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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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1. Buch. Vom Gelde.
der Feinheit als am Gewicht einzelner Münzen fehlen
darf, ohne daß er dafür verantwortlich ist. Dieser
erlaubte Abgang wird das Remedium genannt.

3) Im nächstvorigen Capitel ist etwas vom Ver-
hältnis des Goldes und Silbers im Allgemeinen ge-
sagt, und wie die handelnden Staaten darin von
einander abwichen. Die Folge davon ist, daß man
das Geld einer jeden Nation nicht nach dem Silber
allein, sondern auch nach dem Golde berechnen muß.
Wenn ein Land, z. E. England, viel in Golde be-
zahlt, aber dieses zu hoch sezt, so wird der Wehrt
einer dort in Golde zu leistenden Zahlung für mich
geringer, als er es sein würde, wenn ich es in Sil-
ber bezahlt bekäme.

4) In vielen Ländern geschehen die Zahlungen
auch in Papier-Gelde, als Banknoten, Coupons
oder Scheinen, wofür der Staat die Zahlung in ge-
wisser Zeit zu leisten, oder in andern Scheinen, wo-
für derselbe Zinsen verspricht, aber keine Zahlung
auf bestimmte Zeit. Es ist klar, daß dies keine
Veränderung mache, wenn bei der Zahlung in Pa-
pier weder an Wehrt noch an Zeit Verlust zu
fürchten ist. Wenn aber Verlust am Wehrt oder an
Zinsen entsteht, und doch jede Bezahlung in diesem
Papier-Gelde genommen werden muß, so verändert

1. Buch. Vom Gelde.
der Feinheit als am Gewicht einzelner Muͤnzen fehlen
darf, ohne daß er dafuͤr verantwortlich iſt. Dieſer
erlaubte Abgang wird das Remedium genannt.

3) Im naͤchſtvorigen Capitel iſt etwas vom Ver-
haͤltnis des Goldes und Silbers im Allgemeinen ge-
ſagt, und wie die handelnden Staaten darin von
einander abwichen. Die Folge davon iſt, daß man
das Geld einer jeden Nation nicht nach dem Silber
allein, ſondern auch nach dem Golde berechnen muß.
Wenn ein Land, z. E. England, viel in Golde be-
zahlt, aber dieſes zu hoch ſezt, ſo wird der Wehrt
einer dort in Golde zu leiſtenden Zahlung fuͤr mich
geringer, als er es ſein wuͤrde, wenn ich es in Sil-
ber bezahlt bekaͤme.

4) In vielen Laͤndern geſchehen die Zahlungen
auch in Papier-Gelde, als Banknoten, Coupons
oder Scheinen, wofuͤr der Staat die Zahlung in ge-
wiſſer Zeit zu leiſten, oder in andern Scheinen, wo-
fuͤr derſelbe Zinſen verſpricht, aber keine Zahlung
auf beſtimmte Zeit. Es iſt klar, daß dies keine
Veraͤnderung mache, wenn bei der Zahlung in Pa-
pier weder an Wehrt noch an Zeit Verluſt zu
fuͤrchten iſt. Wenn aber Verluſt am Wehrt oder an
Zinſen entſteht, und doch jede Bezahlung in dieſem
Papier-Gelde genommen werden muß, ſo veraͤndert

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[44/0066] 1. Buch. Vom Gelde. der Feinheit als am Gewicht einzelner Muͤnzen fehlen darf, ohne daß er dafuͤr verantwortlich iſt. Dieſer erlaubte Abgang wird das Remedium genannt. 3) Im naͤchſtvorigen Capitel iſt etwas vom Ver- haͤltnis des Goldes und Silbers im Allgemeinen ge- ſagt, und wie die handelnden Staaten darin von einander abwichen. Die Folge davon iſt, daß man das Geld einer jeden Nation nicht nach dem Silber allein, ſondern auch nach dem Golde berechnen muß. Wenn ein Land, z. E. England, viel in Golde be- zahlt, aber dieſes zu hoch ſezt, ſo wird der Wehrt einer dort in Golde zu leiſtenden Zahlung fuͤr mich geringer, als er es ſein wuͤrde, wenn ich es in Sil- ber bezahlt bekaͤme. 4) In vielen Laͤndern geſchehen die Zahlungen auch in Papier-Gelde, als Banknoten, Coupons oder Scheinen, wofuͤr der Staat die Zahlung in ge- wiſſer Zeit zu leiſten, oder in andern Scheinen, wo- fuͤr derſelbe Zinſen verſpricht, aber keine Zahlung auf beſtimmte Zeit. Es iſt klar, daß dies keine Veraͤnderung mache, wenn bei der Zahlung in Pa- pier weder an Wehrt noch an Zeit Verluſt zu fuͤrchten iſt. Wenn aber Verluſt am Wehrt oder an Zinſen entſteht, und doch jede Bezahlung in dieſem Papier-Gelde genommen werden muß, ſo veraͤndert

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/66>, abgerufen am 24.11.2024.