.
zu den Muͤnz-Koſten. Dies hat boͤſe Folgen fuͤr
die Muͤnze, wovon bald mehr folgen wird.
In Staaten, deren Herren edle Metalle ſelbſt
aus ihren Bergwerken ziehen, nimmt man die
Muͤnz-Koſten aus denen Abgaben, welche der Fuͤrſt
von den Eignern der Bergwerke zieht, wenn er
deren Silber vermuͤnzt, und ihnen darin ihre Aus-
beute zahlt.
In ſolchen Staaten, die keine Bergwerke ſelbſt
haben, und den Preis des rohen Goldes und Sil-
bers der Lage ihrer Handlung nach nicht feſtſetzen
koͤnnen, haͤngt das Muͤnzweſen von vielen Umſtaͤn-
den ab, und erfodert ſehr feine Berechnungen. Ham-
burg hatte ſeit vielen Jahren nicht muͤnzen koͤnnen,
als es im Jahr 1788 einen koſtbaren Verſuch da-
mit machte, den es nicht wird wiederholen koͤnnen,
bevor nicht der Curs ſeines Courant-Geldes gegen
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