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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

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4. Buch. Von Hülfsgeschäften der Handl.
dung geltend zu machen suchen, welche die Juristen
die exceptionem rei non sic sed aliter gestae nen-
nen. Er würde sagen, er habe sich zwar in die
Stelle des Versicherten, aber nur in Hinsicht auf
solche Unfälle gesezt, welche beide Teile bei Schlies-
sung des Contracts als möglich ansahen, aber nicht
in Hinsicht auf unerwartete Kriege, auch nicht auf
Spizbüberei des Schiffers und des Schiffsvolks, weil
er vielmehr angenommen, der Versicherte kenne die
Schiffer besser, als er selbst. Nun aber hilft ihm
auch offenbare Spizbüberei nicht anders, als wenn
er den Beweis führen kann, der Versicherte selbst
habe darum gewußt. So hart das alles ist, so kann
es doch nach der wesentlichen Absicht eines Assecuranz-
Contracts nicht anders sein.

§. 12.

VIII. Zur ganzen Gefahr der Reise gehört alles,
was dem Kaufmanns-Gute begegnen kann, wenn
es vom Lande ab gebracht wird, bis es wieder auf fe-
stem Boden liegt. Selbst solche Versehen, welche
eine Beschädigung beim Einladen oder Ausladen ver-
anlassen, kommen dem Versicherer zur Last. Auf
diesen Fuß werden in unsern Gegenden alle Versi-
cherungen geschlossen. Die Britischen Geseze geben
zwar an, daß die Versicherung nur gelte, so lange
das Gut über dem Kiel des Schiffes sich befindet.

4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl.
dung geltend zu machen ſuchen, welche die Juriſten
die exceptionem rei non ſic ſed aliter geſtae nen-
nen. Er wuͤrde ſagen, er habe ſich zwar in die
Stelle des Verſicherten, aber nur in Hinſicht auf
ſolche Unfaͤlle geſezt, welche beide Teile bei Schlieſ-
ſung des Contracts als moͤglich anſahen, aber nicht
in Hinſicht auf unerwartete Kriege, auch nicht auf
Spizbuͤberei des Schiffers und des Schiffsvolks, weil
er vielmehr angenommen, der Verſicherte kenne die
Schiffer beſſer, als er ſelbſt. Nun aber hilft ihm
auch offenbare Spizbuͤberei nicht anders, als wenn
er den Beweis fuͤhren kann, der Verſicherte ſelbſt
habe darum gewußt. So hart das alles iſt, ſo kann
es doch nach der weſentlichen Abſicht eines Aſſecuranz-
Contracts nicht anders ſein.

§. 12.

VIII. Zur ganzen Gefahr der Reiſe gehoͤrt alles,
was dem Kaufmanns-Gute begegnen kann, wenn
es vom Lande ab gebracht wird, bis es wieder auf fe-
ſtem Boden liegt. Selbſt ſolche Verſehen, welche
eine Beſchaͤdigung beim Einladen oder Ausladen ver-
anlaſſen, kommen dem Verſicherer zur Laſt. Auf
dieſen Fuß werden in unſern Gegenden alle Verſi-
cherungen geſchloſſen. Die Britiſchen Geſeze geben
zwar an, daß die Verſicherung nur gelte, ſo lange
das Gut uͤber dem Kiel des Schiffes ſich befindet.

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[66/0074] 4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl. dung geltend zu machen ſuchen, welche die Juriſten die exceptionem rei non ſic ſed aliter geſtae nen- nen. Er wuͤrde ſagen, er habe ſich zwar in die Stelle des Verſicherten, aber nur in Hinſicht auf ſolche Unfaͤlle geſezt, welche beide Teile bei Schlieſ- ſung des Contracts als moͤglich anſahen, aber nicht in Hinſicht auf unerwartete Kriege, auch nicht auf Spizbuͤberei des Schiffers und des Schiffsvolks, weil er vielmehr angenommen, der Verſicherte kenne die Schiffer beſſer, als er ſelbſt. Nun aber hilft ihm auch offenbare Spizbuͤberei nicht anders, als wenn er den Beweis fuͤhren kann, der Verſicherte ſelbſt habe darum gewußt. So hart das alles iſt, ſo kann es doch nach der weſentlichen Abſicht eines Aſſecuranz- Contracts nicht anders ſein. §. 12. VIII. Zur ganzen Gefahr der Reiſe gehoͤrt alles, was dem Kaufmanns-Gute begegnen kann, wenn es vom Lande ab gebracht wird, bis es wieder auf fe- ſtem Boden liegt. Selbſt ſolche Verſehen, welche eine Beſchaͤdigung beim Einladen oder Ausladen ver- anlaſſen, kommen dem Verſicherer zur Laſt. Auf dieſen Fuß werden in unſern Gegenden alle Verſi- cherungen geſchloſſen. Die Britiſchen Geſeze geben zwar an, daß die Verſicherung nur gelte, ſo lange das Gut uͤber dem Kiel des Schiffes ſich befindet.

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/74>, abgerufen am 24.11.2024.