Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 3. Vom Geldes-Umlauf. sich Gelegenheit zu Beschäftigungen. Es kömmtaber sehr darauf an, daß es vielerlei Volks-Classen in demselben gebe, deren eine die Dienste der andern braucht, und die nicht etwan alle genug daran ha- ben, jede für sich selbst zu arbeiten. Wenn der Bauer sich alle seine Kleidung selbst macht, und der Bürger zugleich Akkersmann ist, so giebt es wenig Verdienst im Lande. Man theilt ein Volk gewöhnlich ein a) in Bauern oder Landleute. Diese sind die nohtwendigsten, weil sie für die übrigen, wie für sich selbst, allen Unterhalt, und auch für die Kunst-Arbeiten das Material, der Natur abgewin- nen müssen. b) Bürger oder überhaupt Menschen, die durch allerlei Arbeiten der Kunst sich den übrigen nüzlich und nohtwendig machen. c) Kostgänger des Staats, d. i. Men- schen, die teils ohne Beschäftigung, teils von dem Lohn solcher Beschäftigungen leben, die weder zum Landbau noch zu den Künsten gehören, die Renteni- rer, der Adel, Soldaten, Hofleute und Civil-Be- diente, Gelehrte und Geistliche. Cap. 3. Vom Geldes-Umlauf. ſich Gelegenheit zu Beſchaͤftigungen. Es koͤmmtaber ſehr darauf an, daß es vielerlei Volks-Claſſen in demſelben gebe, deren eine die Dienſte der andern braucht, und die nicht etwan alle genug daran ha- ben, jede fuͤr ſich ſelbſt zu arbeiten. Wenn der Bauer ſich alle ſeine Kleidung ſelbſt macht, und der Buͤrger zugleich Akkersmann iſt, ſo giebt es wenig Verdienſt im Lande. Man theilt ein Volk gewoͤhnlich ein a) in Bauern oder Landleute. Dieſe ſind die nohtwendigſten, weil ſie fuͤr die uͤbrigen, wie fuͤr ſich ſelbſt, allen Unterhalt, und auch fuͤr die Kunſt-Arbeiten das Material, der Natur abgewin- nen muͤſſen. b) Buͤrger oder uͤberhaupt Menſchen, die durch allerlei Arbeiten der Kunſt ſich den uͤbrigen nuͤzlich und nohtwendig machen. c) Koſtgaͤnger des Staats, d. i. Men- ſchen, die teils ohne Beſchaͤftigung, teils von dem Lohn ſolcher Beſchaͤftigungen leben, die weder zum Landbau noch zu den Kuͤnſten gehoͤren, die Renteni- rer, der Adel, Soldaten, Hofleute und Civil-Be- diente, Gelehrte und Geiſtliche. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0051" n="29"/><fw place="top" type="header">Cap. 3. Vom Geldes-Umlauf.</fw><lb/> ſich Gelegenheit zu Beſchaͤftigungen. Es koͤmmt<lb/> aber ſehr darauf an, daß es vielerlei Volks-Claſſen<lb/> in <choice><sic>demſelden</sic><corr>demſelben</corr></choice> gebe, deren eine die Dienſte der andern<lb/> braucht, und die nicht etwan alle genug daran ha-<lb/> ben, jede fuͤr ſich ſelbſt zu arbeiten. Wenn der<lb/> Bauer ſich alle ſeine Kleidung ſelbſt macht, und der<lb/> Buͤrger zugleich Akkersmann iſt, ſo giebt es wenig<lb/> Verdienſt im Lande.</p><lb/> <p>Man theilt ein Volk gewoͤhnlich ein</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a</hi>) in <hi rendition="#g">Bauern oder Landleute</hi>. Dieſe<lb/> ſind die nohtwendigſten, weil ſie fuͤr die uͤbrigen,<lb/> wie fuͤr ſich ſelbſt, allen Unterhalt, und auch fuͤr die<lb/> Kunſt-Arbeiten das Material, der Natur abgewin-<lb/> nen muͤſſen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#g">Buͤrger</hi> oder uͤberhaupt Menſchen, die<lb/> durch allerlei Arbeiten der Kunſt ſich den uͤbrigen<lb/> nuͤzlich und nohtwendig machen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#g">Koſtgaͤnger des Staats</hi>, d. i. Men-<lb/> ſchen, die teils ohne Beſchaͤftigung, teils von dem<lb/> Lohn ſolcher Beſchaͤftigungen leben, die weder zum<lb/> Landbau noch zu den Kuͤnſten gehoͤren, die Renteni-<lb/> rer, der Adel, Soldaten, Hofleute und Civil-Be-<lb/> diente, Gelehrte und Geiſtliche.</item> </list><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0051]
Cap. 3. Vom Geldes-Umlauf.
ſich Gelegenheit zu Beſchaͤftigungen. Es koͤmmt
aber ſehr darauf an, daß es vielerlei Volks-Claſſen
in demſelben gebe, deren eine die Dienſte der andern
braucht, und die nicht etwan alle genug daran ha-
ben, jede fuͤr ſich ſelbſt zu arbeiten. Wenn der
Bauer ſich alle ſeine Kleidung ſelbſt macht, und der
Buͤrger zugleich Akkersmann iſt, ſo giebt es wenig
Verdienſt im Lande.
Man theilt ein Volk gewoͤhnlich ein
a) in Bauern oder Landleute. Dieſe
ſind die nohtwendigſten, weil ſie fuͤr die uͤbrigen,
wie fuͤr ſich ſelbſt, allen Unterhalt, und auch fuͤr die
Kunſt-Arbeiten das Material, der Natur abgewin-
nen muͤſſen.
b) Buͤrger oder uͤberhaupt Menſchen, die
durch allerlei Arbeiten der Kunſt ſich den uͤbrigen
nuͤzlich und nohtwendig machen.
c) Koſtgaͤnger des Staats, d. i. Men-
ſchen, die teils ohne Beſchaͤftigung, teils von dem
Lohn ſolcher Beſchaͤftigungen leben, die weder zum
Landbau noch zu den Kuͤnſten gehoͤren, die Renteni-
rer, der Adel, Soldaten, Hofleute und Civil-Be-
diente, Gelehrte und Geiſtliche.
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