Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.Cap. 7. Von den Bankerotten. er sich zum Bankerott entschließt, und dadurch sichin einen Wolstand sezt, den er vorher nicht kannte und durch seinen Handel nicht zu erreichen wußte. Allein dann mögte ich viele andere Misbräuche und Betrüge zu den Hülfsmitteln der Handlung zählen müssen, und dies vierte Buch noch sehr dehnen kön- nen. Im Ernst geredet sind Bankerotten ein böses Hindernis der Handlung, dem ich nur deswegen hier seinen Plaz gebe, weil doch von demselben in einem Buche, wie das meinige ist, Einmal geredet werden muß, und ich dieser Materie keinen andern Plaz anzuweisen weiß. §. 1. Hofnung und Absicht des Gewinns sind die we- Cap. 7. Von den Bankerotten. er ſich zum Bankerott entſchließt, und dadurch ſichin einen Wolſtand ſezt, den er vorher nicht kannte und durch ſeinen Handel nicht zu erreichen wußte. Allein dann moͤgte ich viele andere Misbraͤuche und Betruͤge zu den Huͤlfsmitteln der Handlung zaͤhlen muͤſſen, und dies vierte Buch noch ſehr dehnen koͤn- nen. Im Ernſt geredet ſind Bankerotten ein boͤſes Hindernis der Handlung, dem ich nur deswegen hier ſeinen Plaz gebe, weil doch von demſelben in einem Buche, wie das meinige iſt, Einmal geredet werden muß, und ich dieſer Materie keinen andern Plaz anzuweiſen weiß. §. 1. Hofnung und Abſicht des Gewinns ſind die we- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0161" n="153"/><fw place="top" type="header">Cap. 7. Von den Bankerotten.</fw><lb/> er ſich zum Bankerott entſchließt, und dadurch ſich<lb/> in einen Wolſtand ſezt, den er vorher nicht kannte<lb/> und durch ſeinen Handel nicht zu erreichen wußte.<lb/> Allein dann moͤgte ich viele andere Misbraͤuche und<lb/> Betruͤge zu den Huͤlfsmitteln der Handlung zaͤhlen<lb/> muͤſſen, und dies vierte Buch noch ſehr dehnen koͤn-<lb/> nen. Im Ernſt geredet ſind Bankerotten ein boͤſes<lb/> Hindernis der Handlung, dem ich nur deswegen hier<lb/> ſeinen Plaz gebe, weil doch von demſelben in einem<lb/> Buche, wie das meinige iſt, Einmal geredet werden<lb/> muß, und ich dieſer Materie keinen andern Plaz<lb/> anzuweiſen weiß.</p><lb/> <div n="5"> <head>§. 1.</head><lb/> <p>Hofnung und Abſicht des Gewinns ſind die we-<lb/> ſentliche Vorausſezung bei jedem Handel. Die Er-<lb/> fuͤllung derſelben haͤngt nicht ganz von dem Handeln-<lb/> den ab, <choice><sic>nnd</sic><corr>und</corr></choice> iſt nur auf Wahrſcheinlichkeit gegruͤndet.<lb/> Triegt dieſe Wahrſcheinlichkeit, entſteht der Gewinn<lb/> gar nicht, oder iſt nicht gros genug, um dem han-<lb/> delnden Kaufmann ſein Auskommen zu geben; ſo<lb/> iſt er freilich zu entſchuldigen. Dann iſt der Name<lb/> eines ehrlichen Mannes noch nicht fuͤr ihn verloren,<lb/> und eine billige Nachſicht der Geſeze und Gerichte<lb/> bei ſeinem Ungluͤk ihm freilich zu goͤnnen. Der erſte<lb/> Schritt, den ihm die Geſeze vorſchreiben, iſt, daß<lb/> er ſeine Unfaͤhigkeit, ſeine Paſſiv-Schulden zu be-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0161]
Cap. 7. Von den Bankerotten.
er ſich zum Bankerott entſchließt, und dadurch ſich
in einen Wolſtand ſezt, den er vorher nicht kannte
und durch ſeinen Handel nicht zu erreichen wußte.
Allein dann moͤgte ich viele andere Misbraͤuche und
Betruͤge zu den Huͤlfsmitteln der Handlung zaͤhlen
muͤſſen, und dies vierte Buch noch ſehr dehnen koͤn-
nen. Im Ernſt geredet ſind Bankerotten ein boͤſes
Hindernis der Handlung, dem ich nur deswegen hier
ſeinen Plaz gebe, weil doch von demſelben in einem
Buche, wie das meinige iſt, Einmal geredet werden
muß, und ich dieſer Materie keinen andern Plaz
anzuweiſen weiß.
§. 1.
Hofnung und Abſicht des Gewinns ſind die we-
ſentliche Vorausſezung bei jedem Handel. Die Er-
fuͤllung derſelben haͤngt nicht ganz von dem Handeln-
den ab, und iſt nur auf Wahrſcheinlichkeit gegruͤndet.
Triegt dieſe Wahrſcheinlichkeit, entſteht der Gewinn
gar nicht, oder iſt nicht gros genug, um dem han-
delnden Kaufmann ſein Auskommen zu geben; ſo
iſt er freilich zu entſchuldigen. Dann iſt der Name
eines ehrlichen Mannes noch nicht fuͤr ihn verloren,
und eine billige Nachſicht der Geſeze und Gerichte
bei ſeinem Ungluͤk ihm freilich zu goͤnnen. Der erſte
Schritt, den ihm die Geſeze vorſchreiben, iſt, daß
er ſeine Unfaͤhigkeit, ſeine Paſſiv-Schulden zu be-
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