Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 3. In Ansehung des Colonie-Handels. natürlichem Wehrt erhalten muß. Daß es bei einerfreien Handlung nicht dabei bestehen könne, haben wir nunmehr erfahren; doch verderben sich auch die Kaufleute des Muterlandes nicht selten den Markt durch zu starke Versendung. Aber dies kann nie zu weit gehen, weil man in den Häfen Eines Reiches doch bald Wissenschaft bekömmt, was die Kaufleute der Nation überhaupt tuhn. §. 9. An den Coloniehandel knüpft sich der Negerhan- In dem vorigen Jahrhundert war noch der Han- C. 3. In Anſehung des Colonie-Handels. natuͤrlichem Wehrt erhalten muß. Daß es bei einerfreien Handlung nicht dabei beſtehen koͤnne, haben wir nunmehr erfahren; doch verderben ſich auch die Kaufleute des Muterlandes nicht ſelten den Markt durch zu ſtarke Verſendung. Aber dies kann nie zu weit gehen, weil man in den Haͤfen Eines Reiches doch bald Wiſſenſchaft bekoͤmmt, was die Kaufleute der Nation uͤberhaupt tuhn. §. 9. An den Coloniehandel knuͤpft ſich der Negerhan- In dem vorigen Jahrhundert war noch der Han- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0213" n="205"/><fw place="top" type="header">C. 3. In Anſehung des Colonie-Handels.</fw><lb/> natuͤrlichem Wehrt erhalten muß. Daß es bei einer<lb/> freien Handlung nicht dabei beſtehen koͤnne, haben<lb/> wir nunmehr erfahren; doch verderben ſich auch die<lb/> Kaufleute des Muterlandes nicht ſelten den Markt<lb/> durch zu ſtarke Verſendung. Aber dies kann nie zu<lb/> weit gehen, weil man in den Haͤfen Eines Reiches<lb/> doch bald Wiſſenſchaft bekoͤmmt, was die Kaufleute<lb/> der Nation uͤberhaupt tuhn.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 9.</head><lb/> <p>An den Coloniehandel knuͤpft ſich der Negerhan-<lb/> del. Die Urſachen, welche die Colonien in das Be-<lb/> duͤrfnis der Neger ſezen, ſind zu bekannt, als daß<lb/> ich annehmen koͤnnte, meine Leſer werden ſie allererſt<lb/> aus meinem Buche zu lernen beduͤrfen. Es ſei ge-<lb/> nug zu ſagen, daß in dem bisherigen Gange des Co-<lb/> loniegewerbes die Leichtigkeit des Ankaufs der Ne-<lb/> ger die Vorausſezung iſt, unter welcher allein jene<lb/> Colonien aufbluͤhen und ſich in ihrem Beſtande er-<lb/> halten koͤnnen. Es haben daher die handelnden Na-<lb/> tionen, welche Colonien von Belang beſizen, ſich fruͤhe<lb/> Beſizungen an den Kuͤſten des mittlern Africa erwor-<lb/> ben, die man keinesweges ſelbſt Colonien nennen<lb/> darf, aus Gruͤnden, die ich §. 3—5 angegeben habe.</p><lb/> <p>In dem vorigen Jahrhundert war noch der Han-<lb/> del mit einzelnen Producten dieſer Gegend, inſon-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0213]
C. 3. In Anſehung des Colonie-Handels.
natuͤrlichem Wehrt erhalten muß. Daß es bei einer
freien Handlung nicht dabei beſtehen koͤnne, haben
wir nunmehr erfahren; doch verderben ſich auch die
Kaufleute des Muterlandes nicht ſelten den Markt
durch zu ſtarke Verſendung. Aber dies kann nie zu
weit gehen, weil man in den Haͤfen Eines Reiches
doch bald Wiſſenſchaft bekoͤmmt, was die Kaufleute
der Nation uͤberhaupt tuhn.
§. 9.
An den Coloniehandel knuͤpft ſich der Negerhan-
del. Die Urſachen, welche die Colonien in das Be-
duͤrfnis der Neger ſezen, ſind zu bekannt, als daß
ich annehmen koͤnnte, meine Leſer werden ſie allererſt
aus meinem Buche zu lernen beduͤrfen. Es ſei ge-
nug zu ſagen, daß in dem bisherigen Gange des Co-
loniegewerbes die Leichtigkeit des Ankaufs der Ne-
ger die Vorausſezung iſt, unter welcher allein jene
Colonien aufbluͤhen und ſich in ihrem Beſtande er-
halten koͤnnen. Es haben daher die handelnden Na-
tionen, welche Colonien von Belang beſizen, ſich fruͤhe
Beſizungen an den Kuͤſten des mittlern Africa erwor-
ben, die man keinesweges ſelbſt Colonien nennen
darf, aus Gruͤnden, die ich §. 3—5 angegeben habe.
In dem vorigen Jahrhundert war noch der Han-
del mit einzelnen Producten dieſer Gegend, inſon-
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