Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 7. In Ansehung der Hülfsmittel. Posten einträglich sein könnten. Der grosse KurfürstFriedrich Wilhelm fand es zuerst aus, legte Posten durch sein Land an, und damals war Sachsen noch sehr zufrieden, als es ihn dieselben auch bis weit über seine Grenzen ausdehnen sah. §. 7. Jezt kennt nun jeder Regent die Einträglichkeit C. 7. In Anſehung der Huͤlfsmittel. Poſten eintraͤglich ſein koͤnnten. Der groſſe KurfuͤrſtFriedrich Wilhelm fand es zuerſt aus, legte Poſten durch ſein Land an, und damals war Sachſen noch ſehr zufrieden, als es ihn dieſelben auch bis weit uͤber ſeine Grenzen ausdehnen ſah. §. 7. Jezt kennt nun jeder Regent die Eintraͤglichkeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0335" n="327"/><fw place="top" type="header">C. 7. In Anſehung der Huͤlfsmittel.</fw><lb/> Poſten eintraͤglich ſein koͤnnten. Der groſſe Kurfuͤrſt<lb/><hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm</hi> fand es zuerſt aus, legte<lb/> Poſten durch ſein Land an, und damals war Sachſen<lb/> noch ſehr zufrieden, als es ihn dieſelben auch bis weit<lb/> uͤber ſeine Grenzen ausdehnen ſah.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 7.</head><lb/> <p>Jezt kennt nun jeder Regent die Eintraͤglichkeit<lb/> derſelben, und daß dieſe <choice><sic>hanptſaͤchlich</sic><corr>hauptſaͤchlich</corr></choice> auf dem Ge-<lb/> brauch beruhe, den die Handlung davon macht.<lb/> Freilich macht man ihr dieſes Huͤlfsmittel zur Betrei-<lb/> bung ihrer Geſchaͤfte mehr und mehr koſtbar. Indeß<lb/> waͤre es der Frage wehrt, bis zu welchen Grenzen<lb/> es mit dieſer Verteurung gehen koͤnne, wenn die<lb/> Antwort ſich nicht ſogleich darin faͤnde, daß ſie ihr<lb/> unentbehrlich ſind, und ſie freilich eine jede Verteu-<lb/> rung derſelben ſich muͤſſe gefallen laſſen. Aber nur<lb/> wenig Briefe, welche nicht durch die Handlung ver-<lb/> anlaßt werden, haben eine ſolche Nothwendigkeit,<lb/> daß nicht viele derſelben ungeſchrieben blieben, wenn<lb/> das Poſtgeld zu hoch ſteigt. Als Friedrich der Groſſe<lb/> vor zwanzig Jahren das Briefporto um die Haͤlfte<lb/> erhoͤhete, geſtand mir der Director eines der groͤßten<lb/> Preuſſiſchen Poſtcomtore zwei Jahre nachher, daß<lb/> die Einkuͤnfte der reitenden Poſt nach dieſer Ver-<lb/> teurung ſich nicht gemehrt haͤtten. Es waren alſo<lb/> nur zwei Drittheile derer Briefe noch geſchrieben,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [327/0335]
C. 7. In Anſehung der Huͤlfsmittel.
Poſten eintraͤglich ſein koͤnnten. Der groſſe Kurfuͤrſt
Friedrich Wilhelm fand es zuerſt aus, legte
Poſten durch ſein Land an, und damals war Sachſen
noch ſehr zufrieden, als es ihn dieſelben auch bis weit
uͤber ſeine Grenzen ausdehnen ſah.
§. 7.
Jezt kennt nun jeder Regent die Eintraͤglichkeit
derſelben, und daß dieſe hauptſaͤchlich auf dem Ge-
brauch beruhe, den die Handlung davon macht.
Freilich macht man ihr dieſes Huͤlfsmittel zur Betrei-
bung ihrer Geſchaͤfte mehr und mehr koſtbar. Indeß
waͤre es der Frage wehrt, bis zu welchen Grenzen
es mit dieſer Verteurung gehen koͤnne, wenn die
Antwort ſich nicht ſogleich darin faͤnde, daß ſie ihr
unentbehrlich ſind, und ſie freilich eine jede Verteu-
rung derſelben ſich muͤſſe gefallen laſſen. Aber nur
wenig Briefe, welche nicht durch die Handlung ver-
anlaßt werden, haben eine ſolche Nothwendigkeit,
daß nicht viele derſelben ungeſchrieben blieben, wenn
das Poſtgeld zu hoch ſteigt. Als Friedrich der Groſſe
vor zwanzig Jahren das Briefporto um die Haͤlfte
erhoͤhete, geſtand mir der Director eines der groͤßten
Preuſſiſchen Poſtcomtore zwei Jahre nachher, daß
die Einkuͤnfte der reitenden Poſt nach dieſer Ver-
teurung ſich nicht gemehrt haͤtten. Es waren alſo
nur zwei Drittheile derer Briefe noch geſchrieben,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |