Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 4. In Ansehung des Manuf. Handels. man selbst Zucker-Fabriken angelegt hat, mit 10p. C. Auflage beschwert, und behalte dennoch den Vorzug vor dem inländischen. Nun belege man ihn mit 20 p. C. Zeigt sich auch dann noch, daß er den Vorzug behält, so ist dies ein Zeichen, daß diese Manufactur nicht für das Land paßt, weil sie mit einem Vorteil von 20 p. C. nicht neben der aus- ländischen bestehen kann. Allein diese Schlüsse lassen sich nicht anders ma- Portugal war bis 1703 mit seinen Manufactu- C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels. man ſelbſt Zucker-Fabriken angelegt hat, mit 10p. C. Auflage beſchwert, und behalte dennoch den Vorzug vor dem inlaͤndiſchen. Nun belege man ihn mit 20 p. C. Zeigt ſich auch dann noch, daß er den Vorzug behaͤlt, ſo iſt dies ein Zeichen, daß dieſe Manufactur nicht fuͤr das Land paßt, weil ſie mit einem Vorteil von 20 p. C. nicht neben der aus- laͤndiſchen beſtehen kann. Allein dieſe Schluͤſſe laſſen ſich nicht anders ma- Portugal war bis 1703 mit ſeinen Manufactu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0241" n="233"/><fw place="top" type="header">C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels.</fw><lb/> man ſelbſt Zucker-Fabriken angelegt hat, mit 10<lb/> p. C. Auflage beſchwert, und behalte dennoch den<lb/> Vorzug vor dem inlaͤndiſchen. Nun belege man<lb/> ihn mit 20 p. C. Zeigt ſich auch dann noch, daß<lb/> er den Vorzug behaͤlt, ſo iſt dies ein Zeichen, daß<lb/> dieſe Manufactur nicht fuͤr das Land paßt, weil ſie<lb/> mit einem Vorteil von 20 p. C. nicht neben der aus-<lb/> laͤndiſchen beſtehen kann.</p><lb/> <p>Allein dieſe Schluͤſſe laſſen ſich nicht anders ma-<lb/> chen, als unter der Vorausſezung, daß der Zoll rich-<lb/> tig taxirt und eingehoben wird. Wenn man Z. E.<lb/> fuͤr eingefuͤhrten feinſten Refinad-Zucker nur 20 p. C.<lb/> nach dem Wehrt der groͤbſten Sorte nimmt, ſo iſt<lb/> dies von keiner Wirkung.</p><lb/> <p>Portugal war bis 1703 mit ſeinen Manufactu-<lb/> ren ſehr weit gekommen, deren Einfuhr vom Aus-<lb/> lande her ganz verboten war. In dieſem Jahre aber<lb/> wirkte der Britiſche Miniſter <hi rendition="#g">Methuen</hi> aus, daß die<lb/> Britiſchen Manufacturen mit einer Abgabe von 20<lb/> p. C. wieder eingefuͤhrt werden duͤrften. Sogleich ver-<lb/> brauchte das ganze Reich nur Britiſche Manufacturen,<lb/> und dieſe Auflage hinderte nichts, weil in dem fuͤr<lb/> dieſelbe geltenden Tarif die Taxe ſo niedrig gemacht<lb/> war, und man die beſſern Guͤter ſo unter den ſchlech-<lb/> tern verſteckte, daß die Auflage vielleicht keine 3 p.<lb/> C. betrug.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0241]
C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels.
man ſelbſt Zucker-Fabriken angelegt hat, mit 10
p. C. Auflage beſchwert, und behalte dennoch den
Vorzug vor dem inlaͤndiſchen. Nun belege man
ihn mit 20 p. C. Zeigt ſich auch dann noch, daß
er den Vorzug behaͤlt, ſo iſt dies ein Zeichen, daß
dieſe Manufactur nicht fuͤr das Land paßt, weil ſie
mit einem Vorteil von 20 p. C. nicht neben der aus-
laͤndiſchen beſtehen kann.
Allein dieſe Schluͤſſe laſſen ſich nicht anders ma-
chen, als unter der Vorausſezung, daß der Zoll rich-
tig taxirt und eingehoben wird. Wenn man Z. E.
fuͤr eingefuͤhrten feinſten Refinad-Zucker nur 20 p. C.
nach dem Wehrt der groͤbſten Sorte nimmt, ſo iſt
dies von keiner Wirkung.
Portugal war bis 1703 mit ſeinen Manufactu-
ren ſehr weit gekommen, deren Einfuhr vom Aus-
lande her ganz verboten war. In dieſem Jahre aber
wirkte der Britiſche Miniſter Methuen aus, daß die
Britiſchen Manufacturen mit einer Abgabe von 20
p. C. wieder eingefuͤhrt werden duͤrften. Sogleich ver-
brauchte das ganze Reich nur Britiſche Manufacturen,
und dieſe Auflage hinderte nichts, weil in dem fuͤr
dieſelbe geltenden Tarif die Taxe ſo niedrig gemacht
war, und man die beſſern Guͤter ſo unter den ſchlech-
tern verſteckte, daß die Auflage vielleicht keine 3 p.
C. betrug.
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